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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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hat nichts mit dem Bepinseln von Wangenknochen oder Augenlidern zu tun. In der Tat entdecke ich überhaupt kein Make-up und trotzdem wirkt mein Gesicht ausdrucksstark und klar.
    Der Spiegel wirft meinen verblüfften Ausdruck zurück. Bevor ich aber etwas sagen kann, vernehme ich ein hohes Piepen. Es kommt irgendwie aus meinem Kopf. Ich bin mir sicher, dass es nicht von außen kommt, denn Ivana schaut immer noch verzückt auf mich herab, ohne auf den schnell lauter werdenden, schrillen Ton zu reagieren. Ich verziehe gequält das Gesicht und Ivana schüttelt tadelnd ihren vergoldeten Kopf.
    »Es piept«, versuche ich zu erklären.
    »Ach so. Dein Marker. Sieh nach!«
    In der Sekunde, da ich die Hand öffne, verstummt das Piepen.
    »Noch 43 Sekunden bis zur Einfahrt«, lese ich vor. »Was bedeutet das?« Mein Herz klopft schneller, die Anzeigetafel flammt sogleich an verschiedenen Stellen rot auf und plötzlich spüre ich Panik.
    »Es bedeutet, dass es jetzt losgeht, Schätzchen.« Ivana drückt meine freie Hand, die zu schwitzen beginnt. »Ich werde dich jetzt abschnallen, rate dir aber, sitzen zu bleiben. Schon manche haben das Gleichgewicht verloren und meine Arbeit war umsonst. Du hast noch dreißig Sekunden, atme tief und regelmäßig. Deine emotionalen Beschränkungen sind fast wieder aufgehoben. Versuche stark zu wirken. Das ist wichtig!« Prüfend sieht Ivana in mein Gesicht. Erst als ich nicke, lächelt sie und fährt mit ihrer linken Hand über den Verschluss des Gurts.
    »Autorisierung erfolgt«, vernehme ich wie aus weiter Ferne und der Gurt zieht sich geräuschlos ein.
    Ivanas Lippen bewegen sich, ich aber höre nur noch tosendes Rauschen. Ich bin taub für ihre Worte, nehme nichts mehr wahr, außer Blut. Mein Blut! Es pumpt wild durch meinen Körper.
    Jetzt zeigt der Countdown auf dem Marker nur noch siebzehn Sekunden an!
    Ich greife wieder nach Ivanas Hand. Sie schüttelt den Kopf, ihr Blick ist ernst. »Alison, wenn … oben bist, dreh nicht … Zeig … Gefühle, aber dreh …«
    Nur noch Wortfetzen … Bedeutungsvoll zeigt Ivana an die Decke, in der plötzlich ein kreisrundes Loch klafft. Johlende Rufe dringen zu mir herab, Getrampel, Beifall. Der Marker piept erneut. Ich öffne meine Finger. Tiefe Rillen zeichnen mein Fleisch, so fest habe ich die Nägel hineingerammt. Trotzdem ist der Text klar lesbar: »Fünf, vier, drei, zwei, eins – Spielstart!«, und ich werde nach oben geschossen.

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