Das Wohlfuehlbuch für Wohnungskatzen
Ritzen besonders gut, sonst müssen Sie eines Tages die Schrankwand abbauen, um das kleine Kätzchen wieder hervorzuholen. Keine Wand ist zu glatt, kein Schrank zu hoch, kein Vorhang zu dünn und keine Pflanze zu klein, um nicht wenigstens den Versuch einer Besteigung zu riskieren. Auch werden Ihre Hände und Arme gerade während der Katzenkindheit häufig mit oberflächlichen Kratzern bedeckt sein. Die Kleinen haben sehr spitze Krallen, die sie oft noch sehr unbedarft einsetzen.
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Auch der Appetit ist ungeheuerlich. Solange Katzen noch wachsen, benötigen sie sehr viel Futter (und somit auch Katzenstreu) und fressen obendrein fast alles, was ihnen unter die Zähne kommt. Leider eben nicht nur Katzenfutter, sondern Kartoffeln, Knoblauchquark, Weihnachtskekse, Plastiktüten, Schuhbänder, ungeöffnete Briefe und Kabel, um nur einige Dinge aufzuzählen. Ein Katzenkind längere Zeit mit Langeweile allein zu lassen heißt, die Wohnung der Verwüstung preiszugeben. Sie denken, ich übertreibe? Nun, vielleicht, aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen.
Ausgewachsene Katze
Eine erwachsene Katze ist eine richtige Persönlichkeit. Je positiver die bisherigen Erfahrungen mit Menschen waren, umso besser ist dies für eine harmonische Katze-Mensch-Beziehung.
Die Gründe dafür, dass erwachsene Katzen abgegeben werden, sind vielfältig: Manchmal ist eine Allergie daran schuld, dass eine Katze nicht mehr bei ihrer Familie bleiben kann. Vielleicht darf die Katze nicht mit in eine neue Wohnung, Herrchen oder Frauchen sind verstorben, oder die Katze stört, weil in der alten Familie Zeit oder Geld fehlen, ein neuer Lebenspartner oder auch nur ein neues Ledersofa einzieht.
Je nach den künftigen Wohnumständen ist es sinnvoll, auf bestimmte Charaktereigenschaften und die Vorgeschichte der Katze zu achten. So ist auch ein Zusammenleben von Katze und Hund durchaus möglich. (Foto: Schanz)
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Versuchen Sie vor der Aufnahme einer solchen Katze so viel wie möglich über ihr Vorleben zu erfahren. Zugegeben: Antworten zu bekommen ist oftmals schwierig, besonders wenn es sich um Tiere vom Tierschutz handelt. Dennoch finden sich hier liebenswerte und unkomplizierte Samtpfoten, die nur auf eine neue Chance mit neuen Menschen warten. Sie sind in der Lage, sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Dass man eine erwachsene Katze nicht mehr erziehen, dass sie keine tiefe Bindung mehr eingehen kann, ist leider ein scheinbar unausrottbares Vorurteil. Bitten Sie um Hilfe und einen Ansprechpartner in der Eingewöhnungsphase und um die Möglichkeit der Rückgabe, falls Mensch und Tier sich überhaupt nicht miteinander anfreunden können. Doch eigentlich sind Katzen recht offene und anpassungsfähige Wesen, die sich – nach kurzer Eingewöhnungszeit – perfekt in die neue Situation einfügen.
Im Tierheim warten viele Katzen auf eine neue Chance. (Foto: Vorbrich)
Das Thema Zeit und Geld
In Ihren vierbeinigen Mitbewohner müssen Sie investieren – und zwar sowohl Zeit als auch Geld. Die Katze selbst, die Erstausstattung, das Futter, Katzenstreu und Tierarztbesuche können den Geldbeutel ganz schön schröpfen. Kalkulieren Sie vor der Anschaffung einer Katze genau, ob Sie dauerhaft das nötige Geld aufbringen können. Die meisten Posten lassen sich gut berechnen, doch falls die Katze ernsthaft krank wird, sind unter Umständen hohe Tierarztrechnungen zu begleichen. Eventuell lohnt es sich, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Erkundigen Sie sich allerdings im Vorfeld genau nach den Konditionen und Leistungen.
Mindestens ebenso wichtig wie das Finanzielle ist die Zeit, die Sie für Ihre Katze ein-planen sollten. Der Stubentiger braucht zwar keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, möchte aber auch nicht ständig nur „abgefertigt“ werden. Mindestens eine Stunde Beschäftigung mit der und für die Katze sollten Sie einplanen für das Füttern, das Reinigen der Katzentoiletten, für Streichel- und Spieleinheiten sowie die Fellpflege.
Und wer versorgt die Katze, wenn Sie verreisen? Können und wollen Freunde, Verwandte oder Nachbarn die Katze während Ihrer Abwesenheit zweimal täglich besuchen, versorgen, die Toiletten reinigen und mit ihr spielen? Optimal ist tatsächlich die Versorgung in den eigenen vier Wänden – eine Aufgabe, die auch ein Catsitter oder professioneller Haushüter übernehmen kann. Erst wenn alle diese Möglichkeiten nicht in Betracht kommen, sollten Sie sich rechtzeitig nach einer vertrauenswürdigen Katzenpension
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