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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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dessen dunkle Macht. Er schob Hants Finger zur Seite, als der General es berühren wollte. »Das ist von Arontala verflucht, da bin ich sicher. Berührt es nicht.«
    »Was richtet es an?«, fragte Hant und beugte sich furchtlos etwas näher, um es besser betrachten zu können.
    »Das werde ich nicht wissen, ohne es auszuprobieren und das werde ich nicht tun, ohne Schutzzauber zu setzen. Aber ich habe da so ein paar Ideen.«
    Staden sah Tris an. »Dieser hier ist jenseits aller Fragen, aber wenn Ihr ihn rufen könnt und herausfindet, wer ihn schickte, kann Hant von da an übernehmen.«
    Tris nahm einen tiefen Atemzug, schloss die Augen und fand sein Zentrum. Er wob einen Schutzkreis, erst um die Leiche auf dem Boden, dann einen zweiten, der ihn selbst von der Gruppe der Zuschauer trennte. Schließlich wob er einen dritten Schutzzauber um sie alle. Er erinnerte sich daran, wie Arontala ihn in den Ebenen der Geister gesucht und gefunden hatte, während des schiefgegangenen Wahrsagens in Westmark.
    Tris war sich der Lebenden im Raum bewusst, auch der seltsam leeren Präsenz, die einen Vayash Moru anzeigte, und der des Toten auf dem Boden. Tris dehnte seine Sinne bis auf die Leiche hin aus und suchte ihn auf den Ebenen der Geister.
    Der Geist stürzte hoch und auf ihn zu, so schnell, dass Tris einen Schritt zurücktrat und seine Hände hob, um den wütenden Geist von sich fernzuhalten. Der Geist warf sich auf die Schutzkreise und versuchte, sich mit Zähnen und Klauen durch sie hindurch zu reißen, mit Wahnsinn in den Augen und in wilder Entschlossenheit. Als er feststellte, dass er den Schutzzauber nicht durchdringen konnte, stieß er einen schrillen Schrei der Enttäuschung aus.
    Die Wachen schrien auf und zeigten in ängstlichem Schrecken auf die Gestalt. Staden wich ebenfalls einen Schritt zurück. Hant bewegte sich nicht, aber sein dünner Körper spannte sich an, als wolle er springen. Seine harten Augen verengten sich und konzentrierten sich auf das Ziel.
    »Warum hast du mich gerufen?« Der Geist sprach mit dem Akzent der margolanischen Ebenen.
    »Wer bist du und warum hast du versucht, mich zu töten?«, konterte Tris und verstärkte seine Schutzzauber noch.
    »Ich bin Hashak und ich diene König Jared!« Der Geist zog sich zurück und versuchte nicht mehr die Schutzzauber zu durchbrechen. Dennoch war er immer noch auf der Hut, die Fäuste an seiner Seite geballt.
    »Wer hat dich geschickt?«, fragte Tris. »Jemand hat dir das Messer und die Gifte gegeben. Wer war das?«
    »Ich dachte, du bist ein Seelenrufer«, spottete der Geist. »Wenn du das wissen willst, dann hol es doch aus mir heraus. Warum sollte ich es dir sagen?«
    »Kein Lichtmagier wird einen Geist verletzten, auch wenn der Magier deines Herrn vielleicht nicht so gnädig ist. Aber nein, ich brauche deine Aussage nicht. Ein mächtiger Seelenrufer kann die letzten Gedanken einer frischen Leiche lesen. Daher werden wir erfahren, wer dich geschickt hat.«
    Der Geist sah überrascht aus. Sein Wutgeheul wurde wieder schlimmer. »Warum wurde ich dann überhaupt gerufen?«
    »Ich kann dir etwas anbieten, dass Jared dir nicht geben kann. Ich kann dich zur Lady übergehen lassen.« Tris wies auf das Amulett um den Hals der Leiche. »Als Jared dir das gegeben hat, hat er dir gesagt, was es bewirkt?«
    »Er sagte, es würde mich beschützen. Offensichtlich hat er gelogen.«
    Ein leichtes bitteres Lächeln zuckte in Tris’ Mundwinkeln. »Natürlich hat er gelogen. Sein Blutmagier hat das Amulett gemacht. Im Palast, in Shekerishet, gibt es einen Orb, der das Portal zum Abgrund selbst ist. In diesem Orb wartet der Geist des Obsidiankönigs darauf, wiedergeboren zu werden. Aber bevor das geschehen kann, muss er sich stärken. Mit Seelen«, fügte Tris hinzu und beobachtete, wie dem Geist das Ausmaß von Jareds Verrat bewusst wurde.
    »Du meinst, er plant, mich in seinen verdammten Orb zu ziehen?«, rief der Geist. »Mich an sein Monster zu verfüttern?«
    Tris nickte und spürte, wie das Amulett Kraft sammelte, während sie sprachen. Jeden Moment würde es nun seine Arbeit beginnen und wenn es spürte, dass Tris’ Magie so nah war, dann war Tris nicht sicher, ob seine Schutzzauber ausreichen würden. »Weißt du, zu welchem Aspekt der Lady die Mörder kommen?« Hinter den Grenzen seiner magischen Sicht, konnte er das Herannahen der Vettel spüren, und ihre dunkle, kalte und tödliche Umarmung, die den Schuldigen erwartete. Nervös sah der Geist sich um, so als

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