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Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt

Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt

Titel: Der Hexer - NR28 - Brücke am Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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In den Händen der schwarzgekleideten Killer blitzten Messer auf, und schon in der nächsten Sekunde brachen die Templer lautlos zusammen.
    »Verrat!« keuchte Reynaud de Maizieres. »Das ist... das ist Verrat!«
    Der Anführer der Drachenkrieger lachte leise; ein unangenehmer, angstmachender Ton. »Ganz wie du meinst, Bruder Reynaud«, sagte er höhnisch. »Ganz wie du meinst. Ich gab dir einen Befehl, du hast nicht gehorcht!«
    »Du hast mir nichts zu befehlen, du verdammter Mörder!« keuchte Reynaud. Er hob sein Schwert, blieb aber mitten im Schritt stehen, als der Drachenkrieger eine kaum wahrnehmbare Bewegung mit der Rechten machte.
    »Hier gelten nur die Befehle Necrons«, sagte der Drachenkrieger schneidend. »Wer sich ihnen widersetzt, stirbt. Wie ist es mit dir, Bruder Reynaud? Willst du gehorchen oder sterben?«
    »Zieh deine Waffe!« keuchte Reynaud. »Du wirst für diesen Verrat bezahlen. Kämpfe mit mir!«
    »Kämpfen?« Der Drachenkrieger schien einen Moment zu überlegen. Dann schüttelte er den Kopf. »Wie überflüssig. Ach, ehe ich es vergesse«, fügte er in fast beiläufigem Ton hinzu, »die Brücke, auf der du zu stehen glaubst, gibt es gar nicht, weißt du?«
    Reynaud de Maizieres keuchte vor Schrecken, blickte instinktiv nach unten – und fiel wie ein Stein in die Tiefe!
    Er kam nicht einmal mehr dazu, einen erschrockenen Laut auszustoßen. Der scheinbar so massive Fels verschwand von einem Sekundenbruchteil auf den anderen.
    Der Drachenkrieger wandte sich um. Der Blick seiner Augen war vollkommen ausdruckslos, als er zuerst mich, dann Sitting Bull und Shadow und dann wieder mich anstarrte.
    »Und nun zu dir, Robert Craven«, sagte er kalt. »Mein Herr Necron erwartet dich. Folge mir.«
    Schweigend nahm das Dutzend schwarzgekleideter Mörder Sitting Bull, Shadow und mich in die Mitte und geleitete uns das letzte Stück Weg zur Drachenburg hinauf. Hinter uns blieben vier tote Tempelritter zurück und eine Brücke, die es in Wirklichkeit gar nicht gab.
    Vielleicht auch alle Hoffnungen, die ich jemals gehabt hatte.
    Und trotzdem war für nichts von alledem in meinen Gedanken Platz, während ich dicht neben Shadow hinter dem schweigenden Drachenkrieger herging. Selbst an den Kampf mit Reynaud de Maizieres erinnerte ich mich in diesem Moment kaum. Jetzt als alles vorbei schien, dachte ich noch einmal an den Augenblick zurück, in dem Shadow mich aus dem Reich des Wahnsinns heraus- und in die Wirklichkeit zurückgerissen hatte. Für einen Moment hatte sie den Schrecken erlebt, den ich sah, und ich den, den sie erlebte.
    Und ich vermochte das Bild nicht aus meinem Kopf zu vertreiben, ganz egal, wie sehr ich mich auch bemühte.
    Was hatte Shadow gesagt – jeder, der in den Bereich des Wahnsinnsschirmes gerät, sieht etwas anderes. Jeder den schlimmsten Schrecken, den sein eigenes Unterbewußtsein für ihn bereithielt.
    Jedem seine kleine, private Hölle. Den absoluten Schrecken. Ich hatte einen Blick in die private Hölle der El-o-hym getan, und was ich gesehen hatte, war...
    Keine Monster. Keine Spinnen wie bei mir, keine geifernden Alptraumwölfe, wie sie Sitting Bull gesehen haben mochte. Keine tentakligen Schleimmonster, nichts von dem Schrecken der GROSSEN ALTEN oder Hasturs Dämonendienern, sondern ein Gesicht.
    Ein menschliches Gesicht.
    Das Gesicht Priscyllas.

    E N D E

    Und in vierzehn
    Tagen lesen Sie:

    Ich hatte fast vergessen, wie böse Necron wirklich war. Nicht etwa nur gemein, heimtückisch oder mordlustig, sondern böse; die Verkörperung eines Begriffes, der Grauen und Tod und ewige Verdammnis bedeutete.
    Und ich war ihm ausgeliefert.
    Schon einmal hatte ich Necron getötet, doch er war aus dem Jenseits zurückgekehrt, mächtiger als je zuvor. Und er hielt einen Trumpf in Händen, den er gnadenlos gegen mich ausspielen konnte: Priscylla.
    Wenn ich auch nicht wußte, ob Necron wirklich unsterblich war, so ahnte ich doch eines ganz genau: Aus seiner finsteren Festung, der Drachenburg, würden wir nicht lebend wieder herauskommen...

    Necron – Legende des Bösen

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