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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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er draußen nachsehen, entdeckte er womöglich ihren Wagen!
    Kitt hätte ihm folgen können, doch M.C. ging vor. Vorsichtig verließ sie ihre Deckung, dann eilte sie lautlos zur offen stehenden Kellertür.
    Im Keller war es dunkel. Sie machte ihre Taschenlampe an und entdeckte typische Metallregale, in denen alle möglichen Dinge untergebracht waren.
    Aber M.C. war nicht dort. Irritiert ließ sie den Lichtkegel ein weiteres Mal über die Wände wandern und wünschte sich, sie hätte eine stärkere Taschenlampe zur Hand.
    „M.C.“, rief sie im Flüsterton. „Bist du hier?“
    „Hier“, hörte Kitt sie antworten. „Ich bin hier.“
    Gott sei Dank. Sie folgte der Stimme, stand dann aber vor einer Wand. Nachdem sie ihre Waffe weggesteckt hatte, hielt sie die Taschenlampe mit dem Mund fest und tastete die Wand ab.
    „Wo bist du?“, wiederholte sie.
    „Keine Ahnung.“
    Die Stimme hatte hinter dieser Wand ihren Ursprung.
    Ein weiterer Raum, ein verborgener Raum.
    Aber wo war die Tür?
    Von oben waren Schritte zu hören. Er kam zurück!
    Schnell schaltete sie die Taschenlampe aus und versteckte sich hinter einem Stapel Umzugskartons.
    Sekunden später tauchte der Mann am Kopf der Treppe auf und schaltete das Licht ein. Er ging die Stufen hinab, während er eine Melodie aus dem Musical Oklahoma! summte.
    In der Hand hatte er eine Dose Cola und einen Strohhalm.
    Kitt betrachtete den großen, dünnen Mann, dessen Gesicht sie von seinem Fahndungsfoto wiedererkannte, auch wenn er in natura deutlich besser aussah. Ihr war klar, warum M.C. sich zu ihm hingezogen gefühlt hatte. Er hat etwas Jungenhaftes an sich, etwas Ungefährliches – wie ein rothaariger Peter Pan.
    Einmal mehr bestätigte sich der Grundsatz ihrer Mutter, sich nie vom Erscheinungsbild eines Menschen blenden zu lassen.
    Er ging zu einem alten Bücherregal, in dem alles mögliche Gerümpel lag. Dann griff er nach etwas, das wie eine Fernbedienung aussah, drückte eine Taste, und im nächsten Moment bewegte sich das Regal zur Seite.
    Ein Schutzraum. Verdammt!
    Die meisten dieser Schutzräume waren aus verstärktem und kugelsicherem Stahl gebaut. Wenn er die Tür hinter sich schloss, dann würde Kitt sie nur noch mit ein paar Stangen Dynamit öffnen können.
    Sie würde nicht zulassen, dass er sich mit M.C. in dem Raum einschloss.
    Zum Glück stand er mit dem Rücken zu ihr, sodass Kitt unbemerkt aus ihrem Versteck hervorkommen konnte. Sie hob die Waffe, zielte und war bereit, das Feuer zu eröffnen.
    Noch immer summend legte er die Fernbedienung zur Seite und durchschritt die Türöffnung.
    Kitt atmete erleichtert auf. Jetzt wusste sie, wie sie in den Raum gelangen konnte. Sie musste bloß den richtigen Moment abpassen.

72. KAPITEL
    Mittwoch, 22. März 2006
    0:35 Uhr
    Als M.C. hörte, wie die Tür aufging, wappnete sie sich innerlich für das, was kommen würde. Sie wusste, es war nicht Kitt. Noch nicht. Sie hatte Lance auf der Treppe summen hören. Kitt würde abwarten, bis sie Gewissheit hatte, dass sie sie mit ihrem Auftauchen nicht in Gefahr brachte. Und bis sie sich sicher war, Lance überwältigen zu können.
    Bis sie sich sicher war, dass sie keine andere Wahl hatte.
    „Mary Catherine“, sagte er leise. „Ich habe dir etwas zu trinken gebracht.“
    Er kniete neben ihr nieder und hielt ihr die Dose so hin, dass sie den Strohhalm zwischen die Lippen nehmen konnte. Dann trank sie die süße, kalte Flüssigkeit, die den Geschmack nach Blut wegspülte.
    „Ich hatte solchen Durst.“
    „Mehr?“
    Sie nickte und sog wiederholt am Strohhalm, erst dann nahm sie den Kopf nach hinten. „Danke.“
    Im Schneidersitz setzte Lance sich vor ihr auf den Boden. Sie sah, dass er den Revolver in den Hosenbund geschoben hatte.
    „Ich hoffe, du hast die Waffe gesichert“, meinte sie ironisch. „Sonst hast du mühelos genug Stoff für dein nächstes Programm auf Lager.“
    „Das habe ich an dir so geliebt, Mary Catherine. Du hast mich immer verstanden, weißt du?“
    Das habe ich an dir so geliebt. Vergangenheitsform.
    Das war gar nicht gut.
    Er sah sie zerknirscht an. „Ich wünschte, es hätte zwischen uns anders ausgehen können.“
    Anders, als dass ich sterbe und du in den Knast wanderst? Oh Lance, hast du das wirklich geglaubt?
    „Wir können unseren eigenen Ausgang dieser Geschichte schreiben“, gab sie zurück. „Unser eigenes Happy End.“
    „Ein Happy End“, wiederholte er in einem sehnsüchtigen Tonfall. „Vor langer Zeit habe ich daran noch

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