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0613 - Stygias Höllen-Sklaven

0613 - Stygias Höllen-Sklaven

Titel: 0613 - Stygias Höllen-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In Lucifuge Rofocales Augen glühte es auf. Noch weiter beugte er sich vor, und seine Handbewegung brachte die wabernden Flammen um ihn herum beinahe zum Erlöschen.
    Er starrte die Fürstin der Finsternis an. »Wie ist dir das gelungen?« stieß er hervor.
    Abermals verneigte sie sich, und abermals nur knapp. Gerade eben so, daß sie ihm ihren Respekt zeigte, es aber nicht als Unterwürfigkeit verstanden werden konnte.
    Sie wußte sehr wohl, welche Leistung sie vollbracht hatte.
    Etwas, an dem bisher alle anderen Dämonen der Hölle gescheitert waren.
    Zu übertrumpfen wäre es allenfalls noch mit dem Kopf des Dämonenjägers Zamorra.
    Stygia, Nachfolgerin des Asmodis und des Leonardo deMontagne, kostete ihren Triumph voll aus.
    »Ich habe sie in eine Falle gelockt«, sagte sie nur.
    »Und? War es schwer, sie zu töten? Welche Opfer mußtest du bringen? Welche Verletzungen hast du erlitten?« Lucifuge Rofocale, der mächtigste Dämon unmittelbar nach dem dreigestaltigen Höllenkaiser LUZIFER, konnte sich nicht vorstellen, daß diese beiden Wesen der Fürstin der Finsternis nicht einen mörderischen Kampf geliefert hatten. Und unter Opfer verstand er wohl untergebene Dämonen und Teufel, Derwische oder Geister, welche die Fürstin als ›Kanonenfutter‹ in die Schlacht vorausgeschickt haben mußte.
    »Ich blieb unverletzt«, sagte sie. »Schau!«
    Sie drehte sich vor ihm im Kreis, eine nackte Schönheit mit makelloser Figur, aber auch mit mächtigen Flügeln, die aus ihrem Rücken emporragten, und Hörnern, die ihr aus der Stirn wuchsen.
    Sie ließ nun diese teuflischen Attribute verschwinden, zeigte sich ganz in Gestalt einer menschlichen Frau, wurde dann wieder Teufelin. Lucifuge Rofocale zum Gefallen, der selbst geflügelt und gehörnt war.
    Stygia selbst war relativ wenig an dieser Gestalt gelegen. Sie fand Flügel und Hörner meist eher hinderlich. Vor allem beim Sex.
    »Wie ist es dir gelungen?« fragte Lucifuge Rofocale erneut.
    Er verließ seinen Thron und trat direkt vor Stygia.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Es war eine Gunst, die er selten jemandem gewährte, wenn er Audienz hielt.
    Er streckte eine Hand aus. Die langen, zu spitzen Krallen gebogenen Fingernägel berührten den Kopf von Yves Cascal.
    »Dieser Mann schwor mir Rache«, sagte Lucifuge Rofocale.
    »Er wollte mich töten - oder selbst sterben. Nun, so ist es letztendlich ja auch geschehen!«
    Der Dämon lachte brüllend auf.
    »Der andere«, fuhr er fort und wies auf den Kopf des Silbermond-Druiden Gryf ap Llandrysgryf. »Der andere war mir nur lästig. Aber sein Tod wird den Vampirsippen gefallen. Vor allem Sarkana. Ich erlaube dir, Stygia, seinen Kopf Sarkana zu schenken.«
    Stygia nahm diese Gunst lächelnd zur Kenntnis. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie dankbar sich Sarkana ihr erweisen würde.
    Der alte Vampir war ein ausgezeichneter Liebhaber.
    Lucifuge Rofocale weniger, und Stygia hoffte, daß er seine Dankbarkeit anders zeigte als in dem Wunsch, sie mit seinen abstoßenden corr’schen Paarungsriten zu ›beglücken‹.
    Sie hütete sich, ihre Erleichterung zu zeigen, als er schließlich sagte: »Du hast einen Wunsch bei mir frei. Nur einen, mehr nicht, da ich dieses Menschlein lieber selbst getötet hätte. Aber es ist geschehen, und ich bin willens, dich reich zu belohnen.«
    Dabei nahm er Cascals Kopf zwischen seine Hände.
    »Zu gegebener Zeit werde ich deine Gunst erbitten«, sagte Stygia vorsichtig.
    Er reckte sich empor.
    »Nein«, sagte er. »Jetzt und hier. Sonst verfällt dein Wunsch, dann schulde ich dir nichts mehr!«
    Sie wußte, daß er es ernst meinte. Er würde später nie mehr darauf eingehen. Wenn sie etwas von ihm erhalten wollte, konnte sie es nur jetzt erlangen.
    Aber die Zeit war dafür noch nicht reif. Dennoch mußte sie es jetzt versuchen, denn eine solche Gelegenheit ergab sich vielleicht niemals wieder.
    »Ich habe Feinde«, sagte sie. »Neider, Mißgünstige, die mich als Oberhaupt der Schwarzen Familie ablehnen, gegen mich intrigieren, mich stürzen und vernichten wollen. Ich erbitte deine Gunst, mit ihnen nach Belieben verfahren zu dürfen.«
    »Das heißt, du willst sie umbringen.«
    Stygia grinste ihn an.
    »Das ist sehr einfach ausgedrückt, aber es trifft den Kern der Sache.«
    »Ist dir bewußt, daß du damit unseren Feinden in die Hände spielst?« fragte Lucifuge Rofocale nach einer Weile des Überlegens. »Ich kenne deine Gegner. Sie sind mächtig und stark. Sie zu töten würde die Schwarze

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