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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Vernunft ist doch gestorben, als der Mensch sich die
Erde untertan gemacht hat. Hat sie das irgendwoher, oder ist das
Leslie?«
    »Das ist Leslie. Sollte sie es irgendwo gelesen oder gehört
haben, so ist es mir nicht bekannt. Ich kann ja mal im Internet
nachforschen, ob es diesen Ausspruch gibt, ich lass es Sie dann
wissen. Brauchen Sie mich noch?«
    »Nein. Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben und hergekommen
sind. Ich weiß das sehr zu schätzen. Was macht Ihr
Ohr?«
    »Ist schon okay, Leslie hat noch mal Gnade walten lassen.«
    »Ich würde Sie gerne mal zum Essen einladen, als kleines
Dankeschön.«
    »Das Angebot nehme ich an. Meine Nummer haben Sie ja.
    Machen Sie's gut, und passen Sie auf sich auf, Sie sind nämlich
eine ausgezeichnete Polizistin.«
    »Auch wenn ich manchmal die falschen Fragen stelle?«
    »Stellen wir nicht alle manchmal die falschen Fragen oder geben
die falschen Antworten?«
    Durant begleitete Alina zum Aufzug, reichte ihr die Hand und
sagte: »Ich ruf Sie an.«
    »Ich freu mich drauf. Wir sehen uns«, erwiderte sie mit diesem
unvergleichlichen Lächeln, das Durant so in den Bann zog
und wieder dieses Kribbeln im Bauch auslöste. Sie wartete, bis
die Tür sich geschlossen hatte, und begab sich in ihr Büro. Brandt
sprach mit Berger, Kullmer und Seidel hörten zu.
    »Ich hab das Wesentliche schon berichtet«, sagte Brandt.
    »Gut, ich hab nämlich keine Lust mehr, ich hab mir den Mund
schon genug fusslig geredet. Peter, Doris, habt ihr noch was
vor?«, fragte Durant.
    »Nein.«
    »Ich will Frank besuchen, kommt ihr mit?«
    »Klar doch.«
    »Ihr kranker Kollege?«, fragte Brandt.
    »Ja.«
    »Richten Sie ihm unbekannterweise einen schönen Gruß aus.
    Ich bin dann auch weg. War nett, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.
«
    »Gleichfalls. Und Sie richten bitte Andrea einen lieben Gruß
aus, und sie soll nicht unsern Termin morgen vergessen.«
    »Hm«, murmelte er nur und verließ das Büro. Er fuhr ins Präsidium,
um Spitzer einen kurzen Abriss der vergangenen Stunden
zu geben, telefonierte von unterwegs mit Elvira Klein, die bereits
auf seinen Anruf gewartet hatte, und sagte, dass er um zwanzig
Uhr bei ihr sei.
    Durant bat Berger: »Können Sie alles Weitere in die Wege leiten,
Staatsanwalt, Haftprüfungstermin ...«
    »Frau Durant, machen Sie, dass Sie rauskommen. Und grüßen
Sie Hellmer von mir. Richten Sie ihm aber gleichzeitig aus, dass
ich ihn erst wieder hier sehen will, wenn er topfit ist.«
    »Das werde ich tun, Chef. Ciao, und machen Sie nicht mehr
zu lange.«
     

Donnerstag, 17.40 Uhr
     
    Psychiatrische Abteilung des Klinikums Hofheim, offene
Abteilung.
    Durant klingelte und wartete, bis ein Pfleger an die Tür kam.
»Wir möchten gerne Herrn Hellmer besuchen«, sagte sie.
    »Ich glaub, er ist gerade im Raucherzimmer. Gleich dort
vorne links«, erwiderte der klein gewachsene, rundliche Mann
freundlich.
    »Wie geht es ihm?«
    »Och, ich glaub, ganz gut. Aber mehr kann und darf ich Ihnen
leider nicht sagen, da müssen Sie ihn schon selbst fragen.«
    Hellmer hatte eine Zigarette in der Hand und unterhielt sich
mit einem jungen Mann, als die Tür aufging.
    »Überraschung«, sagte Durant. »Wir wollten dich mal besuchen
kommen. Gibt's hier irgendwo einen Platz, wo wir ...«
    »Das ist wirklich 'ne Überraschung.« Hellmer drückte seine
Zigarette aus, kam auf Julia Durant zu und umarmte erst sie,
dann Kullmer und Seidel. »He, das find ich toll von euch. Wir
können in mein Zimmer gehen, dort sind wir ungestört.«
    Er hatte ein Einzelzimmer, ein Privileg, das ihm als Privatpatient
zustand. Nehmt Platz, ich hab aber leider nichts zum Anbieten.«
    »Wie geht's dir denn?«, fragte Durant.
    »Den Umständen entsprechend gut. Scheiße, um ehrlich zu
sein.«
    »Körperlich?«
    »Insgesamt, aber lassen wir das. Was gibt's bei euch Neues?«
    »Eine Menge.«
    In den folgenden Minuten erzählten Hellmers Kollegen von
dem Fall und wie er gelöst wurde. Hellmer schien nur mit einem
Ohr zuzuhören, bis er sagte: »Julia, ich würd dich gerne mal kurz
allein sprechen. Gehen wir ins Raucherzimmer, die andern essen
gerade.«
    »Oh, wir wollten dich nicht vom Essen abhalten.«
    »Blödsinn, ich krieg auch nachher noch was.« Und zu Kullmer
und Seidel: »Ihr bleibt aber hier, dauert höchstens fünf Minuten.
«
    Als sie allein waren, sagte Hellmer: »Danke für alles. Ohne
dich wär ich jetzt tot, und das ist kein Witz. Mein Gott, in was für
eine

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