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Der Hexenmeister

Der Hexenmeister

Titel: Der Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish
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sind. Aglan, TETRAGRAM, vaycheon stimulamaton ezphares retra-grammaton olyaram irion esytion existion eryona onera orasym mozm messias soter EMANUEL SABAOTH ADO-
NA Y, te adoro, et te invoco. Amen.«
    Er ging noch einen Schritt nach vorn und berührte mit der flammenden Spitze des Stabes den seidenen Schleier auf dem Bauch des ruhig daliegenden Mädchens. Ein kleines Wölkchen blaugrauen Rauches begann davon aufzusteigen, als habe man Räucherwerk entzündet.
    Ware zog sich nun wieder rückwärts schreitend zum Großen Kreis zurück. Während er dies tat, erstarb das Feuer an seinem Stab. In der Totenstille des Raumes aber begann man jetzt ein leises Zischen zu hören, so als habe man einen Knallfrosch entzündet. Und tatsächlich sollte nun ein Feuerwerk beginnen. Während Baines noch gierig und wie hypnotisiert auf den Altar starrte, erhob es sich wie ein kleiner Springbrunnen aus vielfarbigen Funken aus dem zunderartigen Gewebe des Bauches des auf dem Altar liegenden Leibes. Mehr Rauch quoll hervor. Die Luft wurde trüb wie leichter Nebel.
    Nun schien der Leib selbst zu brennen, wobei sich die Haut abblätterte und zurückrollte wie die Schale einer Orange. Hinter sich hörte Baines, wie Jack Ginsberg ein ekelerregendes, würgendes Geräusch von sich gab, so, als wolle er sich im nächsten Augenblick erbrechen. Baines konnte den Grund von Jacks Übelkeit nicht erkennen. Der Körper — was immer er einst auch gewesen sein mochte — war nun nur noch wie eine aus Mark oder Papiermache gefertigte Nachbildung eines Mädchenleibes, die mit irgend etwas wie griechischem Feuer gefüllt war. Und man konnte tatsächlich bereits einen starken Geruch nach Schießpulver erkennen, der nun den früher vorherrschenden Duft von Kopal und Kampfer zu überlagern begann. Baines war das ganz recht. Nicht etwa, daß ihm der Geruch von Schwarzpulver vertraut gewesen wäre, denn man hatte es schon seit Jahrhunderten in seiner Branche nicht mehr verwendet, aber der süßliche Duft der anderen Beschwörungsingredienzien war ihm schon etwas auf die Geruchsnerven gefallen.
    Allmählich begann sich alles im Rauch und Dunst aufzulösen und zu verschmelzen, bis auf einen Hintergrund architektonischer Umrisse, gegen die man einige Statuen erkennen konnte, die durch die beiden feurigen Lichtquellen seitlich angestrahlt wurden und sich also im Relief darboten. Hess hustete kurz. Sonst blieb, bis auf das Zischen des brennenden Mädchenkörpers, alles still. Immer noch flogen dort Funken auf und schienen manchmal für einen Augenblick Schriftzeichen, unverständliche Worte, feurig vor dem Hintergrund der Wand erstehen zu lassen.
    Wares Stimme klang nun fern, als käme sie aus einer der Statuen:
    »BAAL, großer König und Befehlshaber des Ostens, du vom Orden der Fliege, gehorche mir!«
    Etwas begann in der Entfernung Gestalt anzunehmen. Baines hatte ganz deutlich den Eindruck, es sei hinter dem Altar, hinter der verhangenen Tür, ja, überhaupt außerhalb des Palazzos, aber dennoch konnte er es sehen. Es kam herbei, wuchs, und schließlich konnte er sehen, daß es Menschengestalt hatte und mit einem Mantel aus schneeweißem Linnen bekleidet war. Es hatte aber zwei überzählige Köpfe, einen linken wie den einer Kröte und einen rechten wie den einer Katze. Geräuschlos schwoll das Wesen an, bis es schließlich unbestreitbar im Refektorium anwesend war. Und dann wuchs es, immer noch in völliger Stille, an ihnen vorbei und war verschwunden.
    »AGARES, Herzog des Ostens, vom Orden der Tugenden, gehorche mir!«
    Und wieder eine ferne Durchsichtigkeit und Stille. Es kam sehr langsam heran und manifestierte sich als gut aussehender alter Mann, dem ein Hühnerhabicht auf dem Handgelenk saß. Seine Langsamkeit hatte ihren guten Grund: Er ritt nämlich auf einem kriechenden Krokodil. Seine Augen waren geschlossen und seine Lippen bewegten sich unentwegt. Langsam schwoll auch es an den Beschwörern vorbei.
    »GAMYGYN, Marquis und Präsident in Cartagra, gehorche mir!«
    Dieses Wesen wuchs sich zu etwas wie einem kleinen Pferd oder einem Esel aus. Es war bescheiden und anspruchslos. Hinter sich schleppte es zehn nackte Männer in Ketten her.
    »VALEFOR, mächtiger Herzog, gehorche mir!«
    Ein schwarzmähniger Löwe mit drei Köpfen erschien. Die beiden seitlichen Häupter waren menschlich. Eines trug die Mütze eines Jägers, das andere das wachsame Lächeln eines Diebes. Er eilte vorbei, ohne daß ein Lufthauch sein Verschwinden begleitet

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