Der Boss und die sexy Luegnerin
Rücken zu, während er am Schreibtisch Platz nahm. „Derek. Gut, dass du anrufst.“
Völlig erschöpft stieß Charlotte den Atem aus und schlich sich an ihren Schreibtisch zurück. Das fröhliche Grinsen auf ihrem Gesicht fühlte sich so spröde an, als könnte es jeden Moment zerbrechen, und sie hoffte bei allen Heiligen, dass Vance Waverly nicht gemerkt hatte, wie nervös er sie machte.
„Warum muss er auch so gut riechen?“, murmelte sie vor sich hin, als sie sich setzte. Sie stütze sich mit den Ellbogen auf und legte den Kopf in die Hände. Sie musste sich in den Griff bekommen.
Ihre Hormone waren leider nicht ihrer Meinung und tanzten weiter aufgeregt durch ihren Körper. Das passierte ihr jedes Mal, wenn sie Vance Waverly begegnete, und es war verdammt beschämend. Wie konnte sie sich so zu dem Boss hingezogen fühlen, der die Hälfte der Leute hier im Haus in Angst und Schrecken versetzte?
Aber so war es nun mal. Er war groß und breitschultrig. Und seine dunkelbraunen Haare sahen immer leicht verwuschelt aus. In den braunen Augen fanden sich kleine Goldsprenkel, und seinen Mund verzog er so gut wie nie zu einem Lächeln. Bei ihm ging es immer nur ums Geschäft, und sie hatte das deutliche Gefühl, dass er sie genauestens beobachtete und nach einem Vorwand suchte, sie zu feuern.
Sie würde ihm keinen liefern.
Dieser Job war das Wichtigste in ihrem Leben. Nun ja, dachte sie und schaute auf das Foto des lächelnden Kleinkinds, das Zweitwichtigste. Aber auf beruflicher Ebene gab es nichts Besseres. Für Vance Waverly, einen Vorstandsvorsitzenden, zu arbeiten war ihre große Chance, und die würde sie nicht aufs Spiel setzen.
Charlie nickte vor sich hin und atmete tief durch. Sie warf noch einmal einen Blick auf das Foto von ihrem Sohn Jake und rief sich in Erinnerung, dass sie vielleicht auf Bitten eines alten Freundes hin eingestellt worden war, aber alle Qualifikationen mitbrachte, diesen Job hervorragend zu meistern. Sie würde stets gut gelaunt und optimistisch und fröhlich bleiben, auch wenn es sie umbrachte.
Als ihr Telefon klingelte, griff sie eilig danach. „Vance Waverlys Büro.“
„Wie läuft’s?“, ertönte die bekannte weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
Charlie blickte schnell auf die geschlossene Tür zum Büro ihres Chefs. „Bislang ganz gut.“
„Und was hat er zu deinen Ideen zum Katalog gesagt?“
„Du hast recht gehabt, Katie.“ Sie stellte sich vor, wie ihre Freundin unten in der Buchhaltung grinste. Charlie hatte im Geheimen am neuen Layout des Katalogs gearbeitet und die Vorstellung davon genossen, wie sie ihn gestaltet hätte. Erst auf Katies Vorschlag hin hatte sie ihre Ideen Vance gezeigt. „Er meint, ich habe gute Arbeit geleistet.“
„Hab ich’s dir nicht gesagt?“ Katie tippte, während sie sprach; Charlie hörte, wie sie mit den Fingern auf die Tastatur einhämmerte. „Ich wusste doch, dass ihm deine Ideen gefallen würden. Er ist klug. Er muss einfach merken, dass du fantastische Arbeit leistest.“
„Die ganze letzte Woche lang hat er mich einfach nur beobachtet, als würde er darauf warten, dass ich Mist baue.“
„Vielleicht beobachtet er dich einfach nur, weil du umwerfend aussiehst.“
„Das glaube ich nicht.“ Obwohl der Gedanke einen heißen Schauer in ihr auslöste. Sofort löschte sie ihn mit einem Schwall imaginären Eiswassers. Schließlich war sie nicht wegen einer Verabredung hier. Sie wollte sich ein besseres Leben aufbauen, für sich und für ihren Sohn. Und der neue Job mit der wunderbaren Gehaltserhöhung war Teil des großen Plans. Sie musste nur ihren neuen Boss davon überzeugen, dass sie unverzichtbar war.
„Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel geschaut?“, entgegnete Katie. „Glaub mir, wenn ich vom anderen Ufer wäre, dann würde ich versuchen, bei dir zu landen.“
Charlie lachte angesichts dieser Idee. Katie jonglierte mit so vielen Männern, dass sie kaum einen Moment für sich hatte. Aber Katie hatte nicht ganz unrecht. Die meisten sahen, wenn sie Charlie anschauten, die Blondine mit großen blauen Augen und Brüsten, auf die jede Barbiepuppe stolz gewesen wäre, und zogen daraus sofort den Schluss, dass sie keine einzige funktionierende Gehirnzelle haben könnte. Die meiste Zeit ihres Lebens hatte sie damit zugebracht zu beweisen, dass sie sich irrten.
Das eine Mal, das sie ihrem Herzen statt ihrem Verstand gefolgt war …
„So ist er nicht“, sagte sie und schaute wieder auf die
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