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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Nachbar.”
    „Sie sind Shanes Bruder.” Der Junge trat an den Tisch, nahm das Glas seiner Mutter und leerte es geräuschvoll. „Er ist cool. Wir waren bei ihm, ich und Connor”, berichtete er. „Drüben auf der MacKade-Farm. Die große orangefarbene Katze hat Junge bekommen.”
    „Schon wieder?”, murmelte Jared. „Diesmal bringe ich sie persönlich zum Tierarzt und lasse sie sterilisieren. Du warst mit Connor dort, ja? Connor Dolin?”
    „Ja.” Der Junge betrachtete ihn über das Glas hinweg.
    „Seine Mutter ist eine Freundin von mir”, erklärte Jared.
    Savannahs Hand lag locker auf der Schulter ihres Sohns. „Bryan, geh nach oben und wasch dir die Hände. Ich mache gleich Essen.”
    „Okay.”
    „Freut mich, dich kennenzulernen, Bryan.”
    Der Junge warf dem Besucher einen erstaunten Blick zu, dann lächelte er. „Ja, cool. Bis dann.”
    „Er sieht Ihnen ähnlich”, bemerkte Jared.
    „Ja, das tut er.” Ihr Gesichtsausdruck wurde ein wenig sanfter, als sie ihren Sohn die Treppe hinaufrennen hörte. „Ich überlege, ob ich einen Schallschutz installieren lasse.”
    „Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie er und Connor miteinander auskommen.”
    Ihr eben noch belustigter Blick wurde abweisend. „Und das fällt Ihnen schwer?”
    „Ich versuche es mir vorzustellen”, wiederholte Jared. „Ein solcher Wildfang und der ruhige, schüchterne Connor Dolin. So selbstbewusste Kinder wie Ihr Sohn suchen sich meistens andere Freunde.”
    „Die beiden haben sich auf Anhieb verstanden. Bryan hat bisher kaum die Chance gehabt, Freundschaften zu schließen. Wir sind oft umgezogen. Das soll sich ändern.”
    „Was hat Sie hergebracht?”
    „Ich war …” Sie verstummte und verzog den Mund. „Jetzt spielen Sie den freundlichen Nachbarn, damit ich nachgebe und Ihnen Ihr Problem abnehme, was? Vergessen Sie es.” Sie nahm ein Paket mit Hähnchenbrust aus dem Kühlschrank.
    „Siebentausend Dollar sind eine Menge Geld. Wenn Sie es gut anlegen, könnte es Ihrem Sohn den Start auf dem College erleichtern”, schlug er vor.
    „Wenn und falls Bryan aufs College geht, werde ich es selbst finanzieren.”
    „Ich habe großes Verständnis für Ihren Stolz, Miss Morningstar. Deshalb sehe ich auch, wenn er fehl am Platz ist.”
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und warf den Zopf über die Schulter. „Ihre Geduld und Höflichkeit sind vorbildlich, Mr. MacKade.”
    „Sie kommen nicht oft in die Stadt, nicht wahr?”, murmelte Jared. „Da würde man Ihnen etwas anderes über mich erzählen. Er kundigen Sie sich gelegentlich bei Connors Mutter über die MacKades, Miss Morningstar. Ich lasse die Papiere hier.” Er setzte die Sonnenbrille wieder auf. „Überlegen Sie es sich und rufen Sie mich an. Ich stehe im Telefonbuch.”
    Sie blieb, wo sie war, mit finsterem Gesichtsausdruck und dem gefrorenen Hähnchenfleisch in der Hand. Sie stand noch da, als sie hörte, wie er den Wagen startete und ihr Sohn die Treppe herunterkam.
    Hastig nahm sie die Unterlagen vom Tisch und steckte sie in eine Schublade.
    „Was wollte er?”, fragte Bryan. „Wieso hatte er denn einen Anzug an?”
    „Viele Männer tragen Anzüge.” Sie wich seiner Frage aus, aber sie würde Bryan nicht anlügen. „Und bleib vom Kühlschrank weg. Es gibt gleich Essen.”
    Bryan hatte die Hand bereits am Türgriff und verdrehte die Augen. „Ich bin am Verhungern.”
    Savannah nahm einen Apfel aus der Obstschale, warf ihn über die Schulter und lächelte zufrieden, als Bryan ihn auffing.
    „Shane meint, es ist okay, wenn ich morgen nach der Schule noch mal vorbeikomme und mir die Kätzchen ansehe. Die Farm ist richtig cool, Mom. Du solltest sie sehen.”
    „Ich habe schon einmal eine Farm gesehen.”
    „Ja, aber die hier ist stark. Er hat sogar zwei Hunde. Fred und Ethel.”
    „Fred und …” Sie musste lachen. „Die sollte ich mir ansehen.”
    „Und vom Heuboden aus kann man bis in die Stadt sehen. Connor hat mir erzählt, dass ein Teil der Schlacht auf den Feldern ausgetragen wurde. Bestimmt liegen überall tote Soldaten herum.”
    „Also das klingt wirklich verlockend.”
    „Und ich dachte mir”, Bryan biss in den Apfel, „ich dachte mir, du würdest dir vielleicht auch die Kätzchen ansehen wollen.”
    „Würde ich das?”
    „Ja, klar. Connor meint, vielleicht will Shane welche weggeben, wenn sie stubenrein sind. Vielleicht möchtest du ja eins.”
    Savannah deckte den Topf mit dem Hähnchenfleisch zu. „So?”
    „Warum nicht? Ich

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