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Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Titel: Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Die Einweihungsfeier
    „Der Smoking ist echt übertrieben“, murrt Manuel, während ich ihm die Fliege binde.
    Er hat recht, aber ich finde ihn eben rattenscharf in diesem Teil. Es wird mir ein Vergnügen sein, ihn nach dieser dämlichen Feier aus den Sachen zu schälen und – nur mit der Fliege bekleidet – gründlich durchzuficken.
    „Hör auf zu jammern, ich trage doch auch Abendgala“, raune ich meinem Schatz zu und drücke ihm einen Kuss auf den Mund.
    Manuel gibt endlich Ruhe, schmollt aber. Okay, das mag ich auch. Soll er doch mit dieser Zuckerschnute herumlaufen. Vielleicht können wir uns für ein paar Minuten davonstehlen und eine heiße Nummer auf meinem Behandlungsstuhl schieben. Die Idee gefällt mir.
    „Ich fahre“, erkläre ich bestimmt und schnappe nach dem Autoschlüssel, aber Manuel ist schneller und grinst triumphierend.
    „Nein, Liebling, ich fahre. Du ruinierst dir nur deine Absätze“, schnurrt der Mistkerl.
    Leise fluchend folge ich ihm in die Garage, und schwinge mich auf den Beifahrersitz. Der Motor des Hummers springt an, Manuel setzt zurück, wendet und biegt schwungvoll in die Straße ein. Bremsen quietschen, ein Golffahrer zeigt uns einen Vogel und weicht großflächig aus.
    „Verdammt, willst du uns umbringen?“, fahre ich meinen Lebensgefährten an.
    „Nö, nur dich. Bin scharf auf deine Lebensversicherung“, gibt der Arsch seelenruhig zurück.
    Wutschnaubend gucke ich aus dem Seitenfenster und versuche, mich zu beruhigen. Manuels Fahrstil ist ein echter Streitpunkt zwischen uns, auch wenn die Beule am hinteren Kotflügel von mir stammt. Allerdings konnte ich den Pfeiler gar nicht sehen, gegen den ich meinen geliebten Wagen gesetzt habe, denn er befand sich im toten Winkel, also gilt das nicht.
    Schweigend erreichen wir meine Praxis, die heute Abend hell erleuchtet ist. Zur Feier der offiziellen Aufnahme meines Kollegen Takashi hat Lore diesen Empfang organisiert, zu dem alles geladen ist, was Prostata und Hoden hat. Mit anderen Worten: alle Patienten sowie Honoratioren der Stadt. Der Bürgermeister ist auch eingeladen, wird aber sicher nicht kommen.
    Manuel lenkt den Hummer in die Tiefgarage, stellt den Motor aus und bleibt sitzen. Erstaunt sehe ich zu ihm herüber und bemerke, dass er auf seiner Unterlippe kaut. Das macht er nur, wenn ihn etwas beschäftigt.
    „Was ist?“
    Ich lege eine Hand auf seinen Schenkel und drücke leicht zu. Manus Finger umfassen meine, er dreht den Kopf und schaut mir in die Augen.
    „Du weißt, dass ich dich liebe, nicht wahr, Richard?“
    „Ja, das weiß ich, aber ich mag es, wenn du es mir sagst“, flüstere ich gerührt.
    „Dann ist alles gut.“ Manuel lächelt und beugt sich zu mir.
    Ein sanfter Kuss, der mich glücklich macht. Wir steigen aus und fassen uns an den Händen. Der Fahrstuhl bietet erneut Gelegenheit, einen kurzen Kuss zu tauschen. Seufzend fahre ich durch Manuels Haare, die er heute akkurat gescheitelt trägt, nach meiner Attacke allerdings nicht mehr. So gefällt er mir eh besser, also mache ich ihn nicht darauf aufmerksam.
    Aus der Praxis kommt laute Musik, Wagners Walküre, wenn mich nicht alles täuscht. Ich stoße die Tür auf und lande in einem Alptraum. Lore tänzelt herbei, ihre tiefroten Lippen öffnen sich verheißungsvoll.
    „Doktor Bottleneck“, säuselt sie, wobei sie mit ihren falschen Wimpern klimpert. „Es ist alles vorbereitet.“
    Was sie damit meint, betrachtet Manuel gerade skeptisch. Luftschlangen, Girlanden und unzählige Lichterketten machen aus meiner schönen Praxis einen Ort, an dem gleich ein Kindergeburtstag stattfinden könnte. Jedenfalls dann, wenn man Lore vorher wegschließen würde. Die hat sich nämlich in den feuchten Wunschtraum eines jeden Mannes verwandelt, der Blondinen mit riesigem Vorbau bevorzugt. Wer sich noch an die Kultserie ‚Klimbim’ aus den späten Siebzigern erinnert weiß, wie Lore heute aussieht. Ihr schwarzer Strapsgürtel ist eine einzige Provokation und ihr Dekollete – reden wir lieber nicht darüber.
    „Äh, Lore, ich will Ihnen nicht zu nahe treten…“, beginne ich, werde aber unterbrochen, als sie mich unerwartet umarmt und kurz an ihren wogenden Busen drückt.
    „Treten Sie ruhig näher, Doktörchen“, haucht sie, dabei rieche ich irgendeine Schnapssorte. „Ich finde Sie auch sehr ssssarf.“
    Das ‚sch’ von ‚scharf’ gerät zu einem lang gezogenen ‚s’, was mir einen Angstschauder durch den Körper jagt.
    „Manu?“, wispere ich und

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