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Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Titel: Deer Lake 01 - Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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echte Männer rein, und geh dann mit den Jungs von der Elch Lodge zum Bowling.« Er schloß seine Tür auf: »Wir Typen sind so, wissen Sie.« Megan legte den Kopf zur Seite.
    »Ich werde auf die Jagd nach dem Tier gehen, das Josh Kirkwood entführt hat«, fuhr er fort. »Und Sie, Agent O’Malley, kommen mir dabei nicht in die Quere!«

Kapitel 15

TAG 3 16 Uhr 55
    Das Tageslicht verblaßte bereits zu Schwarz, als Megan sich in der Einsatzzentrale zurückmeldete. Sie hatte den Nachmittag damit verbracht, persönlich noch einmal die anderen Personen auf der Liste von Erwachsenen zu überprüfen, mit denen Josh regelmäßig in Kontakt kam, hatte Taschentücher und Mitgefühl verteilt, und keine Antworten auf die Fragen erhalten, die mit jedem Ticken der Uhr bedrohlicher wurden.
    Sara Richman, Joshs Lehrerin, hatte selbst zwei Söhne. Obwohl sie bereits zweimal vernommen worden war, konnte sie immer noch nicht über das Ereignis reden, oder auch nur daran denken, ohne zu weinen. Sein Pfadfinderführer, Rob Philipps, war Beamter im Büro des Bezirkstaatsanwalts, ein Mann, der, dank eines betrunkenen Autofahrers, seit drei Jahren und für den Rest seines Lebens an einen Rollstuhl gefesselt war. Phillips hatte sich Urlaub genommen, um im Freiwilligenzentrum zu helfen.
    Leute strömten aus dem Feuerwehrhaus – einige wollten nach Hause zu ihren Familien, andere schnell zu Abend essen und dann wiederkommen. Megan machte sich auf die Suche nach Jim Geist und fand statt dessen Dave Larkin an seinem Platz in den Raum, in dem einige ihrer Agents und mehrere von Mitchs Männern an den Hotline-Telefonen saßen. Ständig klingelte irgendwo ein Apparat als Begleitmusik für das Stimmengewirr. Cops und Freiwillige kamen und gingen, brachten Handzettel und Essen, und nahmen gekritzelte Notizen und Faxe mit hinaus.
    Larkin trug ein blauweißes Hawaiihemd, das sein smartes Image noch unterstrich. Ein Telefonhörer klemmte zwischen Schulter und Ohr,
und er schrieb wie ein Besessener auf einen Block. Er sah hoch zu ihr und rollte mit den Augen.
    »Nein, tut mir leid, Mr. DePalma, ich habe Agent O’Malley nicht gesehen. Sie ist schon den ganzen Tag unterwegs und verfolgt einen Hinweis. Ja, ich verstehe, daß es wichtig ist und werde dafür sorgen, daß sie die Nachricht bekommt.« Er schnitt eine Grimasse zu Megan. »Sie soll Sie zu Hause anrufen? Ich verstehe. Selbstverständlich, Sir.« Er legte den Hörer auf, steckte einen Finger ins Ohr, drehte ihn und sah Megan mit blitzender Verzweiflung an. »Irland, du schuldest mir allerhand.«
    Megan setzte sich auf den Stuhl neben ihn und stützte sich auf einen Ellbogen. »Ich verspreche dir alles, solange es nichts mit Sex zu tun hat.«
    »Verflucht«, schimpfte er. »Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich dich gezwungen, den Anruf anzunehmen.«
    »Du bist ein echter Kumpel. DePalma ist wirklich der letzte Mensch, mit dem ich reden will.«
    »Du hast es erfaßt! So wie der sich anhörte, hatte er Lust auf gegrillten Agent.«
    Sie schniefte verächtlich. »Die Reporter sind diejenigen, die man grillen sollte. Wenn jemand Henry Forster und Paige Price aufspießen will, steuere ich den Kartoffelsalat bei. Und wieso bist du hier?« fragte sie. »Ist Jim zurück ins Hotel?«
    »Ja. Ich verbring hier meine Freizeit«, sagte er kläglich. »Hab dir ja gesagt, daß du Freiwillige kriegst.«
    »Weiß ich zu schätzen. Gibt’s schon irgendwas vom Labor wegen der Botschaften?«
    »Nichts, was nicht schon im Fernsehen war. Wir haben die Reaktion beim Ninhydrin-Test mit Hitze und Befeuchtung beschleunigt und sie ultraviolettem Licht ausgesetzt. Wenn es Abdrücke auf dem Papier gegeben hätte, hätten sie sich lila verfärbt und fluoresziert. Fehlanzeige, tut mir leid, Kleine.«
    Megan seufzte. »Na ja, ich hab auch nicht mit soviel Glück gerechnet. Hier haben wir es nicht mit dem üblichen Idioten zu tun. Dieser weiß längst genug, um Handschuhe zu tragen. Und, was ist der neueste Stand von dem Van?«
    »Ich würde sagen, jeder dritte im Staat kennt jemand Schrägen, der einen hellen Lieferwagen fährt.« Er nahm Geists Notizen und blätterte sie durch. »Erstens hat der Chief in New Prague den Vorbestraften
mit dem gelben Van überprüft. Der Van ist jetzt mit einem Bild vom Wüstensonnenuntergang geschmückt, und der Vorbestrafte ist jeden Mittwoch in seinem Bowlingverein. Diese Woche hat er 220 Punkte gemacht und zweimal den Beer Frame gewonnen.«
    »Glückspilz«, murmelte sie niedergeschlagen.

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