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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Hungersnot verdrängte er aus seinen Gedanken. Es war schlimm, wie leicht ihm das fiel.
    Bandar Eban verschwand, die viel zu stummen Menschen verschwanden. In dem Augenblick, in dem er durch das Wegetor ritt, brach die dort wartende Menge in lauten Jubel aus. Der Kontrast war so unerwartet, dass Rand Tai’daishar wie benommen zügelte.
    Vor ihm breitete sich Tear aus. Das war eine der großen Städte, die sich über ein breites Gebiet ausbreitete, und das Wegetor öffnete sich direkt auf Feasters Lauf, einen der Hauptplätze der Stadt. Eine kurze Reihe Asha’man salutierten, indem sie die Faust zur Brust führten. Rand hatte sie früher am Morgen losgeschickt, um die Stadt auf seine Ankunft vorzubereiten und den Platz für Wegetore zu räumen.
    Die Menschen jubelten weiter. Tausende hatten sich versammelt, und auf Dutzenden Stangen wehte das Banner des Lichts. Die Bewunderung traf Rand wie eine Welle des Tadels. Eine solche Verehrung verdiente er nicht. Nicht nach dem, was er in Arad Doman getan hatte.
    Ich muss weitergehen, dachte er und trieb Tai’daishar wieder an. Hier lief sein Pferd auf Pflastersteinen und nicht auf vom Regen durchfeuchteten Erdboden. Bandar Eban war eine große Stadt, aber mit Tear konnte es sich nicht vergleichen. Straßen schlängelten sich durch die Landschaft und wurden von Gebäuden gesäumt, die Landbewohner als dicht zusammengedrängt bezeichnet hätten, die für Tairener aber ganz normal waren. Auf vielen der mit Schiefer oder Schindeln gedeckten Dächer hockten Männer und Jungen in der Hoffnung, einen besseren Blick auf den Lord Drachen erhaschen zu können. Der hier verwendete Stein war etwas heller als in Bandar Eban, und er stellte das bevorzugte Baumaterial dar. Vielleicht lag das an der Festung, die sich hoch über der Stadt erhob. Der Stein von Tear, wie man sie nannte. Das noch immer eindrucksvolle Relikt eines vergangenen Zeitalters.
    Rand ritt im Schritttempo, Bashere und Min in seiner unmittelbaren Nähe. Die Menge brüllte. So laut. In der Nähe fing der Wind zwei wehende Fahnen und ließ sie sich ineinander verheddern. Die Männer, die sie im vorderen Teil der Menge hochhielten, senkten sie und versuchten, sie freizubekommen, aber sie hatten sich fest verknotet. Rand passierte sie, ohne ihnen große Aufmerksamkeit zu schenken. Längst verspürte er keine Überraschung mehr darüber, was seine Natur als Ta’veren alles bewirkte.
    Überraschend fand er dann allerdings doch die Anwesenheit von so vielen Fremden in der Menge. Das war an sich nicht ungewöhnlich; Tear hieß alle willkommen, die aus dem Osten Gewürze und Seide brachten, oder Porzellan vom Meer, Getreide oder Tabak aus dem Norden, und Geschichten von allen Orten. Allerdings war Rand nicht verborgen geblieben, dass ihm Ortsfremde bei seinen Besuchen nur wenig Beachtung schenkten – ganz egal, um welche Stadt es sich handelte. Das traf sogar dann zu, wenn diese Fremden aus Ländern kamen, die er erobert hatte. Hielt er sich in Cairhien auf, schwärmten die Cairhiener für ihn – war er aber in Illian, mieden ihn die Cairhiener. Vielleicht gefiel es ihnen ja nicht besonders, dass es sich bei ihrem Herrscher und dem Herrscher ihres Feindes um ein und denselben Mann handelte.
    Hier hatte er allerdings keine Mühe, die Ausländer zu zählen: da war Meervolk mit seiner dunklen Haut und der locker sitzenden, hellen Kleidung; da waren Murandianer mit ihren gewachsten Schnurrbärten und den langen Mänteln; da waren bärtige Illianer mit hochgeschlagenem Kragen; da waren blasse Cairhiener mit Streifen auf der Kleidung. Und es waren Männer und Frauen in schlichter andoranischer Wolle vertreten. Von den Ausländern jubelten deutlich weniger als bei den Einheimischen, aber sie waren da und sahen aufmerksam zu.
    Bashere musterte die Menge.
    »Die Leute scheinen überrascht zu sein«, sagte Rand, ohne es eigentlich zu wollen.
    »Ihr wart eine Weile weg.« Bashere strich sich nachdenklich den Schnurrbart. »Zweifellos schwirrten die Gerüchte schneller als jeder Pfeil, und viele Wirte haben Geschichten von Eurem Tod oder Verschwinden genährt, um die Gäste zur nächsten Runde zu ermuntern.«
    »Beim Licht! Ich scheine die Hälfte meines Lebens damit verbringen zu müssen, irgendwelche Gerüchte aus der Welt zu schaffen. Wann hört das endlich auf?«
    Bashere lachte. »Sollte es Euch einmal gelingen, Gerüchte zu verhindern, dann steige ich vom Pferd und reite auf einer Ziege! Ha! Und ich werde Angehöriger des

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