Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!
Flucht? Säbelzahntiger sehen
und weglaufen? Have lunch or be lunch? Solche früher zweifellos wichtigen Verhaltensmuster speichern wir im Mandelkern. Je
gestresster wir sind und je mehr Stresshormone im Blut zirkulieren, desto eher bleiben neue Informationen im Mandelkern fest
verankert – wir können dann aber nichts Kreatives damit anfangen. Mehr noch: Immer wenn wir diese Informationen abrufen, wird
das negative Gefühl auch gleich mit aktiviert.
Serotonin und Dopamin, die beiden Glückshormone, sollten sich immer im oberen Normbereich der Versorgung befinden. Denn ist
der Spiegel tief, denkt man in Problemen, sonst in Lösungen. Bei niedrigen Werten droht die Depression, hohe |249| Werte stehen für freudige Leistungsbereitschaft und ansteckend gute Laune.
NEURO-ENHANCEMENT
Achten Sie darum immer auf Ihre positive innere Grundstimmung. Denn die bestimmt langfristig unseren Mindset, allem rationalen
Wissen zum Trotz! Ist die innere Klangfarbe häufiger negativ als positiv, so kann das an einer ungünstigen Hormonlage liegen.
Ursache dafür wiederum ist häufig ein erhöhter stressbedingter Verbrauch essenzieller gehirnaktiver Aminosäuren. Diese kann
man dem Körper auf natürliche Art und Weise zuführen, generell über eiweißreiche Nahrung oder ganz gezielt über Nahrungsergänzungen
nach entsprechender Blutuntersuchung (vgl. S. 69 ff.). Biologisches Neuro-Enhancement heißt das Zauberwort, welches dieses brandneue medizinische Wissen in den Alltag integriert.
Bitte verwechseln Sie das nicht mit einem Doping aus der Pharmaindustrie. Und ganz wichtig: Gehen Sie mit sich vor großen
Entscheidungen in Klausur! Wägen Sie weise ab, welche innere Stimme da zu Ihnen spricht. Ist es das Ego – dann vergessen Sie
es! Ist es die Ratio, dann hören Sie hin. Wenn der letzte Entscheidungsimpuls aus dem Bauch kommt – dann handeln Sie richtig!
Der Nachtfalter
Viele Ratgeber vermitteln den Eindruck, jeder von uns könnte, wenn er es nur richtig anstellte, jederzeit und überall glücklich
sein, dauerhaft und ausschließlich ein ausgefülltes Leben führen. Das klingt nach einem verführerischen Ziel – und hat nur
den Nachteil, sehr unsinnig zu sein. Sind wir nämlich rundum glücklich, verlieren wir gleichzeitig unseren Antrieb zur Veränderung.
Warum sollten wir auch irgendetwas anders machen, wenn wir über die Maßen froh sind und alles durch eine rosarote |250| Brille sehen? Das vollkommene Glück bedeutet Stillstand, Stagnation – das heißt nichts anderes als: Es geht irgendwann abwärts.
Denn erst wenn alles so elendig gleichförmig verläuft, dass wir unzufrieden mit unserer Situation werden, nehmen wir die Dinge
wieder in die Hand, um sie nach unseren Wünschen zu gestalten. Nicht hundertprozentig zufrieden zu sein ist daher eine Grundvoraussetzung
für ein ausgewogenes Leben, für den Fortschritt. Das ist weder als gut noch als schlecht zu bewerten – sie ist einfach vorhanden.
Erneut wird so an dieser Stelle meine Forderung nach Neutralität wichtig, damit man keine unnötigen gedanklichen Barrieren
aufbaut.
Immer wieder höre und lese ich vom Gesetz der Resonanz: Gleiches ziehe Gleiches an. Wer gute Gedanken hat und sich Dinge intensiv
wünscht, der zieht mit seinen Gedanken nur Positives in sein Leben. Wie dieses Gesetz funktioniert, erlebe ich jedes Mal,
wenn ich meine Gitarre stimme. Denn sobald ich auf meiner E-Gitarre die A-Saite anschlage, um den Ton zu verändern, dann beginnt auf meiner Konzertgitarre, die nur ein paar Meter nebenan steht, ebenfalls
die A-Saite zu schwingen. In der Musik nennt man das sympathische Resonanz.
An sich ist nichts gegen die Forderung einzuwenden, sich gedanklich auf bestimmte Aspekte zu konzentrieren, die man als wichtig
ansieht. Meiner Meinung nach wird’s nur ab dem Moment haarig, wenn die These aufgestellt wird, dass jeder für alles, was ihm
passiert, allein verantwortlich ist. Es kann nicht sein, dass unser Leben allein durch unsere Gedanken bestimmt wird. Dann
gäbe es keine Zufälle. Ausnahmslos alles, was uns widerführe, wäre ein Produkt unserer Gedanken.
Im Sommer 2009 wurde Dominik Brunner an einer S-Bahn -Haltestelle in der Nähe von München von zwei Jugendlichen totgeprügelt, weil er Zivilcourage zeigte und sich schützend vor
die Kinder stellte, die von ihnen bedroht wurden. Kann man davon ausgehen, dass dieser Mann durch seine Gedanken dieses Ereignis
in sein Leben zog? Ich
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