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Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Titel: Der Frühling - Hyddenworld ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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beinahe wie Schatten, hellgrau, mit Tupfern echter Farbe da und dort, verschwommene Ereignisse und vage Prophezeiungen, Bruchstücke der Zeit, die sich zu einem Leben fügen.
    Als Imbolc ihre Augen nun auf Bedwyn Stort richtete, staunte sie. Bild um Bild bestätigte ihr, dass er ein höchst ungewöhnlicher Hydden war.
    Ein Säugling, der von Geburt an mit der Neugier eines Kindes in die Welt blickte. Ein Kind, das mit dem Wagemut der Jugend seinen Weg ging. Ein Jüngling, der in die Welt hinauszog und die Trennung von den Seinen mit der Reife des Erwachsenen ertrug. Ein Mann, der schon früh vor Schmerz über Verlust und Alter schrie. Und schließlich ein Greis, der sich seine ursprüngliche Unschuld bewahrt hatte und dessen Augen noch dasselbe Lebenslicht erfüllte wie einst, als er sie zum ersten Mal öffnete.
    So erschienen ihr Bedwyn Storts Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
    Vor allem sah sie, als er zu ihr heraufstieg, in seinen Augen das Licht großer Liebe, ungetrübt von den Zeiten, die er durchleben musste. Sie kannte es, wie sie ihr eigenes kannte. Und so glaubte sie, endlich einen von denen gefunden zu haben, die der Schildmaid bei der Erfüllung ihrer schweren Aufgabe helfen konnten, vorausgesetzt, sie blieben ihrer Wurd treu und besaßen den Mut und die Kraft, den Pilgerweg der Sterblichen bis zum Ende zu gehen.
    Stort betrachtete sie erstaunt, und dann den Anhänger, den sie trug, alt und angeschlagen, wie er war, mit nur noch einem Edelstein, das Gold verbeult von vielen Stößen, der weiße Quarz in seiner Mitte abgenutzt und stumpf und ohne Aussicht, wie es schien, jemals wieder im Licht der Liebe zu erstrahlen.
    »Ist das der Anhänger, den Beornamund für Sie gemacht hat?«, fragte er unerschrocken, trotz ihres durchdringenden Blicks.
    »Ja, Master Stort, genau der. Die anderen Edelsteine sind jetzt fort, über die Erde verstreut.«
    Er nahm ihn genauer in Augenschein und sagte: »Master Brif glaubt …«
    »Pst …«, flüsterte sie, hob die Hand und legte ihm einen Finger auf die Lippen, »behalte für dich, was Brif gesagt hat. Es ist besser, wenn ich es nicht erfahre.«
    Sie begriff sofort, dass sie einen Fehler begangen hatte. Nicht durch ihre Worte, sondern durch ihr Tun, denn es hieß, dass ein Sterblicher, wenn er von einer Unsterblichen berührt wurde, eine Last aufgebürdet bekam, die er möglicherweise nicht tragen konnte. Stort verstummte und fühlte einen Wind durch sich hindurchgehen, der als eisiger Hauch begann und als urgewaltiger Schneesturm endete. Der Wind ließ ihn ausgezehrt und gealtert zurück, zwang ihn in die Knie und drohte ihm dort, auf dem Waseley Hill, das Leben zu nehmen.
    Doch es heißt auch, dass der Unsterbliche gewinnt, was der Sterbliche verliert, und so spürte Imbolc, die Friedensweberin, wie seine Jugend auf sie überging, sodass sie wieder wurde, was sie einst für Beornamund, den CraftLord, gewesen war: jung, schön, erfüllt vom Leben und der Liebe der Jahreszeit, deren Namen sie trug.
    Sie kniete neben Bedwyn Stort nieder, schlang die Arme um ihn und flüsterte: »Du darfst uns noch nicht verlassen, denn du hast eine Aufgabe zu erfüllen …«
    Dann vertraute sie ihm an, dass bald jemand nach Englalond kommen werde, der seiner Hilfe bedürfe.
    »… der Riesengeborene ist bereits auf dem Weg … suche ihn und tu, was in deinen Kräften steht. Tu es, dann werde ich den Spiegel aller Dinge bitten, dir im Licht der aufgehenden Sonne das Leben wiederzuschenken. Willst du das für mich versuchen?«
    Stort nickte, hob die Hand und berührte ihre Lippen, so wie sie seine berührt hatte. Sogleich kehrte seine Jugend zurück, und sie begann wieder zu altern.
    »So ist es gut!«, sagte sie. »So muss es sein. Geleite ihn sicher durch die kommenden Jahre, damit er bei der Suche nach der Schildmaid helfen kann, und schützt euer Leben in den finsteren Jahrzehnten, die anbrechen werden, wenn ich nicht mehr da bin, um zu helfen …«
    Stort fiel in einen tiefen Schlaf, und im selben Augenblick kehrte der Schimmel zurück, beugte den Kopf, und Imbolc, noch für einige Augenblicke jung, erklomm seinen Rücken und sprengte davon. Die Sonne ging auf, der Nebel wich vor ihrer Wärme, und Imbolc und ihr Pferd waren nur noch Wolken, die am Himmel zerflossen.
     
    Die Sonne weckte Brif und die anderen. Als sie sahen, dass Stort fort war, erhoben sie sich, und nichts Gutes ahnend, spähten sie den Hügel hinauf, wo er im Gras lag.
    Pike war als Erster bei ihm, Barklice

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