Das rätselhafte Iksilon
falsche Antwort gab, musste ich bei ihnen bleiben und ihnen für immer dienen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Weglaufen schloss ich sofort aus. Mit den Fahrradpumpen um mein Bein herum konnte ich nicht besonders schnell laufen. Außerdem wusste ich, dass es ohne Tarnkappe nicht leicht war, ihre unsichtbaren Pferde zu besiegen. Ich musste mir schnell etwas ausdenken, aber ich wusste nicht was. Viel Zeit hatte ich nicht. Ich merkte, dass die Masken sehr nervös geworden waren. Sie drängten sich zusammen und flüsterten miteinander. Ich konnte nicht verstehen, was sie zueinander sagten. Nach einer Weile meldete sich die hustende Maske: »M-11.12.013, magst du Knoblauch? Du erinnerst mich an jemanden, der Knoblauch liebte.«
»Knoblauch? Nein«, log ich. »Ich hasse Knoblauch!«
»M-11.12.013, kannst du malen?«, fragte die kauende Maske. »Du erinnerst mich an jemanden, der sehr gut malen konnte, aber er hatte keinen solchen Mantel wie du.«
»Malen? Nein«, log ich. »Ich hasse die Malerei!«
»M-11.12.013, läufst du gerne? Du erinnerst mich an jemanden, der das Laufen liebte«, meldete sich die stinkende Maske. »Er hatte so einen Mantel wie du, aber auch eine Kappe. Hast du eine Kappe?«
»Eine Kappe? Nein«, log ich. »Ich hasse Kappen, Mützen und Krawatten!«
»M-11.12.013, magst du Niederlagen?«, fragte die vierte Maske. »Du erinnerst mich an jemanden, der die Niederlage liebt.«
»Die Niederlage? Nein«, log ich dieses Mal nicht. »Ich hasse Niederlagen!«
»Schade, schade«, jammerte die vierte Maske und trank etwas Grünes aus einem Glas, dessen ganzer Rand schon mit karminroten Flecken beschmutzt war. Mit einem Schluck trank sie alles aus. »Schade, schade, dass du keine Niederlagen magst, denn ich werde dir jetzt eine bereiten. Nun wartet die vierte Frage auf dich. Auf diese Frage konnte noch niemand auf den ganzen Welten eine richtige Antwort finden. Wenn du auch die vierte Frage richtig beantwortetest, würden unsere Masken fallen und du könntest unsere Gesichter sehen. Aber wenn du verlierst«, lächelte die Maske, »dann bist du verloren. - M-11.12.013, das Buch der Bücher, in dem alles über eine mächtige Kraft mit Namen Iksilon geschrieben stand, ist zerrissen. Antworte: In wie viele Teile ist Desdemdenas Tagebuch zerrissen?«
»Sie nennen das eine schwere Frage«, begann ich lauthals zu lachen. »Das, meine Lieben Verwandten, ist aber keine schwere Frage. Es gibt drei Teile des zerrissenen Buches. Alle drei Teile habe ich hier in meinen Manteltaschen«, lachte ich weiter und klopfte auf meine Taschen. Ich nahm die Bücherteile heraus und legte sie auf der Bank übereinander, sodass sie wie ein Buch aussahen. Kaum hatte ich dies alles gesagt und gemacht, da fielen die vier Masken wie auf Befehl hinunter. Mir wurde nun der unangenehme Ruhm und die noch unangenehmere Ehre zuteil, die Gesichter der Lieben Verwandten sehen zu müssen. Vor mir standen meine alte Bekannten: die Frau mit den roten Lippen, der stinkende Mann mit den Narben, der immer hungrige Mann und der ewig hustende, kranke Mann. Ihre Gesichter waren noch hässlicher, als ich sie in Erinnerung hatte. Es war mir sofort klar, dass sie die Masken tragen mussten, weil sie so abscheulich aussahen. Die Lieben Verwandten wollten miteinander schimpfend und streitend das Buch packen, aber sie schafften es nicht, denn ich war schneller. Ich nahm das zerrissene Buch und drückte es fest an meine Brust. In diesem Moment geschah ein Wunder. Die großen, grausamen, mächtigen Lieben Verwandten wurden kleiner und kleiner. Aber das war noch nicht alles. Ihre Pferde wurden größer und größer. Aber auch das war noch nicht alles. Die Pferde wurden sichtbarer und sichtbarer. Die Lieben Verwandten waren plötzlich so klein, dass sie sich in den Pferdemähnen verstecken konnten. Sie hatten keine Gewalt mehr über ihre mächtigen Pferde, aus deren Nüstern Feuerstrahlen loderten. Die Pferde sprangen durch das offene Fenster hinaus und begannen draußen wie auf Befehl in die Höhe zu springen. Dann plötzlich sprangen sie alle zugleich hoch in den Himmel hinauf und verschwanden hinter den Wolken. Noch lange konnte ich die erschreckten Schreie der vier in den Mähnen versteckten Reiter hören. Dann wurde es ruhig.
Ich ging zum Haus von M-11.12.013 zurück. Auf dem Weg holte ich den lahmen Magog aus dem Brunnen und nahm ihn mit, denn ohne ihn war ich verloren. Er musste mir meinen Knopf zurückgeben, damit ich wieder in meine Zeit
Weitere Kostenlose Bücher