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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Befehl gehabt haben, sich regelmäßig zu melden, denn bereits nach zwei Tagen sah sich die Flotte verfolgt.
    Ein Tahn-Schlachtschiff plus Kreuzer- und Zerstörereskorten wären zuviel für die Normandie gewesen, doch der Imperator hatte bereits Verstärkung angefordert.
    Die Normandie war mit zwei kompletten Schlachtschiffgeschwadern zusammengetroffen.
    Die Tahn kämpften tapfer und dumm. Trotz wiederholter Kommunikationsversuche von seilen des Imperators kämpften sie in totaler Funkstille bis zum letzten Mann. Sten fand nie heraus, ob sie mit der Absicht antraten, Kirghiz zu retten oder zu rächen.
    Nach der Ankunft auf der Erstwelt versuchte der Imperator sofort, mit den Tahn in Kontakt zu treten, doch sämtliche diplomatischen Verbindungen waren gekappt, jegliches Personal zurückbeordert.
    Haines hatte davon kaum etwas mitbekommen. Sie war zu sehr damit beschäftigt gewesen, die überlebenden Verschwörer zusammenzutreiben. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so viele hochrangige und wohlhabende Leute festgenommen.
    Kurz darauf fand ein großer Schauprozess statt, denn der Imperator hoffte, dass die Tahn wenigstens auf diese Weise die Wahrheit erfuhren. Was sie natürlich nicht wollten – jeder totalitäre Herrscher, der etwas auf sich hält, weiß, dass es sich immer gut macht, einen Feind zu haben, dem man ein Verbrechen anhängen kann. Sogar Versuche, die Tahn mit Hilfe von neutralen Vermittlern aus anderen Kulturen von der Wahrheit zu überzeugen, wurden abgelehnt.
    Die Serie von Prozessen war ermüdend. Wenigstens erhielt Haines die Gelegenheit, in aller Öffentlichkeit vor Gericht auszusagen. Sten machte seine Zeugenaussage auf Imperialen Befehl hin von einem abgeschotteten Raum aus, wobei seine Stimme elektronisch verändert wurde, um jede Identifikation zu vereiteln.
    Trotz des Widerstands der Verteidigung gegen eine derartige Vorgehensweise wurden fünfundneunzig Prozent der Verschwörer für schuldig befunden – und Hochverrat sowie versuchter Königsmord waren nach wie vor Kapitalverbrechen.
    Selbst die freigesprochenen fünf Prozent entgingen der Rache des Imperators nicht völlig. Erst am Vortag hatte es in den Nachrichten eine kleine Meldung gegeben, in der von der Explosion einer Yacht berichtet worden war, bei der auch ihr Eigentümer ums Leben gekommen war … Haines wollte in dieser Richtung nicht weiterdenken. Sie wollte über die Vollkommenheit nachdenken, und in ihren Augen blieb auch ein vom Imperator selbst angeordnetes Attentat ein Mord.
    Die Sonne wollte sie immer wieder zum Schlaf überreden, und gerade, als sie sich lustvolleren Gedanken hingab, hörte sie, wie sich ein Gleiter näherte. Sie musste sich zwingen, aufzuwachen und beim Aufstehen nach einem Badetuch zu greifen. Als sie Sten in dem Gleiter erkannte, lehnte sie sich wieder zurück, und ihre Gedanken trieben noch weiter davon.
    Sten machte vor dem Hausboot fest, ging durch die Küche, nahm sich ein Bier und kam auf die Veranda heraus.
    »Na, wie ist es gelaufen?«
    »Wenn ich das nur wüsste«, antwortete Sten. »Mehr schlecht als recht.«
    »Erzählen Sie mal, Captain.«
    »Ach …, na ja, teilweise sogar gute Nachrichten.
    Ich bin soeben befördert worden.«
    »Dann gießen Sie sich ein Glas ein, und ziehen Sie sich aus, Commander.«
    Sten befolgte ihre Befehle, zog sich aus und legte sich neben sie. Dann ließ er ein wohliges animalisches Grunzen vernehmen. Haines wartete, solange sie konnte.
    »Jetzt mach schon, Sten. Erzähl, was los war!«
     
    Der Tag war tatsächlich teils besser und teils schlechter verlaufen, als Sten es erwartet hatte.
    Nachdem die Normandie auf die Erstwelt zurückgekehrt und Sten wieder als Kommandeur der Gurkhas eingesetzt worden war, musste er ständig zu Sonderaufträgen weg, wozu auch die vielen Anhörungen vor Gericht gehörten.
    Die Gurkhas wurden wieder zur ursprünglichen Stärke aufgestockt und von Subadar-Major Chittahang Limbu angeführt, obwohl dieser noch nicht ganz von seinen Wunden genesen war.
    Sten kam nur zum Essen und Schlafen in den Palast, und die wenigen Male, bei denen er den Imperator auf dem Flur getroffen hatte, waren erstaunlich kurzangebunden verlaufen.
    Bis zu dem Tag, an dem ihn der Imperator zu sich zitierte.
    Während Sten eintrat, salutierte und seinen Bericht ablieferte, saß der Imperator schweigend hinter seinem Schreibtisch.
    Er ließ viel Zeit verstreichen, bevor er das Wort ergriff.
    Sten hatte erwartet, dass einige bestimmte Dinge zur Sprache kommen

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