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Das Schattenreich von Morin

Das Schattenreich von Morin

Titel: Das Schattenreich von Morin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Niens & Kai Niens
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zwei Tage Marsch und wir erreichen die drei Zinnen.«
    Am ersten Tag standen sie früh auf und nahmen sich vor, soweit wie möglich an diese merkwürdig aussehenden Türme aus reinem Felsen heranzukommen. Schneller als erwartet erreichten sie ihr Ziel bei Sonnenuntergang.
    Habita sammelte Holz, um ein kleines Feuer zu entfachen, doch es war Lorbo, der einen Einwand hatte. »Ich habe das Gefühl, wir werden beobachtet. Eine Vorahnung sagt mir, dieses ist merkwürdig, aber die drei Zinnen sehen ideal aus, um das weite Land bis ans Meer zu überschauen.«
    »Sollte es dem Dunklen gelungen sein dort einen Aussichtsturm zu errichten, werden wir bald entdeckt sein.« »Unmöglich«, sprach Habita. »Schau dir diese Felstürme an, sie ragen senkrecht in die Höhe. Wer soll einen solchen Berg erklimmen? Kein Zwerg, kein Goblin wäre hierzu in der Lage.«
    »Da hast du schon Recht, aber auch du hast gesehen, welche Geschöpfe der Dunkle sein Eigen nennt. Denk an die vergessenen Inseln, dieses drachenähnliche Geschöpf, die geflügelten Dämonen, wie nannte es Landurin?«
    »Einen Broldoc.«
    »Genau diese.«
    »Also, wenn ich der Dunkle wäre, würde ich diese Broldoc als Wächter und Auskundschafter benutzen. Schaut euch doch das Gelände an, nur über das Moorland kann man Barabur erreichen.«
    »Es ist der Schwachpunkt seines Landes, und das wird auch er wissen. Ich denke, das Moorland wird gut bewacht werden, aus der Luft und am Boden.«
    »Es werden mit Sicherheit einige hundert oder gar mehr Goblins dort als Grenzer ihr Reich bewachen.«
    Dragon stimmte Lorbo zu. »Und wenn es nicht die Goblins sind, werden diese Aufgaben die Baramenschen dankend übernehmen.«
    Habita überlegte, ob er widersprechen sollte, dann entschied er zu schweigen, denn Lorbo hatte Recht. »Wahrscheinlich habt ihr Recht, also gehen wir lieber auf Nummer sicher.«
    Lorbo überlegte nicht lange. »Wir machen Folgendes, lasst das Pony frei, wir reisen nachts in der Dunkelheit, tagsüber verstecken wir uns.«
     
    »Das sollte unser einziger Schutz vor ihnen sein, sonst können wir nicht viel unternehmen, oder sollen wir einen anderen Weg einschlagen?«
    »Nein, ich denke, unser Feind ahnt und kann es sich nicht vorstellen, dass sich eine kleine Gruppe so nahe aufhalten wird.«
    »Dies ist unsere größte Chance.«
    Dragon nahm widerwillig, als ahnte er Schlimmeres, einen kleinen, ledergebundenen Gegenstand von seinem Gürtel. Es war ein Fernrohr, ungewöhnlich für Elben, da sie die schärfsten Augen unter allen Völkern hatten, aber dank diesem konnte er seine Sicht fast vervierfachen.
    Der Elb blickte durch das Fernrohr auf die drei Zinnen, ein kurzes Stirnrunzeln. Verdächtiges entdeckte er aber nicht.
    Konzentriert schaute er auf den letzten Bergpass, der vor ihnen lag, auch dort konnte er nichts Ungewöhnliches erblicken, jedoch weiter unten in der Senke, wo das Moorland begann, entdeckte er Rauchschwaden eines Feuers.
    Es war nur ganz schwach zu erkennen.
    Lorbo fragte: »Was sieht dein Elbenauge?« »Schau selbst, vielleicht bilde ich es mir ja auch nur ein.«
    Lorbo nahm das Fernrohr missmutig entgegen und schaute hindurch. »Sieh unten in der Senke, dort steigt Rauch auf oder irre ich mich?«
    »Kannst du mehr entdecken als ich?« Konzentriert und schweigend blickte er auf die Senke, die sich Kilometer um Kilometer erst langsam, doch stetig zum Moorland ausbreitete. Erschrocken sah Lorbo, was Dragon berichtet hatte.
    Rauchschwaden, die gemächlich gegen Himmel zogen und nicht nur eine, es waren mehrere. »Das müssen Wachfeuer sein. Ich erkenne noch weitere Wehranlagen, kleine Türme aus Holz gezimmert, sie erstrecken sich durch das Moorland bis an die Gebirgskette Jahls Hol.«
    »Schau genau hin, die Feuer brennen in einer Linie, es sind Signalfeuer. Sieh, der Dunkle lässt sein Schreckensreich gut bewachen.«
    Dragon nahm wieder das Fernrohr und überprüfte noch einmal die Lage. »Lorbo, er sichert nicht nur seine Grenzen, mir scheint, er zieht hier seine Truppen auf.«
    »Das Schwarze Reich versammelt die dunklen Heere, blicke nach Barabur, wir müssen uns sputen, sonst ist das Nadelöhr zu und wir kommen nicht hindurch.«
     
    »Ich habe das Gefühl, als wenn der Dunkle ahnt, dass wir versuchen, hier durch seine Klauen zu schlüpfen.«
    »Habita, kann es möglich sein, dass der Dunkle einen Spitzel bei deinem König hat, der unsere Route preisgab?«
    »Verzeih mein Freund, aber ich –.« Habita bekam einen wütenden, roten Kopf,

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