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Das Sterneninferno

Das Sterneninferno

Titel: Das Sterneninferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aufgefallen.« »Natürlich nicht, großer Eigenbrötler. Es ist auch nur so ein Gefühl, ein flüchtiger Eindruck. Wenn man mit ihnen redet, verhalten sie sich ganz normal, sie reden Unsinn wie andere Menschen, zeigen Angst, machen Fehler … und trotzdem.« Sie sah Skudder von der Seite an. »Ich habe in den letzten zwei Tagen mehr auf sie als auf die Bildschirme geachtet. Weißt du, daß sie so gut wie nie miteinander reden? Ich meine, untereinander, wenn keiner von uns beiden zuhört. Sogar Harris ist stumm wie ein Fisch, was die anderen betrifft, aber uns beiden kaut er ein Ohr ab, wenn wir ihn nicht auf Distanz halten.« »Du hörst dich an wie eine Verrückte.« »Ich weiß. Dieser ganze Bockmist macht mich verrückt. Manchmal denke ich, daß man uns einfach aus dem Weg haben wollte. Daß Stone, Gurk und ihre neuen Freunde uns in eine hübsche Konservendose gesteckt und uns ein paar aufgezogene Spielzeugsoldaten mitgegeben haben, bevor sie das ganze Päckchen sauber verschnürt mit einem kräftigen Tritt in die Umlaufbahn befördert haben.« »Ich weiß nicht«, sagte er nach einer Weile, und seine Stimme klang wieder ernst. »Ich hatte eher den Eindruck, als wenn unsere sogenannten Freunde am liebsten selbst losgezogen wären. Ich weiß nicht, warum es nicht möglich war, das Schiff mit Jared zu bemannen und uns einfach an den Rand zu drängen, aber was immer wir für die Jared erledigen sollen, sie können es wohl nicht selber tun.« »Zumindest die Erwachsenen nicht«, sagte Charity. »Das macht Sinn. Aber was können wir, was sie nicht können?« »Vielleicht geht es gar nicht um das Was, sondern um das Wann oder Wo. Vielleicht mögen sie Mondlicht nicht, was weiß ich.« »Soweit man das aus dieser Nachricht erkennen konnte, spielt sich die Sache sowieso im Dunkeln ab«, meinte sie. »Außer MacDonalds und meinem Namen war ja kaum etwas klar zu identifizieren, aber es war zweimal von ›dunkel‹ die Rede.« Sie zuckte mit den Achseln. »Die Rückseite lag damals im Dunkeln, aber in ein paar Stunden wird die Sonne auch wieder das MacDonald-Gelände erreichen. Vielleicht kommen wir zu spät zu dieser Verabredung, oder es ist die falsche.« »Wir werden sehen«, sagte Skudder desinteressiert. »Ich habe dieses Herumraten satt. Wir wissen ja nicht einmal, ob man uns hergerufen hat oder ob jemand uns gerade davor warnen wollte.« Er verzog das Gesicht. »Dieses ganze Unternehmen ist ausgemachter Unsinn.« »Vielleicht.« Sie ließ sich auf diesen Streit nicht ein. Was immer Skudder gegen diesen Flug einzuwenden hatte, eine Sache gab es, die sie genauer untersuchen mußten. Es war die Rede von einem zweiten Tor gewesen, und wenn die Jared dachten, was sie dachte, dann war es höchste Zeit, daß jemand nachsah, was da in der Dunkelheit der Mondrückseite vor sich gegangen war. »Es könnte sein, daß wir nur einen Teil der Botschaft gehört haben.« »Wir waren doch in Köln, als sie aufgefangen wurde. Die Jared sind viel zu ungeschickt, um die Aufzeichnungen zu manipulieren. Sie können vielleicht mich täuschen, aber nicht Hartmanns Leute.« Wenn sie noch Hartmanns Leute sind, versetzte Charity in Gedanken. »Ich glaube auch nicht, daß sie etwas herausgeschnitten haben, aber vielleicht haben wir nicht alles hören können.« Sie fixierte ihn. Im Mondlicht wirkte sein Gesicht fremd und düster. »Weißt du, wie die Jared miteinander sprechen? Oder die Moroni?« »Ultraschall«, entgegnete er zweifelnd. »Na, ganz so hoch brauchen wir gar nicht gehen. Du hörst sehr gut, aber ein Kind hört besser.« Reflexhaft hob sie erneut die Schultern. »Ist nicht so wichtig. Ich schätze, wir werden noch einige Überraschungen erleben, bis wir dahinterkommen.« Wie auf Kommando begannen die Alarmsirenen zu heulen. Auf der Brücke gerieten Dubois und Bender in hektische Bewegung, und auch die Soldaten auf der Plattform eilten zu Haltegriffen und Riemen. Charity hatte sich von der Kuppel in Richtung Brücke abgestoßen, bevor ihr einfiel, daß die HOME RUN von einem Geschoß getroffen werden konnte, während sie unterwegs war. Auch diesmal bestrafte das Universum ihren Fehler nicht. Sie atmete tief ein, als sie die Konsolen erreichte, und schnallte sich hastig in einem der leeren Sitze fest. »Was ist los?« brüllte sie über den infernalischen Lärm hinweg, und: »Schalten Sie das verdammte Ding ab.« Schlagartig war es ruhig. »Ortung«, sagte Dubois knapp und drückte ihre Augen an die

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