Der Fruehe Vogel Kann Mich Mal
Mädchen kommen. Ich mach in letzter Zeit auch viel mit dem Fernsehen.«
Für Neueinsteiger, die sich auf die Fährte des Platzhirsches der Partyszene begeben wollen, hat Ammer ein paar Tipps. »Man muss gut organisieren und delegieren können und nicht nur gute Ideen haben, sondern sie auch umsetzen können. Man sollte extrovertiert sein. Ansonsten hab ich nur zwei Tipps, die weiterhelfen könnten, gerade am Anfang: Um sich selbst bekannt zu machen, ist es gut, wenn man Promis zu seinen Partys einlädt und wenn man sich mit der Presse gutstellt und die über die Promis berichten können. Promis und Presse leben voneinander – und als Partymacher lebt man, gerade am Anfang, auch davon. Das Wichtigste sind allerdings Hunderte hübsche Partygirls – die bringen die Kiste zum Glühen!«
Partymacher ist ein Beruf für Autodidakten mit unterschiedlicher Vorbildung im künstlerisch-technischen oder kaufmännischen Bereich. Neuerdings bieten verschiedene Fachhochschulen staatlich anerkannte Ausbildungslehr- oder Studiengänge an, die wirtschaftliche, kreative und kommunikative Aspekte vereinen. Ein Verzeichnis mit allen Ausbildungsstätten und Berufszweigen findet man unter www.eventmanager.de/ berufe/berufe_anzeigen.asp .
Die TU-Chemnitz bietet den berufsbegleitenden Masterstudiengang Event-Marketing an:
TUCed – Programmträger der TU Chemnitz
Reichenhainer Straße 29
09126 Chemnitz
0371 909490
www.tuced.de
Die Queen of the B’s –
eine Dänin kämpft für den gesellschaftlichen Wandel
Wenige haben den Mut, zu essen, wenn sie hungern, noch wenigere den Mut, zu schlafen, wenn sie müde sind. Alle haben wir die Neigung, uns zum Sklaven
Theodor Fontane, Aus den Tagen der Okkupation
»Wenn du dich nicht verändern kannst, dann musst du die Welt ändern« – die Dänin Camilla Kring hat sich erst gar nicht auf die Tribute, die die Arbeitswelt fordert, eingelassen, und sich gleich selbständig gemacht. Die Frage, ob sie sich frühmorgens aus dem Bett quält oder einen Nachtberuf wählt, in dem sie ihre Stärke, abends länger durchzuhalten, geltend machen kann, stellte sich ihr deshalb nie. »Ich wollte selbst bestimmen, wie ich meine Zeit einteile«, sagt die selbstbewusste Ingenieurin. In ihrer Doktorarbeit setzte sie sich mit Problemen der Work-Life-Balance auseinander und kam zu dem Ergebnis, dass alte, noch im industriellen Zeitalter verhaftete Denk- und Arbeitsmuster weitreichende volkswirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Eine Arbeitswelt, die zwischen 8 und 16 Uhr Abläufe konzentriert und synchronisiert, verplempert Energie, weil alle zur gleichen Zeit etwas wollen, und verursacht Leerläufe, weil alle zur gleichen Zeit keine Bedürfnisse haben. Sie provoziert Staus, Warteschlangen und besetzte Hotlines, volle Wartezimmer und leere Innenstädte. Die Folge davon sind Hetze und mehr Geschwindigkeit, und das Gefühl, dass das Leben draußen ohne einen selbst stattfindet – eine Gesellschaft im Hamsterrad und auf der Couch, denn die Anzahl der psychischen Erkrankungen steigt und der Umsatz von Beruhigungsmitteln und Antidepressiva ebenso. Camilla Kring findet deshalb: »Wir müssen uns die Herrschaft über unsere Zeit wieder zurückerobern.«
Ein Entkommen gibt es nicht, solange man sich den Verhältnissen anzupassen versucht, sondern nur dann, wenn man diese ändert und mit deren Anpassung an individuelle Bedürfnisse reagiert. Vor fünf Jahren gründete Camilla Kring deshalb die »B-Society«. Das B leitet sich vom chronobiologischen B-Typus ab, umgangssprachlich auch Langschläfer genannt. Die B-Society wirbt für eine Neuerung der sozialen Strukturen, tritt für einen Dialog zwischen A- und B-Typen und eine neue Gesellschaft ein, die nicht einen der beiden Typen bevorzugt, sondern Unterschiede in der biologischen Disposition anerkennt und verschiedene Arbeits-, Lebens- und Familienformen unterstützt.
Doch während die meisten, die für die Rechte und Belange der Langschläfer kämpfen (und sei es auch nur im privaten Rahmen), dies aus persönlicher Betroffenheit tun, sieht sich Camilla Kring nicht durch ihre chronobiologische Disposition beeinträchtigt: »Ich bin ein moderater B-Typ«, sagt sie. »Das heißt, ich kann mich durchaus den auf A-Typen abgestimmten Verhältnissen anpassen. In der Schule habe ich deswegen nie große Probleme bekommen. In der Arbeitswelt auch nicht, denn ich war nie fest angestellt. Ich würde aber in einem 9-to-5-Job sterben. Ich muss es morgens ruhig angehen
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