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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Dardan
Admiral
Raumstreitkräfte
    Wie ursprünglich geplant, sollte die Expedition jenseits des Faltpunktes eine militärische und wissenschaftliche bewaffnete Aufklärung sein. Da sie in potenziell feindlichen Raum eindringen würde, lagen Verantwortung und Befehlsgewalt allein bei den Raumstreitkräften.
    Die Hauptziele der Expedition waren ziemlich geradlinig: Feststellung, wie es zur Zerstörung der Conqueror gekommen war, Kartierung der Veränderungen in der Struktur des Faltraumes und Klärung des Schicksals von New Providence nach der Supernova. Wären dies die einzigen Ziele gewesen, so hätte die Einsatzgruppe 001 auf die Discovery und einen einzigen Tanker beschränkt bleiben können. In Zusammenarbeit mit der Admiralität hatte die Universität von Alta zwei kleine wissenschaftliche Arbeitsgruppen zusammengestellt. Die erste bestand aus Fachleuten der Gebiete Anthropologie, Archäologie, Geschichte, Politologie, Psychologie und Soziologie. Ihre Aufgabe war die Einschätzung der Folgen und Auswirkungen, die der Ausbruch der Supernova auf die anderen Systeme des Antares-Haufens gehabt hatte. Die zweite Arbeitsgruppe bestand aus den Astronomen und Physikern, die ursprünglich von Admiral Dardan und Stan Barrett verpflichtet worden waren, um die Struktur des Faltraumes innerhalb des Systems Valeria zu kartieren. Sie sollten in jedem der besuchten Systeme die gleiche Arbeit übernehmen und so ein Gesamtbild von den großräumigen Auswirkungen der Supernova auf die Struktur des Faltraumes schaffen.
    Unglücklicherweise war die Vorstellung der Admiralität von einer ›schlanken‹ Expedition bei einer Anzahl einflussreicher Persönlichkeiten nicht auf Gegenliebe gestoßen. Die Ankündigung, dass der Faltpunkt wieder offen sei, hatte eine elektrisierende Wirkung auf die Gesellschaft Altas gehabt. So hatte es nicht lange gedauert, bevor die ersten Anfragen von Einzelpersonen und Gruppen eingegangen waren, die sich der Expedition anschließen wollten.
    Die erste derartige Anfrage kam von der Heiligen Ökumenischen Kirche von Alta. Seine Eminenz, der Bischof von Homeport, erschien persönlich in der Admiralität, um sein Anliegen zu vertreten.
    »Sicherlich anerkennen Sie die Bedeutung, welche die Wiederherstellung der Verbindung mit unserer Mutterkirche auf Erden für uns hat«, sagte der Bischof.
    »Ich bin nicht sicher, dass ich das beurteilen kann, Euer Eminenz«, erwiderte Dardan.
    »Es geht nicht nur um die Angleichung des kanonischen Rechts, das in der Zwischenzeit, bedingt durch die staatliche Gesetzgebung, Veränderungen erfahren hat, sondern vor allem um die Notwendigkeit, dass unsere Mutterkirche die während der langen Isolation von uns vorgenommenen Ernennungen von Bischöfen und Priesterweihen bestätigt. Und schließlich geht es um die Angleichung der kirchlichen Lehre, die im Laufe eines Jahrhunderts ohne Zweifel Veränderungen erfahren hat, von denen wir nichts wissen.«
    »Aber sicherlich kann dies alles auf eine künftige Expedition warten, Euer Eminenz, zumal noch völlig offen ist, ob diese Expedition bis zur Erde vordringen wird.«
    »Ich glaube, Admiral, dass unser Anliegen keinen Aufschub duldet. Zumindest sollte ein Kardinal der Kirche zu uns kommen, um die anstehenden Fragen zu klären. Und wir müssen dem Heiligen Vater eine Petition überreichen, dass er für die Kirchenprovinz Alta einen eigenen Kardinal ernennt.«
    Dardan seufzte. »Wie viele Emissäre möchten Sie entsenden?«
    »Nicht viele, mein Sohn.« Der Bischof überlegte etwas.
    »Nicht mehr als dreißig.«
    Das war zu viel. »Eher sehen Sie mich in der Hölle, bevor Sie meine Schiffe mit dreißig Geistlichen vollpacken, Eminenz!«
    »Das mag durchaus sein, mein Sohn«, erwiderte der Bischof freundlich.
    Das nächste Verlangen nach Beteiligung war vom Industriellenverband gekommen, der die fünfzig größten Unternehmen Altas vertrat. Nachdem das Präsidium des Industriellenverbandes erfahren hatte, welcher Empfang dem Bischof zuteil geworden war, umging es die Admiralität und wandte sich ans Parlament, wo es über seine Abgeordneten die Teilnahme einer Delegation von zweiundzwanzig Vertretern des Verbandes ›an dieser ersten interstellaren Handelsmission in mehr als einem Jahrhundert‹ zu erwirken suchte.
    Eine Woche nach der Unterzeichnung des Whitlow/Alta-Abkommens lagen dem Parlament nicht weniger als dreiundsechzig ähnliche Anfragen vor.
    Die Admiralität konterte den Industriellenverband und die anderen Antragsteller

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