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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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seiner Zweifler begleitet, aber da waren auch fünf Lordhauptmänner, die Galad während ihrer kurzen Zeit bei den Kindern alle entweder kennengelernt oder unter ihrem Befehl gedient hatte.
    Asunawa beugte sich auf seinem Sattel nach vorn und kniff die tief in den Höhlen liegenden Augen zusammen. »Eure Rebellen formieren sich zu Rängen. Befehlt ihnen aufzugeben, oder meine Bogenschützen eröffnen das Feuer.«
    »Sicherlich würdet Ihr doch nicht die Regeln einer formellen Schlacht ignorieren?«, meinte Galad. »Ihr würdet die Männer beschießen, während sie Aufstellung nehmen? Wo ist Eure Ehre geblieben?«
    »Schattenfreunde verdienen keine Ehre«, fauchte Asunawa. »Sie verdienen auch kein Mitleid.«
    »Also bezeichnet Ihr uns jetzt als Schattenfreunde?«, fragte Galad und zog sein Pferd ein Stück zur Seite. »Alle siebentausend Kinder, die unter Valdas Kommando standen? Männer, mit denen Eure Soldaten gedient haben, mit denen sie aßen und an deren Seite sie kämpften? Männer, über die Ihr selbst noch vor zwei Monaten gewacht habt?«
    Asunawa zögerte. Siebentausend Kinder als Schattenfreunde zu bezeichnen würde lächerlich sein – es würde bedeuten, dass zwei von drei der übrig gebliebenen Kinder zum Schatten übergelaufen waren.
    »Nein«, sagte Asunawa. »Vielleicht sind sie einfach nur … fehlgeleitet. Selbst ein guter Mann kann sich auf einen mit Schatten behafteten Pfad verirren, wenn seine Anführer Schattenfreunde sind.«
    »Ich bin kein Schattenfreund.« Galad erwiderte Asunawas Blick.
    »Unterwerft Euch meiner Befragung und beweist es.«
    »Der Kommandierende Lordhauptmann unterwirft sich niemandem«, sagte Galad. »Beim Licht befehle ich Euch, die Waffen niederzulegen.«
    Asunawa lachte. »Kind, wir halten Euch das Messer an den Hals! Das ist Eure Chance, Euch zu ergeben!«
    »Golever«, sagte Galad und sah den Lordhauptmann zu Asunawas Linken an. Golever war ein schlanker, bärtiger Mann, so hart, wie es nur vorstellbar war – aber er war auch gerecht. »Sagt mir, ergeben sich die Kinder des Lichts?«
    Golever schüttelte den Kopf. »Das tun wir nicht. Das Licht wird uns den Sieg bringen.«
    »Und wenn wir einer überlegenen Macht gegenüberstehen?«, fragte Galad.
    »Wir kämpfen weiter.«
    »Wenn wir erschöpft und wund sind?«
    »Das Licht beschützt uns«, sagte Golever. »Und wenn unsere Zeit zu sterben gekommen ist, dann soll es so sein. Lasst uns so viele unserer Feinde mitnehmen, wie wir können.«
    Galad wandte sich wieder Asunawa zu. »Ihr seht, dass ich in der Zwickmühle stecke. Kämpfen wir, erlauben wir Euch damit, uns als Schattenfreunde zu bezeichnen. Ergeben wir uns aber, verstoßen wir gegen unseren Eid. Bei meiner Ehre als Kommandierender Lordhauptmann kann ich keine der beiden Möglichkeiten akzeptieren.«
    Asunawas Miene verfinsterte sich. »Ihr seid nicht der Kommandierende Lordhauptmann. Er ist tot.«
    »Durch meine Hand«, sagte Galad, zog seine Waffe und hielt sie so, dass die Reiher im Licht funkelten. »Und ich halte dieses Schwert. Wollt Ihr abstreiten, dass Ihr selbst Zeuge wart, wie ich Valda in ehrlichem Zweikampf gegenübertrat, wie es das Gesetz vorschrieb?«
    »Das Gesetz vielleicht«, sagte Asunawa. »Aber ich würde es nicht als fairen Kampf bezeichnen. Ihr habt die Macht des Schattens zu Hilfe genommen; ich sah Euch trotz des Tageslichts in der Dunkelheit stehen, und ich sah, wie der Drachenzahn aus Eurer Stirn wuchs. Valda hatte nie auch nur die geringste Chance.«
    »Harnesh«, sagte Galad und wandte sich an den Lordhauptmann an Asunawas Seite. Er war ein kleiner Mann, kahlköpfig und nur mit einem Ohr; das andere hatte er im Kampf gegen Drachenverschworene verloren. »Sagt mir: Ist der Schatten stärker als das Licht?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte der Mann und spuckte aus.
    »Wäre die Sache des Kommandierenden Lordhauptmanns ehrenhaft gewesen, wäre er mir bei einem Kampf unter dem Licht unterlegen? Wäre ich ein Schattenfreund, hätte ich den Kommandierenden Lordhauptmann töten können?«
    Harnesh antwortete nicht, aber Galad konnte beinahe sehen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen. Der Schatten vermochte manchmal Stärke zu zeigen, aber das Licht enthüllte sie immer und zerstörte sie. Es war möglich, dass der Kommandierende Lordhauptmann einem Schattenfreund zum Opfer fiel – jeder Mann konnte im Kampf sterben. Aber in einem Duell vor den anderen Kindern? Ein Ehrenduell, unter dem Licht?
    »Manchmal zeigt der Schatten

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