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Der ewige Gartenkalender: Mai

Der ewige Gartenkalender: Mai

Titel: Der ewige Gartenkalender: Mai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Zacker
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Frostes“)
die Wintermonate Nivôse („Monat des Schnees“), Pluviôse („Monat des Regens“) und Ventôse („Monat des Windes“).
Die Frühlingsmonate hießen Germinal („Monat der Saat“), Floréal („Monat der Blüten") und Prairial („Monat der Wiesen“) und
die Sommermonate Messidor („Monat der Ernte“) Thermidor („Monat der Hitze“) und Fructidor („Monat der Früchte“).
    Napoleon ließ 1805 den republikanischen Kalender wieder abschaffen.

Kapitel 2: Wie der Hundertjährige Kalender entstand
    Es ist kein Wunder, dass viele Menschen heute den „hundertjährigen Kalender“ für falsch halten. Zum einen orientierte sich sein Erfinder Mauritius Knauer ja nicht unbedingt am Gregorianischen Kalender und damit an der neuen Zeitrechnung. Zum anderen beobachtete er Himmel, Planeten und Sterne und brachte dies in Einklang mit den alten Überlieferungen der Bauern. Für Knauer gehörten Kalender und Astrologie zusammen. Zu seiner Zeit kannte man keine Trennung zwischen Sternenkunde – unserer heutigen Astronomie – und der Astrologie, die heute als „Sterndeutung“ bezeichnet wird und nicht mehr als Wissenschaft anerkannt ist.
    Das Leben des Mauritius Knauer
    Als Bauernsohn wurde Moritz Knauer am 14. März 1613 in Weismain in Franken geboren – in eine Welt, die von Hunger und Pest, von Armut und Krieg geprägt war. Fast sein ganzes Leben lang erlebte er um sich herum Not und Elend, denn bereits 1618 – er war gerade fünf Jahre alt – begannen die Wirren des 30jährigen Krieges. Schon seit frühester Kindheit wurde Moritz Knauer mit den zahlreichen Wetterregeln und den dazu gehörenden Beobachtungen in der Natur vertraut: durch seinen Vater, der auch Bürgermeister des Dorfes war, und der ihm das alte Wissen der Bauern nahe brachte.
    Moritz trat im Jahre 1631 in die Klosterschule der Zisterzienser in Langheim ein – in damaliger Zeit eine große Ausnahme, zu der ihm ein Verwandter verhalf, der von seinem Talent und seiner Begabung überzeugt war. Von Langheim aus schickten ihn die Mönche nach Wien, wo Moritz sein Studium von Theologie, Medizin und Astrologie vollendete. Astrologie galt damals – im Gegensatz zu heute – als ernsthafte Wissenschaft. Moritz Knauer fühlte sich zwar für ein Leben in der Kirche bestimmt; aber natürlich war das Leben im Kloster für ihn außerdem eine hervorragende Möglichkeit, sich voll und ganz der Wissenschaft zu verschreiben. Als Mönch Mauritius wollte er sein Leben Gott widmen – und dies dennoch mit dem Streben und Forschen nach mehr Weisheit in Einklang bringen.
    Nach seinem Studium kehrte Mauritius Knauer zurück ins Heimatkloster nach Langheim. Mit 32 Jahren wurde er 1645 Subprior tätig, nur ein Jahr später war er Prior (Stellvertreter des Abtes). Als 36jähriger wurde er dann zum Abt in Langheim gewählt, ein Kloster, das direkt dem päpstlichen Stuhl unterstellt war. Zwar hatte Knauer 1648 an der Universität Bamberg zum Doktor der Theologie promoviert. Doch er fügte sich nicht in die strengen Regeln und Vorschriften der Kirche: Abt Mauritius sah das Kloster stets eher als eine Hochburg der Wissenschaft, weniger als eine Gemeinschaft gläubiger Mönche zur höheren Ehre Gottes. Kein Wunder, dass er mit diesen Vorstellungen bei seinen Kirchenoberen auf Widerstand stieß. Zunächst bekämpfte er die ihm engstirnig erscheinenden Vorschriften der Bamberger Behörden, später den Bamberger Bischof selbst.
    Anfangs stand der deutsche Kaiser Ferdinand II. (1608-1657) als Gönner hinter dem streitbaren Abt. Aber irgendwann versagte ihm selbst der Kaiser seine Unterstützung – zu weit waren Knauers Forderungen gegangen. Die Soldaten des Bamberger Bischofs setzen Mauritius Knauer gefangen: „Bis in alle Ewigkeit“ verfluchte Knauer mit einem Kirchenbann die bischöflichen Schergen, die ihn abführten und einsperrten. Im Jahre 1652 musste er widerrufen. Er verzichtete außerdem auf bestimmte Vorrechte und durfte dafür wieder in Langheim wirken. Bei den fränkischen Bauern jedoch wurde der streitbare Abt zum Helden: Mehrere seiner langjährigen Gegner starben völlig unerwartet. Und dem Landvolk war klar: Knauers Fluch hatte Wirkung gezeitigt...
    Sternenkunde im blauen Turm
    Von Aberglauben waren wohl auch die Kirchenoberen nicht frei: Sie ließen Mauritius Knauer nun in Frieden wirken, selbst wenn er sich nicht ausschließlich für die Arbeit in Kloster und Kirche einsetzte. In Langheim ließ er eine Art Observatorium errichten, den berühmten

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