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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Du hast viel Gutes für mein Volk bewirkt, und nichts anderes habe ich von dir erwartet. Um uns zu vertreten, hast du viel aufgeben müssen. Und ich habe dir voll Stolz zugesehen. Aber ich muss nun auf ein offizielles Arrangement drängen. Ich bitte dich – muss dich darum bitten –, meine Gefährtin und zukünftige Königin zu sein.
    Zukünftige Königin? Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, und sie flüchtete sich in Ironie. Hast du dir das gut überlegt? Ich und Königin? Das kann nicht …
    Mit einem Kuss hielt er das Gedankenkarussell an – ein echtes Kunststück. Mit einem drängenden, fordernden Kuss, der sie verwirrte und erregte und traurig und einsam machte. Alles zugleich.
    Artur! Hast du denn gar nicht zugehört? Ich hasse Hochzeitsvorbereitungen! Hat dich vielleicht mein Jammern dazu animiert, mir einen Heiratsantrag zu machen? Das ist doch völlig verrückt.
    Ich wollte dich schon lange fragen, kleine Rika. Ich glaube nicht, dass mein Antrag für dich überraschend kam.
    Na ja. Eigentlich nicht. Er hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er sie heiraten wollte und sie liebte …
    (Wie Thomas. Er hat das Gleiche gesagt, und dann hat er mich verlassen.)
    … und sich ein gemeinsames Leben mit ihr wünschte. Sie war einfach davon ausgegangen, dass er sie nicht mehr wollen würde, wenn er sie erst einmal besser kannte. Das war nur logisch.
    Artur, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich fühle mich geschmeichelt. Und jede Frau auf dieser Erde, oh mit Fischschwanz oder ohne, würde sich glücklich schätzen, dich zum Mann zu haben. Ich weiß nur nicht … ich bin nicht sicher, ob ich das richtige Mädchen für dich bin. Obwohl sie sich mit ihren über dreißig Jahren kaum noch als „Mädchen“ bezeichnen konnte. In diesem Fall vielleicht schon, denn Artur sah zwar aus wie fünfundzwanzig, war aber Mitte sechzig. Meermenschen lebten lange und alterten langsam.
    Ich bitte dich, wenigstens darüber nachzudenken. Du musst dich nicht sofort entscheiden, auch wenn es mich über alle Maßen freuen würde. Ich werde auf dich warten, meine Rika, solange, wie es nötig ist.
    Wenn du bereit bist zu warten, bin ich bereit, es ernsthaft in Erwägung zu ziehen, sagte sie und drückte ihn plötzlich an sich. Sie legte den Kopf an seine Schulter, und er strich ihr über das kurze grüne Haar. Sehr ernsthaft.
    Das freut mich, sagte er und küsste sie noch einmal.
    Ein neuer Anfang, dachte sie und erwiderte seinen Kuss. Warum nicht? Thomas hatte Tennian, Jonas hatte Dr. Barb – wo wartete denn das Glück auf sie? Direkt vor ihrer Nase?
    Vielleicht.

11
     
    Fred trat auf die Veranda hinaus und überquerte den Rasen zum Pool hin, an dem Jonas in einem Liegestuhl saß, Die moderne Braut las und sie geflissentlich ignorierte.
    Sie seufzte. Ein schmollender Jonas war ungefähr so amüsant wie saure Milch.
    Sie hüstelte. „Hi.“
    „Ich rede nicht mit dir“, sagte er und blätterte wütend die Seiten um. „Du bist eine miserable Trauzeugin.“
    „Ich weiß.“
    „Mi-se-ra-bel.“ Bei jeder Silbe blätterte er eine Seite um. „In jeder Hinsicht. Oooh! Das ist mal ein Blumengesteck, das ganz passabel aussieht.“
    „Jonas …“
    „Ich rede nicht mit dir.“
    „Hör mal, ich muss unbedingt mit dir sprechen.“
    „Hör mal, ich rede aber nicht mit dir. Und zieh dir was an, bitte. Denk an die Nachbarn.“
    „Artur hat mich gebeten, ihn zu heiraten.“
    Die moderne Braut segelte in die eine Richtung, Jonas’ Sandale in die andere, als er aus dem Liegestuhl sprang. „Was? Echt? Wann?“ Er legte die Handflächen an die Schläfen und zuckte wie unter einer Elektroschockbehandlung. „Oh mein Gott! Zwei Hochzeiten! Ich werde eine königliche Hochzeit organisieren! Die Gästeliste! Die Location! Die Kleider! Und deine Mutter! Moon Bimm wird ausflippen. “
    „Jonas …“
    „Mal nachdenken, es muss irgendwo stattfinden, wo normale Menschen und Meermenschen hinkommen können, und das Essen muss …“
    „Jonas. Ich habe noch nicht Ja gesagt“, sagte sie, wühlte in einer großen Plastikkiste und zog einen Bademantel heraus. Sie schlüpfte hinein und ließ sich in einen Liegestuhl fallen. „Ich weiß nicht, ob es wirklich richtig ist.“
    „Schnapp ihn dir, du Dummkopf“
    „Schrei nicht.“
    Jonas stöhnte und wäre beinahe in den Pool gefallen. „Fred, heute ist es so weit. Der Tag ist gekommen. Ich werde dich umbringen. Und es wird nicht schnell und schmerzlos sein, so wie ich es mir immer ausgemalt

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