Das reine Karma 2
wirklich den Tod. Seit fünfzehn Jahren war er verheiratet, und alle diese Jahre stand er unterm Pantoffel. Da lernte er eine andere Frau kennen, und als seine Ehefrau auf Dienstreise war, lebte er mit dieser Frau eine Woche lang ruhig und idyllisch zusammen. Ich sagte ihm, dass er unglaublich eifersüchtig sei, weil er Frau und Familie über Gott stelle. Eine Woche war für ihn ausreichend gewesen, um sich an irdisches Glück zu binden und sich in lebensbedrohlichem Maße von Gott innerlich loszusagen.
„Stabile Beziehungen zu Frauen sind für Sie lebensgefährlich“, sagte ich ihm. „Sie sind nur deshalb am Leben geblieben, weil Gott Ihnen eine widerspenstige Frau gegeben hat. Beten Sie, dass Sie Gott mehr lieben als Frauen und eine glückliche Familie. Entfernen Sie diesen ,Klebstoff’, der Ihre Seele ans Irdische bindet. Bitten Sie Gott für alle Momente der Eifersucht, Kränkung und Verurteilung von Frauen um Vergebung. Und denken Sie daran, dass das Vermögen, glücklich zu sein, erstens in der großen Liebe und dem Streben zu Gott und zweitens darin besteht, alles, was mit uns geschieht, als gottgegeben und ohne gegen andere und sich gerichtete Aggression, nur mit Liebe und Dankbarkeit zu akzeptieren. Und jetzt bitten Sie Ihre Frau zu mir, ich möchte mit ihr sprechen.“
Die junge Frau sah mich erwartungsvoll an.
„Stellen Sie sich folgende Situation vor“, sagte ich zu ihr. „Die Seele eines Mädchens ist bereit, einen jungen Mann und die Familie über Gott zu stellen. Es liebt den jungen Mann, er liebt es, und sie wollen heiraten. Je stabiler die Familienbande sein werden, umso schneller bindet sich die Seele ans Irdische und umso eifersüchtiger und aggressiver wird die junge Frau. Diese Aggression kann den Mann töten. Doch er ist harmonisch und nicht ans Irdische gebunden, deshalb wird sie umkommen. Wie kann ihr Leben gerettet werden? Jemand muss die Eheschließung verhindern, sie müssen auseinandergebracht werden oder er überlegt es sich und heiratet eine andere. Doch sie erhält die schonendste Variante: Einen Tag vor der Hochzeit besucht sie ihren Bräutigam und erwischt ihn mit einer anderen Frau im Bett. Sie verurteilt ihn jedoch nicht und tötet auch die Liebe nicht. Das bedeutet, dass die Orientierung auf den geliebten Menschen und die Familie beseitigt ist. Sie können nun einträchtig und in stabilen Beziehungen zusammenleben.
Es vergehen fünf bis sieben Jahre. Ihre Seele vergisst den erlittenen Schmerz und beginnt wieder, sich ans Irdische zu binden. Das bedeutet erneut Krankheit oder Tod. Wie kann ihr Leben gerettet werden? Sehr einfach... Der Mann geht fremd und bekommt eine Geschlechtskrankheit. Erneut verurteilt sie ihn nicht, sie lassen sich kurieren und leben fünf bis acht Jahre in Harmonie. Doch dann bindet sich ihre Seele wieder an die Familie und den Mann, und eines schönen Tages sagt ihr der Mann: ,Meine Liebe, ich habe eine andere Frau, ich verlasse dich.’ Die Frau weiß nicht, dass dadurch ihr Leben gerettet wird, ist aber nicht eifersüchtig und beleidigt, sondern sagt: ,Das ist nicht deine Schuld, ich nehme alles als gottgegeben hin, und meine Seele ist frei von Kränkung, Verurteilung und Eifersucht.’
Es vergehen einige Monate. Nachdem sich ihre Seele endgültig von der Erde gelöst hat und zu Gott strebt, kehrt der Mann zu ihr zurück, und sie leben einträchtig miteinander.
Alles, was Sie mehr als Gott lieben, wird Ihnen genommen und zerstört. Wenn Sie einen Mann und eine stabile Familie haben wollen, dann beten Sie, dass Sie Gott mehr als Mann und Familie lieben, und beseitigen Sie geringste Kränkungen, Verurteilungen und Eifersucht. Schärfen Sie Ihren Kindern ein, dass die Liebe zu Gott über alles geht.“
„Aber wie haben die Menschen früher gelebt?“, fragte erstaunt die Frau.
„Wenn der Mensch viel betet, dann fliegt seine Seele über der Erde und wird gereinigt, und wenn er einen anderen Menschen liebt, dann liebt er doch zuerst Gott, dann erst den anderen. In den Geboten ist die richtige Haltung dargelegt. Der Mensch ist im Prinzip ein Darmschlauch. Er hat zwei Hauptfunktionen — erstens die Verdauung und zweitens die Fortpflanzung, was in dem Ausspruch ,Liebe und Hunger regieren die Welt’ ausgedrückt wird. Doch da kommt plötzlich Moses und sagt, dass Essen sekundär ist, dass das erste Gefühl der Freude Gott und nicht dem Essnapf gewidmet werden muss. Und die Menschen beginnen, vor dem Essen zu beten, um zuerst die Liebe zu Gott zu
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