Das Wohlfuehlbuch für Wohnungskatzen
es leider aus, wenn Katzen eine ansteckende Infektion haben. FIP (infektiöse Bauchwassersucht), FIV (Katzen-Aids, nicht auf Menschen übertragbar!) oder FeLV (Leukämie oder Leukose) sind nach ihrem Ausbruch unweigerlich ein Todesurteil für die Katze. Bis dahin können die Katzen jedoch noch viele schöne und beschwerdefreie Jahre leben, wenn sie regelmäßig medizinisch versorgt werden. Allerdings dürfen sie höchstens gemeinsam mit einer Katze mit der gleichen Infektion gehalten werden, da sie ihre gesunden Artgenossen anstecken würden.
Vor allem benötigen sie Ruhe und einen möglichst regelmäßigen Tagesablauf. Hektik und Stress, zum Beispiel durch häufigen Besuch oder unregelmäßige Fütterungszeiten, würden den Ausbruch der Krankheit und somit den Tod beschleunigen.
Wie viele Katzen sind ideal?
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Stellen Sie sich vor, Sie lebten unter einer Glasglocke. Für Ihren Lebensunterhalt ist gesorgt, Sie haben alles, was Sie benötigen: leckere Mahlzeiten in ausreichender Menge, Unterhaltungsmöglichkeiten für den Geist, sportliche Möglichkeiten für das Körpertraining und alles, was Sie sonst noch wünschen. Mehrmals täglich kommt ein seltsames Wesen zu Ihnen, um Sie mit Neuem zu versorgen, merkwürdige (durchaus liebevolle) Geräusche von sich zu geben und etwas schützende Körpernähe anzubieten. Nur eben kein Mensch, mit dem Sie mal reden könnten. Über das Wetter, über das Essen, über das, was Sie morgens in der Zeitung gelesen haben. Niemand, der wenigstens hin und wieder da ist, mit dem Sie sich streiten können oder der Sie mal in den Arm nimmt. Eine für Sie erschreckende Vorstellung? Würden Sie etwas wunderlich werden? Depressiv, aggressiv, körperlich krank sogar?
So etwa ergeht es einer Einzelkatze in der Wohnung. Egal wie optimal Sie für Ihren Schützling sorgen, egal wie viel Zeit und Zuwendung Sie aufbringen: Sie können für Ihre Katze immer nur „Ersatzkatze“ sein, niemals ein Artgenosse.
Einige wenige Katzen gibt es, die ausgezeichnet mit diesem Zustand leben können. Sie sind Eigenbrötler wie menschliche Einsiedler und haben mit ihren Artgenossen nicht viel am Hut. Viele andere können sich mit dem Fehlen von Artgenossen arrangieren, wenn der Rest stimmt. Sind Menschen fast rund um die Uhr zu Hause und beschäftigen sich viel mit der Katze, ist Einzelhaltung möglich, wird aber der Katze nicht wirklich gerecht.
Zwei Katzen im Haushalt halte ich für optimal, egal ob für den Single oder die Familie. Zwei Katzen, die sich verstehen. Und ich kann Ihnen versichern, dass es auch Ihnen pures Vergnügen bereiten wird, zwei Katzen um sich zu haben.
Natürlich dürfen es auch mehr als zwei Katzen werden. Wenn Sie reichlich Platz in Ihren vier Wänden haben (zusätzlich zu Küche, Bad und Flur mindestens ein „eigener“ Raum als Rückzugsmöglichkeit für jede Katze), genügend Geld für Futter und Tierarzt, vor allem genügend Hände zum Kraulen (zum Beispiel in einer Familie), spricht nichts gegen eine Dritt- oder Viertkatze. Aber Vorsicht, fangen Sie bitte nicht an, Katzen zu „sammeln“. Schnell verpassen Sie so den Moment, wo sich die Katzen bei Ihnen nicht mehr wohlfühlen, weil sie keine Ruhe vor ihren Artgenossen mehr finden.
Die Wohnungsgröße ist für die artgerechte Katzenhaltung nicht entscheidend. Ein 20-Quadratmeter-Appartement ist sicherlich kein dauerhaft geeigneter Aufenthaltsort für eine Katze, aber eine 60 Quadratmeter große Wohnung, die katzengerecht eingerichtet ist, mit Schlupfwinkeln und gemütlichen Sofas, vielen Fenstern mit Fensterbrettern und Schränken, die die Katze erklettern darf, ist auf jeden Fall geeigneter als ein Designerloft auf 150 Quadratmeter mit Granitböden, Kleiderschrank, Bett, Ledersofa, Stereoanlage und sonst nichts.
Katzen und Kinder
Oft sind es die Kinder des Haushalts, die sich sehnlichst eine Katze wünschen. Auch wenn es zunächst scheint, als würden sich ruhebedürftige Katzen und aktive, lärmende Kinder in einer Wohnung gegenseitig ausschließen, kann dies eine wunderbare Paarung sein. Allerdings sind einige Dinge zu beachten.
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Das Kind ist der Verantwortung der Katzenhaltung nicht gewachsen. Als Elternteil müssen Sie also von Anfang an bereit sein, der eigentliche Mensch für Ihre Katze zu sein. Außerdem muss dem Kind klar sein, dass eine Katze kein Spielzeug ist und nicht erschreckt, geärgert oder gejagt werden darf. Und dass man weder am Schwanz noch an den Ohren oder Barthaaren ziehen darf.
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