Der Healing Code: Die 6-Minuten-Heilmethode (E-Book zu Print) (German Edition)
oder durch jegliche Denkweise entstehen kann, die Enttäuschung, Wut oder Angst bei Ihnen erzeugt. Was für den einen Stress bedeutet, muss nicht notwendigerweise auch den anderen stressen.»
Im September 2004 widmete Newsweek Titelbild und -thema einer ganzen Ausgabe der «neuen Wissenschaft von Geist & Körper». Verschiedene Artikel beschäftigten sich mit «Vergebung und Gesundheit», «Stress und Unfruchtbarkeit», der «Entschlüsselung von Herzkrankheiten» und so weiter. Übrigens werden wir später noch auf den Zusammenhang von «Vergebung und Gesundheit» zurückkommen. Ein weiteres prominentes Nachrichtenmagazin, Time , nannte auf seinem Cover Bluthochdruck einen «heimlichen Killer», der außer Kontrolle geraten sei. Stress wurde auch immer wieder als die Ursache von Bluthochdruck entlarvt.
Ich habe unzählige Forschungsarbeiten darüber gelesen, dass Stress als die Krankheitsursache Nr. 1 zu gelten hat. In USA Today vom 30. Mai 2004 zitierte ein Artikel, der mit «Stress bewältigen, Krankheit bewältigen» überschrieben war, Quellen aus Harvard, von der Arizona State University, der University of North Carolina, dem National Heart, Lung and Blood Institute, der Michigan Technological University, der American Medical Association, der Tulane University, dem Indiana University Cancer Center und dem Department of Health and Human Services. Andere Studien stammen von der Mayo Clinic, Vanderbilt University, dem Yale Stress Center, der Harvard Medical School, den Centers for Disease Control, dem Anderson Cancer Center, der National Academy of Sciences, der Boston University – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und wächst jede Woche durch die Veröffentlichung neuer Forschungsarbeiten zu diesem Themenkomplex weiter.
Was hat all das zu bedeuten? Es bedeutet, dass wir uns – ausgehend vom aktuellen Forschungsstand – als Allererstes folgende Frage stellen müssen: «Welche Art von Stress verursacht mein Problem, und wie kann ich ihn beseitigen?»
Aber bevor wir diese Frage beantworten können, müssen wir uns erst eine andere Frage beantworten: «Was ist überhaupt Stress im Körper?»
Die Physiologie von Stress
Was genau ist Stress? Dass eine Rechnung in der Post ist? Oder dass wir Streit mit dem Nachbarn haben? Dass die Dinge anders laufen, als wir es geplant hatten? Sorgen um unsere Gesundheit? Suchen Sie es sich aus. Ja, zugegeben – das kann ganz schön stressig sein. Dennoch besteht ein entscheidender Unterschied zwischen dem Stress, den wir als solchen bezeichnen und der normalerweise aus den äußeren Umständen resultiert, und physiologischem Stress, der zu Krankheit und Leiden führt.
Physiologischer Stress entsteht, einfach ausgedrückt, wenn unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät. Das zentrale Nervensystem lässt sich mit einem Auto vergleichen. Wenn Sie andauernd das Gaspedal durchtreten, werden Sie früher oder später etwas kaputt machen. Mit den Bremsen ist es dasselbe. Das Auto ist so konstruiert, dass es reibungslos läuft, wenn Gas und Bremse ausgewogen gebraucht werden. Dasselbe gilt für das zentrale Nervensystem. Es besitzt zwei Gegenspieler – wie Gas und Bremse. Das Pendant zum Gas ist der Sympathikus (er fährt das System hoch), während der Parasympathikus ähnlich wie die Bremse wirkt (er drosselt das System). Zur Feststellung von physiologischem Stress wird in der Schulmedizin die Herzfrequenzvariabilität gemessen; sie gibt Auskunft darüber, ob das System im Gleichgewicht ist oder nicht. Später mehr dazu.
Der größere Teil des Nervensystems wird als autonomes (auch: vegetatives) Nervensystem bezeichnet. «Autonom» ist hier mit «automatisch» gleichzusetzen, weil das System unabhängig von unserem Bewusstsein arbeitet. Tatsächlich laufen zu jedem Zeitpunkt 99,9 Prozent alle Vorgänge im Körper unter Kontrolle des autonomen Nervensystems ab. Jede Sekunde erreichen etwa fünf Billionen Informationsbits unser Gehirn. In unser Bewusstsein dringen nur etwa 10 000 Bits.
Zum Beispiel denken Sie nicht über Ihr Mittagessen nach, das sich nun in Ihrem Dünndarm befindet. Sie müssen nicht daran denken, es zum nächsten Darmabschnitt weiterzu«schieben». Sie müssen nicht daran denken, Amylase auszuschütten, um Zucker abzubauen. Oder Lipase, um Fett aufzuspalten. Sie müssen nicht daran denken, mehr Insulin zu produzieren, um einen erhöhten Zuckerkonsum zu kompensieren. Sie denken nicht daran, dass Ihre Nieren jetzt überschüssiges Natrium loswerden
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