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Das Millionen-Bewußtsein

Das Millionen-Bewußtsein

Titel: Das Millionen-Bewußtsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Graue nicht mitmacht?« fragte Chaz und umklammerte unwillkürlich den Stein in seiner Tasche.
    »Er wird mitmachen!« Ihre Augen funkelten. »Er entblößt sich dadurch, daß er für Nichthexen arbeitet, selbst der Hälfte seiner Kraft. Jede von uns Vollhexen ist stärker als er. Ich kann ihn zwingen, alles zu tun, was ich will.«
    »Alles?« erschallte eine Stimme, die merkwürdigerweise aus allen Richtungen echote. Es dauerte eine Weile, ehe Chaz erkannte, daß sie vom Thron kommen mußte, der mit einemmal besetzt war. Ein völlig in Grau gekleideter Mann mit grauer Gesichtsmaske saß nun darauf. Er wirkte klein auf dem imposanten Thron. Die Luft um ihn flimmerte und schien irgendwie verzerrt. Chaz hatte Schwierigkeiten, sich auf ihn zu konzentrieren.
    »Alles, was ich will und brauche«, erwiderte Eileen heftig. »Willst du mich herausfordern?«
    »Schwester – liebe Schwester ...« Die Stimme kam tatsächlich aus allen Richtungen gleichzeitig und nicht aus der Mundöffnung der Maske. »Wir wollen uns doch nicht streiten. Natürlich fühle ich mich geehrt, alles zu tun, was jede von euch will. Und was ist es diesmal?«
    »Ich möchte, daß du für die Sicherheit dieses Mannes sorgst, bis er sich für die Arbeit an der Pritchermasse qualifizieren kann. Er muß in der Chicagogegend bleiben.«
    »Ist das alles, Schwester?« Die Stimme klang höhnisch.
    »Alles für den Augenblick«, erwiderte sie hart.
    »Das könnte getan werden. Ich kann alles tun. Aber soll ich es wirklich? Du warst nie besonders nett zu mir wie die anderen, Schwester.«
    »Du weißt genau, daß ich das nicht nötig habe«, fauchte Eileen. »Ich bin keine der Alten, die sich einbilden, dich zu brauchen. Also versuch nicht, eines deiner niedlichen Spiele mit mir zu treiben. Du wirst von der Zitadelle bezahlt für das, was wir für dich tun, wenn uns danach ist. Aber du tust für uns das, was wir dir befehlen, weil du keine andere Wahl hast.«
    »Keine andere Wahl? Wie traurig!«
    »Hör auf, Zeit zu verschwenden. Ich muß in mein Apartment zurück. Hast du ein Versteck für Mr. Sant?«
    »O ja«, erwiderte der Graue, und nun klang seine Stimme hämisch. »Ich habe ein reizendes Fleckchen in einem riesigen Gebäude, aber das wird ihm nichts ausmachen. Es ist sehr ruhig dort und sehr dunkel, aber das wird ihm nichts ausmachen. Nach kurzer Zeit wird ihm überhaupt nichts mehr etwas ausmachen.«
    Eileen starrte ihn eine Sekunde an. »Bist du völlig übergeschnappt?« fragte sie schließlich mit kalter, drohender Stimme. »Oder willst du mich tatsächlich herausfordern?«
    »Dich herausfordern? Aber nein, Schwester. Ich habe nur keine Wahl. Die Zitadelle will Mr. Sant aus dem Weg haben, doch er wollte nicht brav dort draußen bleiben, wo der Zug ihn abgesetzt hatte. Aber jedenfalls macht er es uns nun leichter, da er auf der Flucht vor dem Gesetz ist.«
    » Uns? Heißt das, daß du dich nun schon ganz zu den Verbrechern zählst? Doch das kann uns gleichgültig sein. Was hat die Zitadelle mit Mr. Sant zu tun?«
    »Das hat sie mir nicht auf die Nase gebunden, Schwester. Ich habe nur den Auftrag, ihn zu ihnen zu bringen, sobald du ihn hier abgeliefert hast. Und das muß ich nun wohl auch tun.«
    »Jetzt reicht es mir aber!« knurrte Eileen. »Es wird Zeit, daß du dich erinnerst, mit wem du es zu tun hast. Tillicum ...«
    Der Wolferin setzte zum Sprung an, hielt jedoch sofort inne, als Eileen ihre Hand nach ihm ausstreckte und ihn zurückhielt. Der Graue hatte eine Laserpistole auf das Tier gerichtet. Nun warf er seinen Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus.
    »Schwester! Liebe Schwester!« rief er. »Glaubst du wirklich, ich würde mich einem solchen Risiko aussetzen, wenn ich nicht genau wüßte, daß du machtlos bist? Denk doch mal nach. Ist dir in letzter Zeit überhaupt etwas gelungen? Hattest du auch nur den geringsten Erfolg in der Anwendung der Großen Kunst?«
    »Was soll das alles? Wovon sprichst du?«
    »Das weißt du doch! Das weißt du doch!« krähte der Graue. »Du hast dich verliebt, Schwester. Du hast etwas getan, was keine Hexe tun darf. Du hast dich verliebt und dadurch deine Kräfte verloren.«
    »Ich sagte dir doch, ich bin keine der Alten!« fauchte Eileen wütend. »Ich weiß, daß meine Kräfte natürliche, paranormale Fähigkeiten sind. Ich kann sie nicht verlieren, nur weil ich mich verliebt habe, genausowenig wie ich deshalb einen Arm oder ein Bein verlieren würde.«
    »Natürlich kannst du sie nicht verlieren!

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