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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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Arnulfs Hände waren auf ihren Schultern. Er versuchte sie wegzuziehen, und sie versenkte die Zähne in seinem Handgelenk, um ihn davon abzubringen.
    Er sprang zurück. »Sie hat mich gebissen! Dieses Weibsstück hat mich gebissen!«
    Da sagte eine ruhige Stimme: »Adelia.« Es war die von Doktor Gershom.
    »Ja.«
    »Lass mich nach ihm sehen, Kind! Lass mich sehen, wie schlimm es ist!«
    »Ja, Vater.« Verstand und Wissen kehrten in sie zurück. Sie hatte Hilfe. Sie war wieder eine Ärztin.
    Sie sagte: »Kann jemand ein Licht bringen?«
    Es wurde hell.
    Doktor Gershom bat um Ruhe und riss Rowley das Hemd auf. Er drückte ihm das Ohr auf die Brust und lauschte auf ein saugendes Geräusch. Er hörte keines. »Nicht die Lunge, denke ich«, sagte er.
    »Ich habe Angst, es ist die Leber.«
    »Sehen wir einmal.«
    Rowley wurde auf die Seite gedreht, und sie zogen sein Hemd hoch, um zu sehen, wie es darunter aussah.
    Es waren zwei Wunden, beide klafften tief. Ein Stich nach unten und einer zur Seite waren in die Rückenmuskulatur zwischen den hinteren Axillarlinien gedrungen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Doktor Gershom. »Ich weiß nicht, vielleicht …« Er mied den Blick seiner Tochter. Sie wickelte sich die Falten ihres Rockes um die Fäuste und presste sie auf die Wunden. Das Blut durchweichte die Seide und tropfte hervor.
    Ihr Vater wusste genau wie sie, dass selbst wenn kein wichtiges Organ getroffen war, höchstwahrscheinlich Teile von Rowley Kleidern mit der Klinge in die Wunden gedrungen waren. Wurden sie nicht herausgeholt, würden diese zu eitern beginnen.
    »Ich brauche meine Instrumente«, sagte er. »Wir bringen ihn zu uns … muss ihn operieren … Wir brauchen eine Trage.«
    Mansur lief zur Stiege des Hauses und riss zwei Stufen heraus, als wären es Grasbüschel.
    »Nein.« Für einen Sterbenden war die Stimme zu klar. »Sie werden mich finden. Bring mich nach Hause! Adelia? Bist du hier?«
    »Ich bin hier, Liebster.«
    »Wer, mein Sohn? Wer wird dich finden?«, fragte Doktor Gershom.
    Adelia wusste die Antwort.
Sie.
Sie, die ihren Geliebten für sich reklamieren würden, die ihren Bischof wieder in den Organismus einfügen würden, der wie eine Decke über dieser Welt lag. Sie, die ihr diesen Mann endgültig nehmen und von ihren Doktoren zu Tode quälen lassen würden.
    Adelia sah sich um. So viele Menschen waren an diesem schmutzigen Ort versammelt. Wie waren sie alle hergekommen? Waren sie geflohen?
    Da waren die, die sie liebte: ihr Vater und ihre Mutter, die ihren Unterrock zerriss, um Rowleys Wunden damit zu verbinden, ein gequälter Ulf und Boggart mit ihrem Baby, Mansur, der angespannt eine Trage baute … und der Admiral. O’Donnell war auch da …
    Hinter ihnen der Feind: Doktor Arnulf und Vater Guy, der voller Wut auf einen großen Mann in kirchlichen Gewändern einredetet.
    »Holt Hilfe, Master Prokurator! Es ist nicht ziemlich für einen Bischof, hier zu sterben. Holt Hilfe! Er muss in die Kathedrale gebracht werden, zu den Reliquien. Die letzte Ölung …«
    »Ihr bekommt ihn nicht.« In dieser Unwirklichkeit war das alles, was sie wusste.
    »Diese Frau ist eine Hexe und muss verhaftet werden …«
    Jetzt hatte O’Donnell den Vater am Kragen und schüttelte ihn wie ein Bündel Stroh. »Wenn du sie auch nur anrührst, du Bastard …«
    Aber der Prokurator war verschwunden. Bald schon würden sie hier sein, um sie zu holen. Wie sie Ermengarde geholt hatten.
    Ein blutüberströmter Körper lag halb im Tor zum Hof. Jemand hatte ihn dort hinbefördert, aus dem Weg. Seine Kehle war durchschnitten. Adelias Blick glitt über ihn, interessierte sich nicht für ihn. Das Insekt hatte seinen Schaden angerichtet und war zerquetscht worden. Sie verspürte keinerlei Mitgefühl mit ihm. Allein Rowley war wichtig.
    »Adelia?« Ihre Mutter stieß sie sanft an. »Lass mich das jetzt machen.« Doktor Lucia hielt saubere, zusammengefaltete Stücke ihres Unterrocks in Händen, um die Blutung zu stillen. Sie würde sie mit einzelnen Streifen festbinden. »Er muss dich sehen können.«
    Niemandem sonst hätte sie ihre Position überlassen. Sie nahm die tropfenden Hände vom Rücken ihres Geliebten und machte ihrer Mutter Platz. Dann knie!e sie sich neben Rowley und brachte ihr Gesicht nahe an seines. Berührte es.
    »Bist du es?«
    »Ja, ich bin es. Rede nicht. Wir machen dich wieder gesund.«
    Er lächelte und schloss die Augen. »Bring mich nach Hause, Liebes!«, sagte er wieder. »Nach England … mit

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