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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Wer interessiert sich schon für Manöverkritik, wenn der Krieg noch nicht einmal ausgebrochen ist? Und ein Krieg ist genau das, was dieses Imperium braucht, um seinen Wasserkopf loszuwerden. Außerdem wäre damit die Tahn-Frage in einem Aufwasch vom Tisch.«
    »Wann soll das geschehen?«
    »Wir haben keinen genau ausgearbeiteten Zeitplan.
    Die Prätorianer und ich sollten den Palast erst in drei Tagen einnehmen. Ihre Entdeckung der Zaarah Wahrid zwang uns dazu, vorzeitig zu handeln. Die tatsächliche Hinrichtung des Imperators wird Admiral Ledoh entscheiden.«
    »Glauben Sie wirklich, dass dieses Komitee, oder wie Sie es nennen, das Imperium leiten kann?«
    »Warum nicht? Zwanzig Köpfe sind ganz offensichtlich etwas schlauer als ein einziger, oder sehen Sie das nicht so?«
    Sten hätte mit der auf der Hand liegenden Antwort kontern können: ›Nein, denn jede Junta macht sich eher früher als später selbst den Garaus, indem sie sich aus Missgunst und Neid im Kampf um den allerobersten Platz eigenhändig dezimiert.‹ Statt dessen schlug er einen anderen Weg ein.
    »Zwanzig Köpfe, die das Geheimnis von AM 2 nicht kennen.«
    »Glauben Sie wirklich an diesen Hokuspokus, Captain?«
    Von wegen Hokuspokus! Sten hatte genug Zeit mit dem Imperator verbracht, um zu wissen, dass der Mann diesen Trumpf wirklich im Ärmel hatte!
    »Ich kann nicht glauben, dass nur ein Mann – ein einziger Mensch – AM 2 kontrolliert. Die Antwort wird sich irgendwo in seinen Unterlagen finden.«
    Sie spazierten weiter. Sten schwieg jetzt und wartete auf das Angebot. Es kam prompt.
    »Der eigentliche Grund, aus dem ich mich mit Ihnen unterhalten wollte«, fuhr Hakone schließlich fort, »ist die Tatsache, dass es nach diesem … Zwischenfall fraglos weitergehen wird. Alles wird wieder in geregelten Bahnen verlaufen. Wir könnten Sie gut gebrauchen.«
    »Sie persönlich oder für Ihr Komitee?«
    »Natürlich für uns alle. Ich würde mir jedoch ausbedingen, dass Sie nur mir Bericht erstatten.«
    Sten verkniff sich ein Grinsen. Hakone fing bereits jetzt an, Leute zusammenzusuchen, die ihm den Rücken freihielten. Der Mann glaubte nicht einmal seinen eigenen Theorien. »Wie lautet meine neue Arbeitsplatzbeschreibung?«
    »Sie dürfen Ihre gegenwärtige Stellung behalten.
    Aber ich – ich meine wir – würden Sie des Öfteren für besondere Geheimaufträge freistellen.«
    »Sie vergessen dabei, dass ich einen Eid geleistet habe. Auf den Imperator.«
    »Zählt dieser Eid denn noch, wenn es den Imperator nicht mehr gibt?«
    »Angenommen, ich sage nein?«
    Hakone fing an zu strahlen und betrachtete Sten ganz genau. »Belügen Sie mich etwa, Captain?«
    »Aber sicher.«
    Hakones Lächeln veränderte sich geringfügig, als er den Wachen ein Zeichen gab.
    »Sie sind ein sehr vorsichtiger Mann, Captain.
    Lassen wir die Dinge so auf sich beruhen, wie sie sind. Sie bleiben in Ihrem Quartier, bis Sie anderweitige Nachrichten erhalten. Vielleicht sollten wir uns nach dem Tod des Imperators noch einmal unterhalten.«
    Sten verneigte sich und folgte dann den Wachen zu seiner Unterkunft. Im Augenblick interessierte ihn Hakone nicht; ihm war eine Möglichkeit eingefallen, wie er sich aus seinem Gefängnis befreien konnte – ein Weg, der ihm immerhin eine Chance von zehn Prozent ließ, das folgende Debakel zu überleben.
    Damit standen seine Aussichten weit besser als sonst bei Mantis.

 
Kapitel 46
     
    Lord Kirghiz ignorierte das Murren der anderen Tahn-Lords, rückte sich in dem ungepolsterten Schleudersitz des Beiboots zurecht und schnallte sich an.
    Nachdem der Kopilot Kirghiz’ kurzes Nicken empfangen hatte, zischte er dem Piloten einige Befehle zu, und der Leichter löste sich von dem Tahn-Schlachtschiff.
    Er flog in einem kleinen Bogen auf die Normandie zu.
    Kirghiz legte weniger den Stoizismus an den Tag, der eines die Kriegerklasse der Tahn beherrschenden Mannes würdig gewesen wäre, als eine Besorgnis, die weit über die Bedenken hinausging, wie unwürdig es war, sich von einem Truppentransporter befördern zu lassen. Zunächst einmal hatte sich ohnehin nur ein Drittel des Tahn-Rats mit dem Gipfeltreffen einverstanden erklärt, und seine Widersacher waren die eifrigsten Imperiumsgegner in der Pro-Kriegsfraktion der Tahn-Lords.
    Kirghiz’ Macht über den Tahn-Rat war höchst wacklig und basierte lediglich auf einer sehr unsicheren Übereinkunft zwischen einer Mehrheit der unterschiedlichen Tahn-Fraktionen. Er wusste nur zu gut, dass sich

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