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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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konnte sich schnell wie der Wind bewegen – schließlich hatte er im College Football gespielt –, aber sie war immer noch so benommen, dass es fast so war, als würde er ein totes Gewicht hinter sich herschleifen. Als er sie die Mauer hochschob, musste er sie zum Mithelfen drängen. Dann sprang er hinter ihr her in Sicherheit und half ihr auf der anderen Seite auf den Bürgersteig.
    Als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, starrte sie ihn fassungslos an und schüttelte den Kopf. “Er war wirklich ein Vampir?”
    “Ja.”
    “Nein”, begann sie streitlustig, lenkte aber schließlich ein: “Doch.”
    Diese Frau wird eine gründliche Psychotherapie brauchen, dachte er.
    “Sie … Sie haben mir das Leben gerettet. Ich … ich … oh Gott, ich schulde Ihnen … Ihnen …”
    “Wir beide müssen hier verschwinden. Sonst halten sie uns noch für Junkies oder Diebe oder so etwas”, sagte er rundheraus.
    “Ja, aber … Ich muss doch … ich muss Ihnen doch irgendwie danken.” Ihre Augen waren weit aufgerissen und voller Furcht; dieses Angebot war nicht sexuell gemeint, sie war nur dankbar und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte.
    Sie drückte das Rückgrat durch, konnte immer noch nicht glauben, was passiert war, versuchte aber, etwas angemessene Würde an den Tag zu legen.
    “Mein
Leben
. Sie haben mir das Leben gerettet. Ich schulde Ihnen etwas.”
    Die Streifenwagen näherten sich den Toren des Friedhofs.
    “Sie wollen etwas für mich tun? Dann seien Sie vorsichtig. Gehen Sie nicht nachts auf Friedhöfe mit irgendwelchen Typen, die Sie in einer Bar treffen, okay?” Er griff nach ihrer Hand. “Gehen wir.”
    Er rannte los und zog sie hinter sich her. Er blieb den ganzen Weg bei ihr, die Canal Street hinunter bis zum Harrah’s.
    “Ich weiß nicht einmal, wie Sie heißen”, sagte sie zu ihm.
    “Das sollten Sie auch nicht”, erwiderte er sanft. “Gehen Sie da rein. Rufen Sie einen Freund oder eine Freundin an. Lassen Sie sich nach Hause bringen.”
    Er drehte sich um und ließ sie einfach stehen. Auf einmal war er völlig erschöpft und sogar noch enttäuschter, als er vor sich selbst zugeben wollte.
    Er hatte angenommen, dass er jemand Bestimmtes verfolgen würde. Aber es war ein anderer gewesen. So einfach war das.
    Er fluchte leise vor sich hin.
    Verdammt, es gab wirklich verteufelt viele von diesen widerlichen Biestern, die Jagd auf unschuldige Menschen machten.
    Während er resigniert zurück zu seinem Hotel ging, kam ihm plötzlich der Gedanke, dass auch die Menschen an sich als widerliche Biester betrachtet werden konnten – sogar schon bevor der Makel des puren Bösen sie berührte.
    Er blieb stehen und blickte hinauf in den trüben Himmel. Heute Nacht hatte er einen dieser mörderischen Blutsauger getötet. Und das war erst der Anfang.
    “Ich werde kommen, um dich zu holen. Du wirst mein sein. In einer Welt voller Blut und Tod und Finsternis”, wisperte Deanna Marin unheilschwanger.
    “Ach du lieber Himmel, lass das doch”, flehte Lauren Crow.
    “Im Ernst. Vielleicht öffnen wir wirklich das Tor zu einer anderen Welt, und gleich springen Dämonen heraus und bringen Finsternis und Bösartigkeit über diese Welt.” Heidi Weiss lachte. Sie schaffte es nicht, diesen düsteren, bedrohlichen Tonfall beizubehalten. Deanna konnte das.
    Deanna und Heidi starrten Lauren über den Tisch hinweg an, beide mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sicher, sie alle hatten Drinks vor sich stehen, bestellt in einer der Bars hier am Jackson Square, auch wenn sie schon gar nicht mehr wussten, in welcher. Deannas Glas hatte die Form eines Containers für irgendein Nuklearmaterial, und das von Heidi sah aus wie ein nackter Mann, mit Hintern, Geschlechtsteilen und allem. Vielleicht angeregt durch die Kombination von Alkohol und der ganzen Atmosphäre hier in New Orleans, waren sie plötzlich ganz scharf darauf, eine der zahllosen Wahrsagerinnen rund um den Jackson Square aufzusuchen, die ihre Tarotkarten und Kristallkugeln immer bereithielten.
    Lauren war entzückt, wieder einmal hier zu sein – New Orleans gehörte zu ihren Lieblingsorten auf der ganzen Welt. Nur wenige Schauplätze hatten solch eine künstlerische Atmosphäre zu bieten wie New Orleans. Die Stadt bot nicht nur außergewöhnlich viele optische Reize, hier lagen auch noch die Geschichte der ganzen Gegend und die Lebendigkeit der Menschen in der Luft.
    Heute Nacht allerdings …
    Vielleicht lag es an dem einen

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