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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisi Harrison
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unverschämt.
    ICH: Finde ich auch. Aber sie sind für die Reisen und Motels und das alles. Wir haben 15 Auswärtsspiele. Coach Bammer sagt, es wäre doppelt so teuer, wenn First-Rate-Immobilien uns nicht sponsern würde.
    DAD: Ja, davon habe ich gehört.
    So wie er es sagte, klang es wie eine Katastrophe.
    ICH: Hey, wenn Duffy-Immobilien uns auch unterstützen würde, wäre es billiger.
    Dad sagte nur »Ha«, lachte aber nicht.
    Allmählich geriet ich wirklich in Panik.
    ICH: Bist du krank?
    DAD: Nein.
    ICH: Mom? Bubbie?
    DAD: Wie kommst du darauf?
    ICH: Weil ihr alle in letzter Zeit echt merkwürdig wart.
    Wieder ließ Dad den Kopf aufs Lenkrad sinken. Ich flippte total aus und packte seinen Arm. Früher hatte sich sein Bizeps stärker angefühlt.
    ICH: Dad, du machst mir Angst. Was ist los?
    DAD: Kann ich dir vertrauen?
    ICH: Klar.
    DAD: Nein, im Ernst.
    ICH: Natürlich.
    DAD: Sohn –
    ICH: Was?
    DAD: Deine Mutter und ich haben Insolvenz angemeldet.
    ICH: Oh.
    DAD: Ich weiß, was du denkst.
    ICH: Das weißt du?
    DAD: Du fragst dich, wie wir es so weit kommen lassen konnten. Glaub mir, dasselbe frage ich mich auch.
    ICH: Nein, tu ich nicht.
    DAD: Tust du nicht?
    ICH: Nein. Ich denke, was zum Teufel ist Insolvenz?
    Aus irgendeinem Grund wollte er mich plötzlich in den Arm nehmen.
    DAD: Lass uns das Zelt aufbauen.
    Also bauten wir das Zelt auf, machten Feuer und brieten Würstchen.
    Dann erklärte er es mir.
    DAD: Insolvenz bedeutet, dass wir pleite sind. Ich kann die Rechnungen nicht mehr zahlen.
    ICH: Was für Rechnungen?
    DAD: Hypothek, Gehälter, Firmenwagen, Benzin –
    Aus irgendeinem Grund musste ich an das Waisenkind Jagger denken. Würden jetzt demnächst auch vor meinem Schließfach Kleiderspenden stehen?
    ICH: Was ist mit Essen?
    DAD: Wir werden nicht verhungern. Keine Angst. Aber wir haben Duffy-Immobilien geschlossen. Das war die einzige Möglichkeit, aus den roten Zahlen zu kommen.
    ICH: Rote Zahlen?
    DAD: Das bedeutet, seine Schulden loszuwerden. Wir müssen eine ganz neue Firma gründen. Der Grundstein ist gelegt, aber es wird eine gewisse Zeit dauern.
    Er warf sein Würstchen ins Feuer. Wir sahen zu, wie es verbrannte. Ich fragte mich, ob es eine gute Idee war, wenn er jetzt noch Nahrung verschwendete.
    Er beschwor mich, es niemandem zu sagen. Vor allem nicht Hudson. First Rate ist seine größte Konkurrenz und er will nicht, dass sie ihm seine Klienten wegschnappen. Die einzige Chance, dass sich Duffy-Immobilien schnell erholen konnte, sei absolutes Stillschweigen. Er hat mich schwören lassen, dass es ein Familiengeheimnis bleibt. Ich habe es geschworen.
    Wir krochen ins Zelt und in unsere Schlafsäcke. Dann sagte er noch etwas.
    DAD: Unsere Familie wird Opfer bringen müssen. Viele Opfer.
    ICH: Soll das heißen, dass wir das essen müssen, was Mom kocht?
    Er lachte.
    ICH: Habt ihr Rosie deswegen gekündigt?
    DAD: Ja.
    Er drehte sich auf die Seite, mit dem Rücken zu mir.
    Rund um uns herum heulten die Kojoten.
    DAD: Deswegen kann ich deine Basketballspesen nicht bezahlen.
    ICH: Was?
    DAD: Tut mir leid, mein Junge.
    Meine Beine fühlten sich plötzlich ganz taub an. Meine Lungen wurden zu Stein. Obwohl ich nicht gähnte, hörte ich kaum noch etwas.
    ICH: Kannst du mir das Geld leihen? Ich suche mir einen Job und zahle es dir sofort zurück. Jede Woche etwas. Versprochen.
    DAD: Meine Konten sind eingefroren.
    ICH: Aber –
    DAD: Tut mir leid.
    Danach sagten wir nichts mehr. Wir lagen nur da, die Hände vor der Brust verschränkt und starrten die Zeltleinwand an.
    Irgendwann schlief Dad ein und ich kroch wieder raus.
    Wie soll ich bis Montag 2500 Dollar auftreiben?
    Ich werfe trockene Blätter ins Feuer.
    Gefühl = tiefste Depression.
    In die Mannschaft zu kommen, war toll.
    Aber ich werde nie für die Noble Flames spielen.

VANESSA
    22. September
    Vergib mir, Tagebuch, denn ich habe gesündigt. Ich könnte um Verzeihung bitten, aber mein Dad sagt, wenn einem verziehen wird, darf man dieselbe Missetat nie wieder tun. 31 Und das kann ich nicht versprechen. Denn meine Missetat hat einen guten tollen umwerfenden Effekt gehabt. Also tut es mir nicht wirklich leid.
    Betrügen ist etwas für verzweifelte Loser und meinen Bruder. Also hatte ich natürlich schon Gewissensbisse, die Eins von »Vorher«-Foto als meine eigene auszugeben. Zumal ich keine Zwei bekommen habe, weil ich zu dumm bin. Sondern weil mir VF gesagt hat, dass Blake und sie nur Freunde sind.
    Das hat eine Serotonin-Ausschüttung in meinem

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