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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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unterhielten sich flüsternd Würdenträger – der ganze Palast erschien völlig normal.
    Jedenfalls bis zu dem Moment, in dem Sten und Alex aus dem Fahrstuhl in das Stockwerk hinaustraten, auf dem die Privatgemächer des Imperators lagen. Alex hatte als erster den Eindruck, dass etwas nicht stimmte.
    »Captain«, sagte er. »Wo sind eigentlich deine Gurkhas?«
    Jetzt fiel es auch Sten wie Schuppen von den Augen.
    Diejenigen Gurkhas, die der Imperator nicht mit auf die Reise genommen hatte, hätten eigentlich auf den Gängen patrouillieren müssen. An ihrer Stelle sah man überall Prätorianer im vollen Kampfanzug der Garde.
    Die Erkenntnis kam reichlich spät, denn schon kamen vier Prätorianer mit Willyguns im Anschlag aus einem Alkoven hervor und schnurstracks auf sie zu.
    »He, Kumpels«, rief ihnen Alex entgegen, »ich glaube, ihr macht da einen kleinen Fehler.«
    Und dann trat Kai Hakone in Uniform aus dem Büro des Großkämmerers. Er nickte den beiden höflich zu.
    »Captain Sten, Sie stehen unter Arrest.«

 
Kapitel 44
     
    NG467H war ein Mahlstrom blendenden Lichts und heulender Interferenzen, die die beiden Flotten, die im Energiegewitter des rasch rotierenden Pulsars hingen, voneinander abschnitten.
    Die Normandie und das Schlachtschiff der Tahn kreisten antriebslos in ihren Umlaufbahnen, umschwirrt von Versorgungs- und Begleitschiffen. Da der Pulsar konventionelle Navigationsmethoden unmöglich machte, manövrierten die Schiffe mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsrechnungen, deren Ergebnisse auf die Kontrollschirme projiziert wurden; die entsprechenden Berechnungen wurden von Computern durchgeführt, die normalerweise nur zur Navigationsausbildung und bei simulierten Schlachten benutzt wurden. Die Kommunikation zwischen den Schiffen fand entweder mittels Botenschiffen oder Nachrichtentorpedos statt.
    Alle Piloten, ob Tahn oder Imperiale, waren natürlich erfahrene Navigatoren, was das Manövrieren nach Instrumenten anging; so dicht an NG467H waren die meisten Instrumente jedoch nutzlos. Deshalb mussten die Kreuzer aufgrund von in ihren Computern abgespeicherten Daten (und deren Projektionen) zwischen den aufgedunsenen Kolossen der Normandie und des Tahnschiffs umherflitzen, wobei sie hofften, dass keiner der hässlichen Riesenpötte seine Umlaufbahn veränderte; die Zerstörer und Botenschiffe flogen unendlich variable Patrouillen, für die sie einen zentralen Planpunkt trigonometrisch von den drei am nächsten gelegenen Sternen aus berechneten – und die Daumen drückten.
    In unmittelbarer Nachbarschaft zu NG467H herrschte das ultimative Nichts, und die beiden Leviathane mit ihren Pilotfischen und Schiffshaltern waren so blind, als bewegten sie sich in der schwarzen Tiefe eines bodenlosen Abgrunds.

 

     

 
Kapitel 45
     
    Sten lag auf seiner Koje und ging Prognosen durch.
    Nach ihrer Festnahme war Alex fortgeschleppt worden, um den Gurkhas im Kerker Gesellschaft zu leisten. Sten hingegen erhielt zu seiner größten Verwunderung nur den Befehl, sich bis auf weiteres in seiner Unterkunft aufzuhalten. Nach einiger Überlegung schien dieser Schachzug nicht unsinnig – jedenfalls dann nicht, wenn man ihn aus Hakones Perspektive betrachtete.
    Hakone dachte offensichtlich über die nächsten und nahe liegenden Züge hinaus.
    Trotzdem fand Sten, der schon mehr als einen Staatsstreich mitgemacht hatte, dass Hakone die Sache nicht konsequent genug anging. An Hakones Stelle hätte er Alex, die Gurkhas und sich, Sten, sofort erschießen lassen und sich über entsprechende Erklärungen später Gedanken gemacht.
    Sten war zwar wie alle anderen imperiumstreuen Offiziere in sein Quartier befohlen worden, doch Stens Zimmer waren sorgfältig nach Waffen durchsucht worden, und drei bewaffnete ehemalige Prätorianer standen davor Wache. Stens einzige wirkliche Waffe war das Messer in seinem Arm, das bislang noch nicht entdeckt worden war.
    Stens Überlegungen brachten ihn rasch zu dem Schluss, dass er höchstwahrscheinlich bald sterben würde. Er hatte bereits seine mehrschichtigen Karten des Schlosses überprüft, doch das nächste Zimmer, das an die Passagen und geheimen Durchgänge grenzte, war etwas über fünfzig Meter entfernt.
    Das Fenster zog Sten nicht einmal in Betracht, da er annahm, dass Hakone unten im Hof etliche versteckte Scharfschützen postiert hatte, die nur darauf warteten, dass Sten diesen Ausgang benutzte.
    ›Weiter nachdenken, Sten. Nimm entgegen aller Wahrscheinlichkeit an, dass du zur Tür

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