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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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mich ins Krankenhaus verfrachtete – öffnete meine Mitarbeiterin Marsha DiFilippo den Brief eines Zeitgenossen, der entweder in Texas oder Florida in der Todeszelle saß und im Wesentlichen dasselbe wissen wollte: Wie geht die Geschichte aus? (Er versprach, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen, was mir richtig Gänsehaut verschaffte.)
    Ich hätte beiden gegeben, wonach sie verlangten – eine Zusammenfassung von Rolands weiteren Abenteuern –, wenn es mir möglich gewesen wäre, aber ach!, ich konnte nicht. Ich hatte nicht die leiseste Idee, wie sich die Dinge für den Revolvermann und seine Freunde entwickeln würden. Um es herauszubekommen, muss ich es schreiben. Es hatte zwar einmal eine Liste mit den Grundzügen gegeben, aber die war inzwischen verloren gegangen. (Vermutlich war sie sowieso Scheiße.) Alles, was ich hatte, waren ein paar Notizen (»Schripp und schrapp und schnitt, und schon ist das Körbchen voll«, lautet beispielsweise eine, die gerade vor mir auf dem Schreibtisch liegt). Im Juli 2001 fing ich dann endlich mit dem Schreiben an. Inzwischen wusste ich, dass ich weder länger neunzehn war noch gefeit vor jenen Leiden, die den Leib heimsuchen konnten. Ich wusste, dass ich sechzig werden würde, vielleicht sogar siebzig. Und ich wollte meine Geschichte zu Ende gebracht haben, bevor der fiese Verkehrspolizist ein letztes Mal kam. Ich verspürte nicht den Drang, das gleiche Schicksal zu erleiden wie Chaucer mit den Canterbury-Erzählungen oder Dickens mit dem Geheimnis des Edwin Drood.
    Das Ergebnis – zu Freude oder Leid – liegt nun vor, o treue Leserschaft, ob man nun mit Band eins beginnen oder sich auf Band fünf vorbereiten mag. Egal, was man letztlich davon halten wird, die Geschichte von Roland ist jetzt vollbracht. Ich hoffe, sie bereitet Freude.
    Ich habe mich königlich amüsiert.
     
    Stephen King
    25. Januar 2003

V ORREDE
     
     
     
    Glas ist der vierte Band einer längeren Geschichte, die von Robert Brownings epischem Gedicht »Herr Roland kam zum finstern Turm« inspiriert wurde.
    Der erste Band (Schwarz) erzählt davon, wie Roland von Gilead einen gewissen Walter verfolgt und schließlich einholt, den Mann in Schwarz, der Freundschaft mit Rolands Vater heuchelte, in Wahrheit aber Marten diente, einem großen Zauberer. Den halb menschlichen Walter zu fangen ist freilich nicht Rolands Ziel, sondern lediglich Mittel zum Zweck: Roland möchte den Dunklen Turm erreichen, wo er hofft, dass die rasch zunehmende Zerstörung von Mittwelt zum Stillstand gebracht, vielleicht sogar umgekehrt werden kann.
    Roland ist eine Art Ritter, der Letzte seiner Art, und der Turm das Objekt seiner Besessenheit, sein einziger Lebenszweck, als wir ihn kennen lernen. Wir erfahren von einer frühen Mannbarkeitsprüfung, die ihm jener Marten aufzwingt, der auch Rolands Mutter verführt hat. Marten geht davon aus, dass Roland die Prüfung nicht besteht und man ihn »nach Westen« schickt, um ihm die Revolver seines Vaters auf ewig vorzuenthalten. Roland jedoch vereitelt Martens Pläne und besteht die Prüfung… aufgrund seiner klugen Wahl der Waffen.
    Wir erfahren, dass die Welt des Revolvermanns auf eine fundamentale und schreckliche Weise mit unserer verbunden ist. Diese Verbindung wird zum ersten Mal enthüllt, als Roland an einer Zwischenstation in der Wüste den Jungen Jake trifft, einen Jungen aus dem New York des Jahres 1977. Es existieren Türen zwischen Rolands Welt und unserer eigenen; eine davon ist der Tod, und auf diese Weise gelangt Jake zum ersten Mal nach Mittwelt, nachdem er auf die Forty-third Street geschubst und von einem Auto überfahren wurde. Geschubst hat ihn ein Mann namens Jack Mort… aber das Ding in Morts Kopf, das bei dieser speziellen Gelegenheit seine mörderischen Hände geführt hat, war niemand anders als Rolands alter Feind Walter.
    Bevor Jake und Roland jenen Walter einholen, stirbt Jake erneut… diesmal, weil der Revolvermann, vor die qualvolle Wahl zwischen seinem symbolischen Sohn und dem Dunklen Turm gestellt, sich für den Turm entscheidet. Jakes letzte Worte, bevor er in den Abgrund stürzt, lauten: »Dann geh – es gibt andere als diese Welten.«
    Die letzte Konfrontation zwischen Roland und Walter findet in der Nähe des Westlichen Meeres statt. In einer langen Nacht des Palavers weissagt der Mann in Schwarz dem Revolvermann dessen Zukunft mit einem seltsamen Tarotspiel. Auf drei Karten – der Gefangene, die Herrin der Schatten und der Tod (»aber nicht für

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