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Das Wörterbuch des Viktor Vau

Titel: Das Wörterbuch des Viktor Vau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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sei verbrannt worden. Unter guten Nachrichten verstehe ich etwas anderes.«
    Â»Nun, dadurch haben wir die Sicherheit, dass es de Moulinsart oder Fitzsimmons nicht in die Hand bekommen haben«, lächelte Winter.
    Â»Aber wir haben es auch nicht.«
    Â»Nicht in seiner ursprünglichen Form. Aber wir kennen den Inhalt. Und das Beste ist, niemand weiß etwas davon.«
    Banda hob die Augenbrauen. »Wie haben Sie das denn hinbekommen?«
    Â»Langfristige Planung, Bauchgefühl und ein bisschen Glück«, erwiderte Winter.
    Â»Sehr gut.« Banda stand auf und ging im Zimmer umher. »Trotzdem sehe ich immer noch nicht, welchen Nutzen wir aus einer künstlichen Sprache ziehen können.«
    Â»Keinen, Sir.«
    Banda warf die Hände in die Luft. »Dann verstehe ich nicht, warum Sie ein so zufriedenes Gesicht machen.«
    Â»Weil das Notizbuch von Professor Vau noch etwas enthielt. Etwas, das uns sehr nützlich sein kann. Und von dem keiner der anderen Dienste auch nur die geringste Ahnung hat.«
    Â»Nun spannen Sie mich nicht auf die Folter! Sagen Sie mir endlich, wofür ich so viel Geld ausgegeben habe.«
    Â»Professor Vau hat eine Methode entdeckt, wie sich das Denken der Menschen beeinflussen lässt. Und zwar auf eine Weise, dass sie selbst davon nichts merken.«
    Banda blieb stehen. »Ist das Ihr Ernst? Könnte ich damit diese Idioten, die da oben auf meine Rückkehr warten, gezielt manipulieren?«
    Â»Es sieht so aus, Sir. Wir werden sicher noch einige Zeit brauchen, bis wir die Methode anwenden können. Aber nach allem, was ich weiß, wird sie funktionieren.«
    Â»Sehr schön, Winter. Ausgezeichnete Arbeit. Kommen Sie morgen in mein Büro, da können Sie mir die Details mitteilen.«
    Banda war schon an der Tür, als er sich noch einmal umdrehte. »Und … die Angelegenheit mit den Anschlägen ist geregelt?«
    Â»Gehen weiter wie geplant, Sir. Nach meinen Informationen wackelt die herrschende Fraktion der Dynastie bereits. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis diejenigen, die uns wohlgesinnt gegenüberstehen, die Macht übernehmen.«
    Â»Das ist auch dringend notwendig. Wir müssen die neuen Pinidium-Verträge schnellstens unter Dach und Fach bringen, wenn wir unsere Unabhängigkeit bewahren wollen. Die Unionsbank hat mir ein Darlehen angeboten, aber dafür fordern sie ein Mitspracherecht bei allen Entscheidungen, die unsere Bodenschätze betreffen.«
    Â»Keine Sorge, Sir. Dazu wird es nicht kommen. Ich rechne noch mit einer Woche, dann sind unsere Verbündeten an der Macht. Die Verträge liegen ausgearbeitet vor und müssen nur noch unterschrieben werden.«
    Â»Ich verlasse mich auf Ihr Wort.« Banda öffnete die Tür. »Lassen Sie sich in der Küche was zu essen geben. Sie haben sich eines dieser hervorragenden Antilopensteaks verdient«
    Â»Gern, Sir«, sagte Winter, aber Banda war bereits verschwunden.
    Winter ließ sich in seinen Stuhl fallen und stützte die Arme auf den Tisch. Nicht zum ersten Mal befielen ihn Zweifel, ob er das Richtige tat. Die moralischen Zweifel wurden von Jahr zu Jahr stärker, aber diese Sache hatte eine Dimension, die selbst für ihn neu war. Hier ging es nicht um eine isolierte Aktion oder ein politisch gewünschtes Attentat. Dies betraf das Schicksal der gesamten Menschheit.
    Er fragte sich, ob er das wirklich in die Hände Gordon Bandas legen durfte. Oder ob jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, den Schlussstrich zu ziehen, von dem er schon so lange träumte.
    Mrs. Snyder riss ihn durch ihr Eintreten aus seinen Gedanken.
    Â»Der Präsident hat mir aufgetragen, Ihnen etwas zu essen zu organisieren«, erklärte sie. »In der Küche ist für Sie eingedeckt.«
    Winter stand auf. »Danke, Mrs. Snyder.«
    Er folgte ihr durch die Gänge bis zum Küchentrakt, wo sie ihn in den Pausenraum des Personals führte. Er setzte sich und nahm ein Stück Brot aus dem bereitstehenden Korb. Bandas Sekretärin ging in die Küche, um sein Eintreffen mitzuteilen.
    Winter fegte ein paar Krümel vom Tisch. Ein breites Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf, und eine Welle der Wärme breitete sich in seinem Körper aus.
    Er wusste jetzt, was er zu tun hatte.
    Eine Stunde später, endlich allein in seiner kleinen Wohnung, hatte er den ersten Brief bereits geschrieben.
    4.
    Hauptstadt der Union
    Der September war einem

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