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Der Ewige Held

Der Ewige Held

Titel: Der Ewige Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Euch, Ermizhdad - und er starb für das, was er fand."
    Aber Ermizhdad hörte Orland Fank nicht, denn sie schluchzte. Sie empfand nur Verlorenheit.

7.
    ZURÜCK ZUR BURG BRASS
    „Die Zeit der Konjunktion ist fast vorbei", sagte der Kapitän. „Das Multiversum beginnt einen neuen Zyklus - frei von Göttern, frei von dem, was Ihr, Hawkmoon, vielleicht ,kosmische Gerichtsbarkeit' nennen würdet. Vielleicht wird es nie wieder Helden brauchen."
    „Nur Vorbilder", murmelte Jhary-a-Conel. Er schlurfte zu den Statuen, zu einem leeren Podest. „Lebt wohl ihr alle. Lebt wohl, Held, der nicht länger Held zu sein braucht, und vor allen Dingen, Ihr, Oladahn, lebt wohl."
    „Wohin geht Ihr, Freund?" erkundigte sich der kleine Mann aus den Bulgarbergen und kratzte den roten Pelz seines Kopfes.
    Jhary hielt an und hob die kleine schwarzweiße Katze von seiner Schulter. Er deutete auf das leere Podest zwischen den Statuen. „Ich nehme meinen für mich freigehaltenen Platz ein. Ihr lebt, ich lebe. Mein letztes Lebewohl für Euch."
    Er stieg auf das Podest und war augenblicklich eine Statue mit verwegenem, selbstzufriedenem Lächeln.
    „Ist hier auch Platz für mich?" fragte Hawkmoon und drehte sich zu Orland Fank um.
    „Nicht jetzt", erwiderte der Orkneymann. Er nahm Jhary-a-Conels geflügelte Katze auf den Arm und streichelte sie. Sie schnurrte.
    Ermizhdad stand auf. Sie weinte nicht länger. Stumm, ohne ein Wort zu den anderen, trat sie auf die Statuenreihe zu und fand ebenfalls ein leeres Podest. Sie hob die Hand zu einem letzten Gruß und stieg auf das Podest, wo sie den gleichen blassen, aus innen heraus leuchtenden Ton der anderen Statuen annahm. Hawkmoon sah, daß die Statue neben ihr Erekose war, der sein Leben opferte, als er das Schwarze Schwert nahm.
    „Möchtet Ihr und Eure Lieben in Tanelorn bleiben, Hawkmoon?" fragte der Kapitän. „Ihr habt Euch das Recht dazu verdient."
    Hawkmoon legte die Arme um die Schultern seiner Kinder. Er sah ihre strahlenden Augen, und Glück erfüllte ihn. Yisselda legte zärtlich eine Hand auf seine Wange und lächelte ihn an.
    „Nein", erwiderte Hawkmoon. „Wir möchten nach Burg Brass zurückkehren. Es genügt mir zu wissen, daß es Tanelorn gibt. Was ist mit dir, Huillam? Oladahn? Und Ihr, Sir Bowgentle?"
    „Ich habe so viel zu erzählen, und ich täte es am liebsten an einem prasselnden Feuer, mit einem Kelch des lieblichen Weines der Kamarg in der Hand und mit guten alten Freunden um mich", sagte d'Averc. „Bestimmt würden meine Geschichten, die auf Burg Brass viel Interesse fänden, die Leute hier in Tanelorn nur langweilen. Ich begleite euch."
    „Ich ebenfalls!" rief Oladahn.
    Bowgentle zauderte als einziger. Er blickte nachdenklich auf die Statuen und dann auf die Türme Tanelorns. „Ein ungemein interessanter Ort. Ich frage mich, wer ihn geschaffen hat."
    „Wir", erwiderte der Kapitän. „Mein Bruder und ich."
    „Ihr?" Bowgentle lächelte. „Ich verstehe."
    „Und was ist euer Name?" erkundigte sich Hawkmoon. „Ich meine, wie nennt man Euch und Euren Bruder?"
    „Wir haben nur einen Namen", sagte der Kapitän.
    Und der Steuermann erklärte: „Wir werden Mensch genannt." Er nahm seinen Bruder am Arm und führte ihn fort von den Statuenreihen, hinein in die Stadt.
    Stumm blickten Hawkmoon, seine Familie und seine Freunde ihnen nach.
    Orland Fank brach mit einem Räuspern das Schweigen. „Ich glaube, ich werde bleiben. Alle meine Aufgaben sind erfüllt. Meine Suche ist zu Ende. Ich habe gesehen, daß mein Sohn Frieden gefunden hat. Ich bleibe in Tanelorn."
    „Gibt es denn keine Götter mehr, denen Ihr dienen könnt?" erkundigte Brut von Lashmar.
    „Götter sind nur Metaphern", sagte Orland Fank. „Als Metaphern sind sie durchaus brauchbar - aber man sollte ihnen nie die Möglichkeit geben, selbständige Wesen zu werden." Wieder räusperte er sich, offenbar verlegen über seine nächsten Worte. „Der Wein der Poesie wird zu Gift, wenn er mit Politik in Berührung kommt."
    „Ihr drei seid herzlich eingeladen, mit uns nach Burg Brass zu kommen", sagte Hawkmoon zu den Kriegern.
    Emshon von Ariso zupfte an seinem Schnurrbart und blickte fragend auf John ap-Rhyss, der sich wiederum an Brut von Lashmar wandte.
    „Unsere Reise ist vorüber", erklärte Brut. „Wir sind nur einfache Soldaten", sagte John ap-Rhyss. „Die Geschichte wird uns nicht als Helden betrachten. Ich bleibe in Tanelorn."
    „Ich begann als Lehrer in einer Schule", sagte Emshon von Ariso.

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