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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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rattern, die tückischen Spekulationen, die Leugnung, den Zweifel. Selbst der Richter schaute mit kaum verhohlener Ungläubigkeit auf Garrett Wright hinunter, als sei er erstaunt, einen solchen Mann als Gegenstand einer Gerichtsverhandlung vor sich zu sehen.
    Costello begann, indem er nach Wrights beruflicher Laufbahn fragte: seinen Diplomen, dem Lebenslauf. Dann wechselte er locker zu seinen Verdiensten als ehrbares Gemeindemitglied über, bevor er zum Kern der Angelegenheit kam.
    »Dr. Wright, wo waren Sie am Mittwoch, dem zwölften Januar, zwischen siebzehn Uhr dreißig und neunzehn Uhr dreißig?«
    »Ich habe gearbeitet«, sagte Wright milde. »Ich habe dokumentierte Fallstudien recherchiert, von denen ich glaubte, sie könnten für eine laufende Studie einiger meiner Studenten, die sich mit Lernen und Auffassung beschäftigt, interessant sein.«
    »Und wo haben Sie diese Recherchen gemacht?«
    »In einem Lagerraum im Keller des Cray-Gebäudes.«
    »Auf dem Campus des Harris College?«
    Er lächelte verlegen. »Ja, ich fürchte, ich habe mehr Bücher, als in mein Büro passen. Ich habe einen Raum im Keller mehr oder weniger als Zusatzbibliothek eingerichtet.«
    »Waren Sie an diesem Abend allein?«
    »Nein. Todd Childs, einer meiner Studenten, war bis etwa zwanzig Uhr dreißig bei mir.«
    »Wann haben Sie zuerst von Josh Kirkwoods Entführung erfahren?«
    »Später an diesem Abend. In den Zehn-Uhr-Nachrichten.«
    »Kennen Sie Josh?«
    »Wie ich alle Kinder meiner Nachbarn kenne – gut genug, um ihn zu erkennen, hallo zu sagen.«
    »Sie kennen seine Eltern?«
    »Hannah und Paul, ja. Sie sind Bekannte von mir und meiner Frau. Flüchtige Bekannte.«
    »Hat es je Probleme zwischen Ihnen gegeben?«
    »Nein. Keine.«
    »Sie haben doch mehrmals mit Dr. Garrison gesprochen, nachdem ihr Sohn entführt worden war, nicht wahr? Um Ihr Mitgefühl auszudrücken und um sie zu beraten.«
    »Ja, ich habe sie tatsächlich am Abend des Einundzwanzigsten angerufen, um ihr den Namen eines Familientherapeuten aus Edina, den ich kenne, zu nennen. Es war klar, daß diese Tragödie ihre Ehe schrecklich belastete.«
    »Und die Presse hat Sie mehrmals besucht, nachdem Josh verschwunden war, um Sie als Berater zu konsultieren, nicht wahr?«
    »Ja, obwohl ich ihnen wiederholt sagte, ich hätte keine Erfahrung auf dem Gebiet kriminellen Verhaltens.«
    »Wurden Sie vor der Nacht, in der Sie verhaftet wurden, jemals von der Polizei in Zusammenhang mit Josh Kirkwoods Verschwinden vernommen?«
    »Nicht als Verdächtiger, nein. Man stellte mir ein paar allgemeine Fragen – ob ich Fremde in der Nachbarschaft bemerkt hätte, ob mir in letzter Zeit Veränderungen im Haushalt der Kirkwoods aufgefallen wären, solche Dinge.«
    »Und was haben Sie ihnen gesagt?«
    »Daß ich ihnen keine wirkliche Hilfe sein könnte. Ich verbringe die meiste Zeit auf dem College oder in meinem Büro zu Hause.«
    »Und wo waren Sie am Samstag nachmittag, am zweiundzwanzigsten Januar?«
    »Ich habe gearbeitet. Das neue Semester begann am Montag. Ich habe mich vorbereitet.«
    »Waren Sie allein?«
    »Todd Childs war bis etwa dreizehn Uhr fünfzehn bei mir.
    Danach war ich allein. Ich bin kurz zu einem späten Lunch nach Hause gefahren, gegen halb zwei, und etwa eine Stunde später auf den Campus zurückgekehrt. Ansonsten habe ich den Nachmittag und den Abend im Cray-Gebäude verbracht.«
    »Und wann sind Sie zu Hause angekommen?«
    »Gegen Viertel nach neun an diesem Abend.«
    »Und würden Sie dem Gericht bitte mit Ihren eigenen Worten schildern, was passierte, als Sie nach Hause kamen?«
    »Ich hatte gerade meinen Wagen in der Garage geparkt und wollte zur Haustür gehen, als ich hinter dem Haus etwas hörte, das sich wie Pistolenschüsse anhörte. Ich trat vor die Tür und sah einen Mann auf mich zu rennen. Ich dachte, es wäre vielleicht ein Einbrecher oder so was, irgendein Verbrecher. Also bin ich wieder ins Haus zurück, um die Polizei anzurufen. Die Tür flog auf, und dann wurde ich angesprungen, zu Boden geworfen, und man sagte mir, ich sei verhaftet.«
    »Sie hatten keine Ahnung von den Vorgängen jenes Nachmittags, davon, daß Agent O'Malley entführt und angegriffen worden war?«
    »Natürlich nicht. Wie sollte ich etwas darüber wissen?«
    »In der Tat, wie?« sagte Costello zu den Zuschauern.
    »Dr. Wright, besitzen Sie eine Skimaske wie die, die wir vorhin auf den Fotos der Staatsanwaltschaft sahen?«
    »Ich besaß früher einmal eine. Ich war einmal ein

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