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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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einen Kloß im Hals und Tränen traten in meine Augen. »Ist es wirklich wahr? Sind wir wieder verbunden?«
    ›Spürst du es denn nicht?‹, fragte er in meinem Kopf.
    Ich seufzte leise. Ja, ich spürte es. Ich hatte es vermisst, diese Verbundenheit, die nur Gefährten haben konnten. Wenn ich mich bemühte, konnte ich den unsichtbaren Strang, der unsere Seelen verband, förmlich spüren. Es war wie eine Nabelschnur zwischen Mutter und Kind. Das Band pulsierte im Takt unserer Herzen, die im Gleichklang schlugen. Wie hatte ich das alles nur aufgeben können? Wie unheimlich dumm ich gewesen war, nicht mit ihm zu reden. Ich hatte mir vorgenommen, dass so etwas nie wieder vorkommen würde. Egal wie schwer oder schmerzhaft es sein mochte, ich würde von nun an immer mit ihm über meine Gefühle reden.
    »Ich war so schrecklich dumm«, sagte ich gequält. »Ich hätte nie zulassen dürfen, dass …«
    »Es war meine Schuld, nicht deine«, unterbrach mich Cole. »Es war die schlimmste Fehlentscheidung meines Lebens. Kannst du mir verzeihen?«
    »Wenn du mir verzeihen kannst«, antwortete ich mit tränenerstickter Stimme.
    Er glitt über mich und küsste mich anstelle einer Antwort. Wie im Fieber küssten wir uns, bis unsere Körper von ganz alleine zueinanderfanden und der Kummer, der hinter uns lag, in den Hintergrund rückte. Das Einzige, was zählte, war unsere Liebe. Eine Liebe, die wir beinahe verloren hätten.
    »Nie wieder«, flüsterte Cole. »Ich lass dich nie wieder gehen.«
    Wir verbrachten den ganzen Tag kuschelnd im Bett. Cole stand nur auf, um uns mit Knabbereien und Trinken zu versorgen, dann krabbelte er wieder zu mir unter die Decke. Wir schauten Videos, redeten, lachten und liebten uns. Wir hatten eine Menge aufzuholen. Durch ein Missverständnis und unsere Sturheit hatten wir beide ein paar furchtbare Wochen der Einsamkeit und der Schmerzen erlebt, bis Cole mich auf der Brautzeremonie wieder als seine Gefährtin beansprucht hatte. Nach der Hölle, durch die wir beide in den vergangenen Wochen gegangen waren, brachten wir es nicht über uns, die traute Zweisamkeit jetzt schon zu unterbrechen, um am normalen Leben teilzunehmen. Doch morgen würden wir beide wieder zur Schule gehen müssen. Ich wünschte, dieser Tag heute würde nie vergehen.
    »Ich hab gar keine Lust, morgen zur Schule zu gehen«, seufzte ich und schmiegte mich noch dichter an Cole.
    »Ich auch nicht«, erwiderte er und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. »Ich könnte mich daran gewöhnen, den ganzen Tag mit dir faul im Bett zu verbringen.«
    »Ich hoffe, dass wir erst einmal von Seekern, Dämonen, Zombies und Ähnlichem verschont bleiben. Ich könnte eine kleine Ruhepause gebrauchen«, sagte ich und schob die unwillkommenen Erinnerungen an meine Begegnung mit den Zombies und den danach folgenden schmerzlichen Ereignissen energisch von mir. Das lag hinter uns. Ich wollte die neue Idylle genießen, solange es ging.
    »Das hoffe ich auch. Vor allem will ich nie wieder solche Angst um dich ausstehen müssen. Als du verschollen warst und ich dich nicht erreichen konnte, bin ich tausend Tode gestorben, das kannst du mir glauben. Ich kann es mir noch immer nicht verzeihen, dass ich nicht besser auf dich aufgepasst hab.«
    »Ich war diejenige, die unvorsichtig war«, wehrte ich ab. »Es tut mir so leid, dass ich dir damit so viel Sorgen und Schmerzen bereitet habe. Manchmal handle ich, bevor ich denke. Ich weiß, dass das nicht gut ist, doch ich kann es irgendwie kaum steuern. Tut mir so leid.«
    »Ich werde in Zukunft einfach viel besser auf dich aufpassen und du wirst versuchen, etwas öfter deinen Kopf einzuschalten, ehe du handelst«, schlug Cole vor und zog mich noch dichter an sich heran. »Jetzt mach die Augen zu und ruh dich aus. Diesmal hab ich dich sicher in meinen Armen.«
    Ich schloss seufzend die Augen. Es tat so gut, in seinen Armen zu liegen, seinen stetigen Herzschlag zu hören und seine Wärme zu spüren. Es dauerte nicht lange, ehe ich in einen friedvollen Schlaf glitt.
    ***
    »Warum muss ich diesen dämlichen Hut aufhaben?«, knurrte Tordjann finster. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und starrte wütend auf Narjana hinab.
    »Weil sexy Dämonen mit Hörnern nun mal ein wenig zu auffällig sind«, erwiderte diese ungerührt und zog ihm seinen Hut tiefer in die Stirn.
    »Aber es ist dunkel. Wer soll uns schon sehen?«, warf Tordjann ein.
    Narjana schnaubte. Jetzt hörte er sich wirklich an wie ein trotziges Kind.

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