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Der Einbruch des Meeres

Der Einbruch des Meeres

Titel: Der Einbruch des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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fiel.
    Dieser Teil des nördlichen Afrikas war damals der Schauplatz einer jener Katastrophen gewesen, die im schwarzen Erdteile ja keine Seltenheit sind. Es ist bekannt, mit welcher Leidenschaft, welcher Hingebung und Unerschrockenheit seit einer Reihe von Jahren so viele Forscher, die Nachfolger eines Burton, Spike, Livingstone, Stanley und noch andrer, hier auf Entdeckungen ausgezogen sind. Man könnte deren Hunderte aufzählen, und wie viele werden auf diese Liste noch bis zu dem Tage kommen, wo dieser vierte Teil der Alten Welt alle seine Geheimnisse enthüllt haben wird! Wie viele dieser gefahrenreichen Forschungszüge sind aber auch unglücklich abgelaufen!
    Der neueste betraf einen mutigen Belgier, der sich mitten in die wenig besuchten und wenig bekannten Gebiete des Touat gewagt hatte.
    Nach Zusammenstellung einer Karawane in Konstantine verließ Karl Steinx diese Stadt in der Richtung nach Süden. Viele Leute zählte seine Karawane freilich nicht: im ganzen nur zehn Männer, in der Umgebung angeworbene Araber. Pferde und Meharis (eine gewisse Art sehr schnellfüßiger Dromedare) dienten ihnen zum Reiten und auch als Zugtiere für die beiden Wagen mit dem Material der Karawane.
    Zunächst erreichte Karl Steinx Ouargla auf dem Wege über Biskra, Tougourt und Negoussia, wo er alle seine Vorräte leicht ergänzen konnte. Die genannten Städte sind auch der Sitz von französischen Beamten, die es sich angelegen sein ließen, den Forschungsreisenden zu unterstützen.
    In Ouargla unter dem zweiunddreißigsten Breitengrade befand er sich schon sozusagen im Herzen der Sahara.
    Bisher war der Zug recht gut verlaufen, zuweilen zwar unter recht großer Anstrengung, doch ohne ernsthaftere Gefahren. Bis in diese schon recht entlegenen Gebiete machte sich freilich der französische Einfluß geltend. Die Targui erwiesen sich, wenigstens dem Anscheine nach, als unterworfen, und die Karawanen konnten ohne besondres Risiko dem Handel im Innern nachgehen.
    Während seines Aufenthaltes in Ouargla sah sich Karl Steinx aber zu einigen Veränderungen in seiner Begleitmannschaft genötigt. Mehrere von den Arabern, die bis hierher mitgegangen waren, weigerten sich plötzlich, ihm noch weiter zu folgen. So mußte er sie wohl oder übel ablohnen, was aber nicht ohne Schwierigkeiten abging, da die Leute unverschämte Forderungen stellten. Immerhin erschien es ratsamer, sich ihrer zu entledigen, da sie sich entschieden widerwillig zeigten, und es gefährlich erschien, sie unter der Eskorte zu behalten.
    Anderseits hätte der belgische Reisende gar nicht weiterziehen können, ohne die Fehlenden zu ersetzen, und erklärlicherweise hatte er unter den vorliegenden Verhältnissen keine große Wahl. Er glaubte sich auch aus aller Verlegenheit gezogen zu haben, als er die Dienste mehrerer Targui annahm, die sich ihm anboten und, wenn sie auch hohe Lohnforderungen stellten, doch versprachen, ihm bis zum Ziele seiner Reise, gleichviel ob an der West-oder der Ostküste des afrikanischen Festlands, zu folgen.
    Obwohl Karl Steinx gegen die Zugehörigen des Tuaregstammes ein gewisses Mißtrauen hegte, kam ihm doch keine Ahnung, daß er Verräter in seine Karawane aufgenommen hätte und daß diese schon seit ihrem Abzuge aus Biskra von der Rotte Hadjars heimlich beobachtet wurde, da dieser schreckliche Häuptling nur die Gelegenheit abwartete, sie zu überfallen. Jetzt, wo er Genossen Hadjars unter seinen Leuten hatte, konnten diese ihn leicht dahin führen, wo Hadjar dem Reisenden auflauerte.
    Und so kam es auch. Von Ouargla aus zog die Karawane weiter nach Süden, überschritt den Wendekreis und erreichte das Land Ahaggar, von wo aus sie sich, nach Südosten abweichend, nach dem Tschadsee begeben sollte. Vom vierzehnten Tage nach seinem Aufbruche an traf jedoch von Karl Steinx und seinen Leuten keinerlei Nachricht mehr ein. Was mochte der Grand dafür sein? Hatte die Kafila das Seengebiet des Tschad erreicht und befand sie sich wohl gar schon auf dem Heimwege nach Osten oder Westen?
    Die Expedition des jungen Belgiers hatte natürlich das lebhafteste Interesse vorzüglich bei den geographischen Gesellschaften erweckt, die sich besonders mit den Reisen nach dem Innern Afrikas beschäftigten. Bis Ouargla waren sie über den jetzigen Zug auf dem Laufenden erhalten worden. Noch von hundert Kilometern über diese Stadt hinaus trafen dann noch einige Nachrichten ein, die Nomaden aus der Wüste mitgebracht und den französischen Behörden mitgeteilt

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