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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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und einer, der ihn auf dem Finger getragen und gesehen hat, was verborgen ist, ist deine Sehkraft schärfer geworden. Du hast meine Gedanken deutlicher wahrgenommen als viele, die für weise gehalten werden. Du hast das Auge von dem gesehen, der die Sieben und die Neun hat. Und hast du nicht den Ring auf meinem Finger gesehen und erkannt? Hast du«, fragte sie Sam, »meinen Ring gesehen?«
    »Nein, Herrin«, antwortete er. »Um Euch die Wahrheit zu sagen, ich wunderte mich, wovon Ihr geredet habt. Ich sah einen Stern durch Euren Finger. Aber wenn Ihr mir verzeihen wollt, dass ich es ausspreche: Ich glaube, mein Herr hat recht gehabt. Ich wünschte, Ihr würdet seinen Ring nehmen. Ihr würdet die Dinge in Ordnung bringen. Ihr würdet dafür sorgen, dass sie nicht alles aufgraben und den Ohm hinauswerfen. Ihr würdet manche Leute zahlen lassen für ihre Gemeinheiten.«
    »Das würde ich«, sagte sie. »So würde es anfangen. Aber damit würde es nicht aufhören, leider! Wir wollen nicht mehr davon reden. Lasst uns gehen!«

ACHTES KAPITEL
    ABSCHIED VON LÓRIEN
    A n jenem Abend wurde die Gemeinschaft wieder in Celeborns Gemach gerufen, und dort begrüßten der Herr und die Herrin sie mit freundlichen Worten. Schließlich sprach Celeborn von ihrem Aufbruch.
    »Nun ist die Zeit gekommen«, sagte er, »da jene, die die Reise fortsetzen wollen, ihr Herz stärken müssen, um dieses Land zu verlassen. Diejenigen, die nicht weitergehen wollen, mögen eine Zeitlang hier verweilen. Aber ob sie bleiben oder gehen, niemand kann des Friedens sicher sein. Denn wir nähern uns jetzt der Schwelle des Schicksals. Hier mögen diejenigen, die wollen, die Ankunft der Stunde erwarten, da entweder die Wege der Welt wieder frei sind oder wir sie auffordern, Lórien in höchster Not beizustehen. Dann mögen sie in ihre eigenen Länder zurückkehren oder aber für immer in die ewige Heimat derer gehen, die im Kampfe gefallen sind.«
    Es trat Schweigen ein. »Sie haben sich alle entschlossen weiterzugehen«, sagte Galadriel, die ihnen in die Augen schaute.
    »Was mich betrifft«, sagte Boromir, »so führt der Weg zu meiner Heimat voran und nicht zurück.«
    »Das ist wahr«, sagte Celeborn. »Aber geht die ganze Gemeinschaft mit Euch nach Minas Tirith?«
    »Wir haben uns über unseren Weg noch nicht entschieden«, sagte Aragorn. »Ich weiß nicht, was Gandalf über Lothlórien hinaus vorhatte. Ich glaube sogar, dass nicht einmal er einen festen Plan hatte.«
    »Das mag sein«, antwortete Celeborn. »Doch wenn ihr dieses Land verlasst, könnt ihr den Großen Strom nicht länger außer Acht lassen. Wie manche von euch sehr wohl wissen, kann er von Wanderern mit Gepäck zwischen Lórien und Gondor nicht überquert werden, außer mit Booten. Und sind nicht die Brücken von Osgiliath zerstört und alle Landeplätze jetzt in der Hand des Feindes?
    Auf welcher Seite wollt ihr wandern? Der Weg nach Minas Tirith liegt auf dieser Seite, auf der westlichen; doch der gerade Weg für die Aufgabe verläuft östlich des Stroms, auf dem dunkleren Ufer. Welches Ufer wollt ihr nun wählen?«
    »Wenn mein Rat beherzigt wird, dann wird es das westliche Ufer sein und der Weg nach Minas Tirith«, antwortete Boromir. »Doch bin ich nicht der Führer der Gemeinschaft.« Die anderen sagten nichts, und Aragorn sah unsicher und bekümmert aus.
    »Ich sehe, dass ihr noch nicht wisst, was ihr tun sollt«, sagte Celeborn. »Eskommt mir nicht zu, für euch die Entscheidung zu treffen; doch will ich euch helfen, so ich kann. Es sind einige unter euch, die mit Booten umzugehen verstehen: Legolas, dessen Volk den raschen Waldfluss kennt, und Boromir von Gondor; und Aragorn der Wanderer.«
    »Und ein Hobbit!«, rief Merry. »Nicht alle von uns halten Boote für wilde Pferde. Meine Familie wohnt an den Ufern des Brandyweins.«
    »Das ist gut«, sagte Celeborn. »Dann will ich eure Gemeinschaft mit Booten ausrüsten. Sie müssen klein und leicht sein, denn wenn ihr weit auf dem Wasser fahrt, werdet ihr sie an manchen Stellen tragen müssen. Ihr werdet zu den Stromschnellen von Sarn Gebir kommen und schließlich vielleicht sogar zu den großen Wasserfällen von Rauros, wo der Strom herabdonnert von Nen Hithoel; und es gibt noch andere Gefahren. Es mag sein, dass Boote eure Fahrt eine Zeitlang weniger beschwerlich machen. Dennoch werden sie euch keinen Rat bieten: Zuletzt werdet ihr sie und den Fluss verlassen und euch nach Westen wenden müssen – oder nach Osten.«
    Aragorn

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