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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wo Callista blindlings vor dem Messer des Katzenmannes floh, und dem Dachzimmer zu Armida, wo Ellemir über seinen Körper wachte, hin und zurück, kämpfend, zerrissen.
    Ich darf nicht in meinen Körper zurückkehren, ich muss bei Callista bleiben … Dann gab es einen blauen Blitz und einen schmerzhaften, betäubenden elektrischen Schlag, und Andrew fiel in der Höhle hart auf die Füße. Es war stockfinster bis auf das Glühen des Schwamms an den Wänden, und er verstauchte sich beim Aufkommen den Knöchel.
    Mit einem drohenden Aufschrei stürzte er sich auf das Katzenwesen. (Wie bin ich hergekommen? Wie? Bin ich überhaupt wirklich hier?) Er stolperte, seine Zehen verfingen sich in losem Geröll. Andrew bückte sich nach einem großen Stein.
    Der Katzenmann fuhr knurrend zu ihm herum. Andrew hob den Stein hoch und schmetterte ihn dem Geschöpf gegen die Schläfe. Es fiel mit ohrenzerreißendem Geheul nieder, zuckte schwach und lag still. Der wuchtige Schlag hatte sein Gehirn über den ganzen Boden verteilt; Andrew rutschte darin aus und wäre beinahe gefallen. Er sagte idiotisch: „Das entscheidet die Frage ja wohl, ich bin hier.“ Er lief zu Callista, die sich gegen die Wand drückte und ihn staunend ansah.
    „Liebling!“, rief er. „Callista – Liebling – bist du in Ordnung? Haben sie dir etwas getan?“ Er nahm sie in die Arme, und sie fiel schwer gegen ihn. Sie fühlte sich fest und warm und wirklich in seinen Armen an. Er drückte sie an sich und spürte, dass ihr ganzer Körper vor heftigem Schluchzen bebte.
    „Andrew … Andrew … du bist es tatsächlich“, stammelte sie immer wieder.
    Er presste seinen Mund auf ihre nasse Wange und versicherte: „Ich bin es, und du bist jetzt in Sicherheit, Geliebte. In wenigen Minuten haben wir dich draußen – kannst du gehen?“
    „Ich kann gehen.“ Allmählich beruhigte sie sich. „Ich kenne den Weg hinaus nicht, aber ich habe gehört, dass an den Wänden Seile sind, so können wir uns zur Höhlenöffnung tasten.
    Wenn du mir meinen Sternenstein gibst, werde ich Licht machen“, sagte sie, sich endlich daran erinnernd, und Andrew reichte ihr den Stein. Callista nahm ihn beinahe zärtlich in die Hände. Das blaue Licht des Steins schimmerte blasser als das der Überwelt, es war jedoch hell genug, dass Andrew deutlich erkannte, wie sich ihr süßes, zartes Gesicht vor Angst verzerrte.
    „Damon – o nein“, flüsterte sie. „Andrew! Andrew, hilf mir …“ Sie fasste nach seiner Hand, und augenblicklich vereinigen sich ihre Gedanken.
    Wieder erhielt Andrew diesen schmerzhaften elektrischen Schlag, und schon stand er auf dem Boden einer großen, teilweise beleuchteten Höhlenkammer, an deren hinterem Ende ein Juwel ähnlich dem Sternenstein in blendendem Glanz erstrahlte. Nur war es riesig und hell wie eine Bogenlampe, und es tat seinen Augen weh. Damon schritt darauf zu, und er sah sehr klein aus. Von neuem vereinigte sich Andrews Geist mit dem Damons. Durch Damons Augen erblickte er die hinter dem großen Stein kniende Gestalt. Ihre Pfoten waren geschwärzt, ihre Schnurrhaare abgesengt, und in ihr Fell waren große Löcher gebrannt. Damon hob sein Schwert …
    Und fand sich in der Überwelt wieder. Vor ihm ragte die Große Katze auf, Furcht erregend in ihrer Majestät, höher als ein Baum. Sie blickte mit roten Augen wie Kohlen drohend auf ihn nieder, und ihr Knurren war ein welterschütterndes Brüllen. Sie hob eine Tatze. Damon zuckte zusammen, denn ein Schlag mit dieser Tatze würde ihn wegschleudern wie eine schwache Maus …
    In diesem Augenblick schrie Callista auf. Zwei Riesenhunde – der eine stark und bullig, der andere schlank und wieselflink – sprangen dem Katzending an die Kehle. Andrew und Callista! Ohne nachzudenken, ließ sich Damon in seinen Körper zurückfallen, stürmte vorwärts und riss sein Schwert hoch. Er schlug auf die sich duckende Katze ein. Das Dröhnen verwandelte sich in ein Kreischen, ein wildes, knurrendes Geheul, wirre, abgehackte Schreie und Zischlaute, die den ganzen Raum füllten. Dom Estebans Schwert schwankte. Damon, die Hände mit Brandwunden bedeckt, hielt es mit aller Kraft fest und rammte es durch den Katzenkörper.
    Die aufgespießte Katze zappelte und wand sich quietschend. Die große Matrix loderte auf und versprühte Flammen. Dann erstarb das Licht plötzlich. In der Höhle war es still und dunkel bis auf den schwachen Schimmer von Callistas Sternenstein. Sie standen alle drei dicht beieinander auf dem

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