Das Spiel beginnt
und knallroten New-Balance-Sneakern auf.
Sogar die Mädchen vom Styling Club applaudierten, als sie ihn auf dem Gang entdeckten.
In der Mittagspause (von zu Hause mitgebrachtes koscheres Salamibrot und eine saure Gurke) sagte ich: »Wie soll ich mit Mädchen wie Sheridan Spencer konkurrieren, wenn ich mich anziehe wie ein Homie mit Pfeifferschem Drüsenfieber?« Natürlich fragte Blake sofort, ob ich verknallt wäre. Ich sagte Nein, aber eines Tages würde ich es und dafür wollte ich bereit sein.
»Wie viel Geld hast du?«, fragte er.
»Keins.«
»Hast du nicht 900 Dollar?«
»Ja, aber die sind für meinen Laptop.«
»Kannst du davon nicht etwas abzweigen?«
»Nein! Ich spare schon seit zwei Jahren.«
»Hmmm. Ich habe ein paar alte Pyjamas, die dir passen müssten.«
»Urgh.«
Er nahm einen Bissen von seinem Cheeseburger. Ich warf die zu dick geschnittene Salami in den Müll und versuchte, das mit Senf bestrichene Roggenbrot hinunterzuwürgen. »Wenn ich heute im Mathetest eine Eins schaffe, kriege ich 25 Dollar. 20, nach meiner Spende für die Bedürftigen.«
»Vielleicht kann Mike etwas mit seinem Angestelltenrabatt machen. Du könntest eine Jeans kaufen. Wir können auch mit einem Shirt anfangen. Oder einem Haarschnitt.« Er warf einen Blick auf meine Gummizughose und seufzte. »Du bist die Bedürftige. Du solltest die gesamten 25 einsacken.«
Ich warf ihm mein Senfbrot an den Kopf, obwohl Blake natürlich recht hatte. Ich sehe furchtbar aus. Deswegen verbrachte ich den Rest der Stunde damit, für meinen 25-Dollar-Mathetest zu üben. Das wird kein Problem. Dieser Stoff ist total siebte Klasse.
Wie meine Klamotten.
VANESSA
17. September
Vergib mir, Tagebuch, denn ich habe gesündigt. Seit meinem letzten Eintrag ist weniger als ein Tag vergangen, das ist es also nicht. Es ist etwas anderes. Und es ist schlimmer, als nichts zu schreiben. 27
Wie du weißt, hatte ich heute einen Test in Algebra. Du weißt auch, dass ich vor dem Mittagessen geübt habe und gut vorbereitet war. Was du nicht weißt, ist, dass das »Vorher«-Bild in Algebra neben mir saß und mein Chi total durcheinandergebracht hat.
»Du bist echt witzig«, hat sie gesagt.
»Tatsächlich?«
»Ich find es super, dass du dich auf dem Phoenix-Five- Formular in jede Zeile eingetragen hast. Zum Schreien komisch.«
»Wieso?«
»Wieso? Diese Leerstellen waren rein rhetorisch.«
Dieses Biest! Das war ihr Versuch, mich vor dem Test aus dem Konzept zu bringen. Was für ein fieser Schachzug. Aber sie wird sich mehr Mühe geben müssen, wenn sie mich in der Akademischen Exzellenz und dem Club der Besten schlagen oder mir den Preis der Schulleitung wegschnappen will. Was die Phoenix-Five angeht, kann sie einen Platz davon haben, wenn sie unbedingt will. Aber die anderen vier sind meine.
»Mir gefallen diese Armbänder, die du verkaufst.«
»Es sind Dankbänder.«
»Oh, tut mir leid.«
»Ich wette, du wirst mit deinem sehr glücklich«, zickte ich sie an.
»Meins? Ich hab keins.«
»Dann kriegst du es noch.«
»Was?«
»Der Typ, mit dem du zusammen bist, hat zwei gekauft.«
»Der Typ, mit dem ich…?« Sie sah verwirrt aus, doch dann lachte sie. »Du meinst Blake?«
Ich starrte sie wieder an.
»Wir sind kein Paar. Er ist – wir sind schon seit Jahren beste Freunde.«
»Ich glaube, er mag dich.«
»Da ist nichts zwischen uns. Vertrau mir.«
»Ehrlich?«
»Ich schwöre.« Sie hob zwei Finger vor ihrem schlecht sitzenden Shirt. »Da war nie was und da wird auch nie was sein.«
»Hat er eine Freundin?«
»Nein.«
»Oh«, sagte ich, als interessierte es mich nicht wirklich. Aber innerlich sprangen all meine Zellen so ausgelassen herum wie Maiskörner in der Mikrowelle. Blake war Single. Er war nicht mit Lily zusammen! 28
Ich wollte gerade weitere Infos einholen, aber Mr Baskin fing an, den Test auszuteilen. Wir hatten 20 Minuten Zeit, die Fragen zu beantworten.
Ich versuchte, mich zu konzentrieren, aber Blakes dunkle Augen tauchten immer wieder in meinen Gedanken auf und löschten jedes Mathe-Wissen aus. 29
Trotzdem war ich als Erste fertig. 18 Minuten und 23 Sekunden. Statt unsere Arbeiten nach Hause mitzunehmen und auszuwerten wie ein verantwortungsbewusster Lehrer, wies uns Mr Baskin an, die Bögen mit unserem Sitznachbarn zu tauschen. Lily bekam meinen und ich ihren. Er nannte die richtigen Lösungen und wir, die Schüler, mussten die Tests benoten. Die Lehrer werden auch immer fauler.
Lily hatte zehn von zehn.
Ich hatte
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