Der ewige Gartenkalender - April
Menschen.
Mittwoch , Tag des Merkurs, französisch mercredi , italienisch mercoledi , weist auf den Merkur hin, im Englischen Wednesday. Er gilt als „böser“ Tag – alleine schon deshalb, weil er nach bäuerlichem Glauben kein richtiger Wochentag war, sondern lediglich die „Mitte der Woche“ darstellte. In germanischer Zeit nannte man ihn auch Wotanstag und verband ihn mit schlimmem Wetter. Christlichem Aberglauben nach soll Judas den Heiland an einem Mittwoch verraten haben. Man soll am Mittwoch keine Geschäfte machen, auch keine Kühe und Pferde einhandeln, weil man sonst betrogen wird. Mittwoch ist außerdem Hexentag: Da reiten die Weiber der schwarzen Kunst auf ihrem Besen durch die Nacht.
Donnerstag, Tag des Jupiters, französisch jeudi , italienisch giovedi, Im Englischen Thursday . Ein Glückstag, beinahe wie Sonntag. In dieser Bezeichnung steckt bei uns der germanische Gott Donar, und demzufolge ist es auch ein wilder Tag, voller Donner: Manche Arbeit ist verboten, denn in heidnischen Zeiten galt er als Feiertag. In Norddeutschland kennt man die Bauernregel: Bei einer Heirat am Donnerstag gibt es Donner in der Ehe. Im Allgemeinen jedoch heißt es: Donnerstagsehe – Glücksehe! Der Donnerstag galt zudem als ideal für Feste, Feiern und gesellschaftliche Zusammenkünfte. Das hat auch seinen Grund: Der nachfolgende Freitag war ein ausgesprochener Unglückstag, an dem man am besten gar nicht erst aufstand. In vielen Orten war am Donnerstag Gerichtstag oder Markttag. An solchen Tagen putzt oder „donnert“ man sich auf, um möglichst gut auszusehen.
Freitag , Tag der Venus, französisch vendredi , italienisch venerdi , im Englischen Friday. Er ist der Ehrentag von Freya oder Frigga, der Gattin des germanischen Göttervaters Wotan. Bei den alten Germanen galt er deshalb als Glückstag. Nach christlicher Überlieferung allerdings ist er ein Unglückstag, denn an diesem Tag wurde der Heiland gekreuzigt. Alles an diesem Tag Begonnene schlägt nach altem Aberglauben zum Bösen aus; Freitagskinder sind Unglückskinder, Freitagsehen sind Unglücksehen. Am Freitag darf man keine Geschäfte machen und nicht verreisen. Allerdings kann man vom Freitagswetter auf die Witterung am Sonntag schließen. Denn eine alte Bauernregel besagt: Wenn’s am Freitag regnet, regnet's auch am Sonntag.
Samstag oder Sonnabend , Tag des Saturns, in Frankreich s amedi , in Italien sàbato, englisch Saturday . Er gilt als Tag, an dem man sich nicht überanstrengen soll. Denn in heidnischen Zeiten huldigte man heute den alten Göttern.
Sonntag , Tag der Sonne, französisch dimanche, italienisch domenica und in Englisch S unday . Er gilt allgemein als Glückstag, ein heller und freundlicher Tag und nach christlichem Glauben natürlich der Tag des Herrn. Sonntagskinder sind Glückskinder mit besonderen Eigenschaften: Sie verstehen die Sprache der Tiere, sehen Geister, Zwerge und Feen, finden heimliche Schätze und gelangen zu großen Ehren.
Kapitel 3: Altbewährte Bauernregeln stimmen heute noch
Ein genaues und regelmäßiges Registrieren des Wetters gibt es bei uns erst seit gut 170 Jahren. Zwar wurden schon vorher meteorologische Instrumente entwickelt: Galilei „erfand“ 1592 das Prinzip der Temperaturmessung, Torricelli im Jahre 1632 die Luftdruckmessung. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts liefert das Pariser Observatorium regelmäßige Wetterkarten. Nach und nach gab es auch bei uns die ersten Bergobservatorien, die sich ausschließlich mit der Wetterbeobachtung befassten: Seit 1900 gibt es zum Beispiel das Observatorium auf der Zugspitze. Eine wirklich genaue Registrierung des Wetters mit allem was dazu gehört gibt es also erst seit gut 110 Jahren in Wetterstationen und meteorologischen Instituten. Und genau hier zeigt sich: Der Wetterabt von Langheim lag mit den Aufzeichnungen der alten Bauernregeln durchaus nicht immer falsch. Im Gegenteil: So manche Regel lässt sich heute wissenschaftlich nachweisen.
Wetterpropheten galten nicht viel ...
Trotz aller Erfolge glaubte man früher nicht an die Vorhersage des Wetters. Ende des 16. Jahrhunderts wurden Wetterpropheten in England mit dem Tode bestraft; in Frankreich wurden sie aufs Rad geflochten. Noch Reichskanzler Bismarck lehnte es strikt ab, einen staatlichen Wetterdienst einzurichten. Und als es diesen dann trotzdem gab, wollte Hitler ihn wieder abschaffen. Eine furchtbare Fehlprognose bescherte denn auch dem deutschen Heer eine Tragödie: Der Reichswetterdienst hatte 1941
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