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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Wild, das zu lange abgehangen ist. Ihre unheimlichen , pupillenlosen Augen glühten im Halbdunkel, als sie gierig nach ihrer Beute Ausschau hielten. Julia stand ganz still und wartete, ob etwas in die Reichweite ihres Schwertes gelangte.
    Die Dämonen sogen prüfend die abgestandene Luft ein und senkten dann die hässlichen Köpfe zu Boden wie eine Meute Jagdhunde, die nach einer Fährte sucht. Der Anblick hätte zum Lachen reizen können, wäre er nicht so unheimlich gewesen. Dann fanden sie entweder eine Spur, oder Julia hatte sich bewegt, ohne es selbst zu merken, denn ein Dämon nach dem anderen hob den Kopf und starrte in ihre Richtung, und Julia wusste, dass die Schatten nicht reichen würden , um sie zu verbergen. Sie trat vor, um den Eingang zu blockieren, und schwang dabei ihr Schwert in alle Richtungen. Ein schwacher Schein lag auf der Klinge. Ein Angreifer sprang vor, und Julia erwischte ihn mit einem Streich. Die Kreatur fiel und wälzte sich zuckend auf dem dicken Teppich, dann stürmten die übrigen Dämonen herbei.
    Der Seneschall hatte sie angewiesen, die Dämonen ins Zählkontor zu locken, aber Julia wusste, dass die Meute sie überrollen würde, sobald sie den Eingang freigab. Durch die schmale Tür konnten höchstens zwei oder drei Angreifer gleichzeitig kommen. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Überzahl der Gegner sie zum Rückzug in das Zählkontor zwang, und dann war sie verloren.
    Julia schwang das Schwert mit aller Kraft, und Dämonenblut spritzte, aber schon bald schmerzten die Muskeln, und die Hiebe wurden schwächer. Sie riss einem Angreifer mit einem seitlich geführten Hieb den Bauch auf und musste gleich darauf einen Schritt zurückweichen, weil sich eine klauenbewehrte Hand bedrohlich ihrer Kehle näherte. Sie merkte, dass der Türstock sie nicht länger schützte, und wich nochmals einen Schritt zurück. Die Dämonen strömten auf sie ein, und dann stand Bodeen neben ihr.
    Die Gegner wichen vor den beiden blitzenden Klingen zurück. Julia sprang zur Seite, als Bodeen die Tür zuschlug, suchte nach Riegeln und fluchte laut, als sie nichts dergleichen fand. Bodeen stemmte sich mit dem Rücken gegen die Tür, als die ersten Krallen das Holz zu zerfasern begannen.
    „Wenn ich es sage“, sagte er ruhig, „lauft zur äußeren Tür!“
    Julia nickte und drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie der Seneschall die Außentür zuzog. Plötzlich war der Raum in vollkommenes Dunkel getaucht. Julia biss sich auf die Lippe und umklammerte das Schwert.
    „Ich hoffe, jemand hier weiß, was er tut“, sagte sie eine Spur zu laut und war alles andere als beruhigt, als sie das trockene Lachen des Seneschalls hörte.
    „Macht Euch bereit“, keuchte Bodeen. „Ich kann sie …“ Die Tür wurde aufgedrückt, und eine bleiche Klauenhand zwängte sich hindurch. „Jetzt! Jetzt!“
    Bodeen sprang zurück, und Julia hastete los. Die Dämonen stürmten hinter ihr her und ignorierten Bodeen, der sich hinter der aufgerissenen Tür versteckte. Julia erreichte die Außentür und trat sie auf. Helles Sonnenlicht flutete den Raum. Der Seneschall packte sie am Arm und riss sie zur Seite, aber die Dämonen stolperten einfach weiter, geblendet von dem plötzlichen Lichteinfall.
    Julia lachte grimmig, als sie die Taktik verstand. Sie attackierte die Dämonen von der Seite, während Bodeen sie mit dem Schwert vor sich her trieb, und es war die leichteste Sache der Welt, die neun überlebenden Angreifer durch die Tür in die Tiefe zu stoßen.
    Julia senkte ihre Waffe und ging erschöpft zu Boden. Sie hatte rasende Kopfschmerzen, und ihre Arme waren schwer. Mit zitternden Beinen saß sie da, den Rücken gegen die Mauer gepresst, und hatte das Gefühl, sie könnte eine Woche schlafen, sobald sie die Augen schlösse. Sie erzitterte bei dem Gedanken. Es war schlimm genug gewesen, im Bett zu liegen und zu wissen, dass der Düsterwald unablässig näher rückte, während sie schlief; aber irgendwie hatte sie immer geglaubt, die dicken Mauern der Burg würden sie vor den Dämonen schützen. Die Erkenntnis, dass sie nirgends sicher war, traf sie mit voller Härte. Julia umklammerte ihr Schwert und fragte sich, ob sie je wieder wagen würde, die Augen zu schließen.
    Bodeen beugte sich über sie und stieß einen leisen Pfiff aus, als er sah, dass ihr Gesicht und ihre Arme blutverkrustet waren. „Prinzessin, Ihr seid verletzt!“
    „Ein paar Schrammen und Hautabschürfungen, Bodeen, sonst nichts. Helft

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