Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)
antwortete Catherine bereits mit einem schweren Zungenschlag und Elisa schenkte ihr ein frisches Glas Champagner ein. „Die brauchen wir, damit wir auch von der Seitenstraße auf unser Grundstück können.“
„Ist das nicht riskant, du könntest die Karte doch verlieren oder sie könnte gestohlen werden!“ Sanft strich Elisa über Catherines seidige Haare. „Ach, was rede ich bloß! Ist ja auch egal, wenn interessiert’s!“, sagte sie dann und küsste Catherine auf die Schulter.
„Es kommt trotz Key-Karte kein Fremder auf das Grundstück“, ließ sich Catherine nicht vom Thema abbringen. „Das verhindert die modernste Technik mit dem teuersten Handscanner, der derzeit auf dem Markt ist. Da legt man seine Hand darauf und das Gerät erkennt an den Linien der Handfläche, ob du registriert bist oder nicht.“
„Ich wohne im Hotel Byblos. Da gibt’s so etwas nicht“, unterbrach sie Elisa und gab Catherine ein frisches Glas Champagner. „Ich will sogar, dass mich in meiner Suite Leute besuchen. Am liebsten natürlich so schöne Mädchen wie du.“
„Du wohnst im Byblos?“ Ehrfürchtig schüttelte Catherine den Kopf. „Das ist ja wahnsinnig teuer! Warst du auch schon im Les Caves du Roy, dem Club, der unterhalb direkt in den Felsen hineingebaut ist?“
„Ich habe dort meinen eigenen Tisch! Da können wir später hingehen, denn vor zwei Uhr morgens ist dort nie viel los. Hier, trink noch ein Glas, Catherine.“ Elisa füllte die Gläser auf und bestellte bei einem Beachboy eine weitere Flasche Champagner. Inzwischen waren die anderen Mädchen wieder vom Strand zurückgekommen, schienen aber Catherine nicht weiter zu vermissen.
„Catherine, hier in dem Beach Club ist es auch ziemlich langweilig! Hast du Lust auf eine kleine Spritztour?“ Elisa blickte Catherine tief in die Augen, ließ den Ferrari-Schlüssel am Zeigefinger rotieren und küsste sie dann lange und intensiv.
„Ich muss den Mädchen nur Bescheid sagen!“ Schwankend erhob sich Catherine und wankte zu den anderen Mädchen. Schon nach wenigen Augenblicken war sie wieder zurück und stellte ihre Gucci-Strandtasche herausfordernd vor Elisa auf das Daybed. „Kriege ich von dir auch so ein Geschenk?“, fragte sie dann, zeigte mit dem Finger auf ihre Tasche und machte mit ihren Lippen einen Schmollmund.
„Du bekommst alles, was du willst, mein Engel“, flüsterte Elisa und küsste Catherine erneut auf den Mund.
„Warum fahren wir nicht ins Byblos Hotel in deine tolle Suite?“ Catherine ließ den Kopf seitlich aus dem Ferrari hängen, um durch den Fahrtwind wieder einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen. „Du bist doch reich. Das stimmt doch, oder?“ Die Sonne stand schon tief und es war nicht mehr so heiß wie noch zuvor im Beach Club. Elisa ließ den 12-Zylinder-Motor aufheulen und beschleunigte so heftig, dass beide brutal in die Sitze gedrückt wurden.
„Wir suchen uns zuerst einen einsamen Strand zum Nacktbaden!“, schrie sie gegen den Motorenlärm an. „Dann kaufen wir dir was Hübsches zum Anziehen!“
„Ist mir auch recht!“ Catherine zuckte mit den Schultern, griff nach der Champagnerflasche, die sie zwischen ihre Beine geklemmt hatte, und trank gierig.
Die Schatten wurden immer länger und ein leichter Wind kam auf, als Elisa den Ferrari in einem staubigen Waldstück parkte und mit Catherine Hand in Hand über eine Geröllhalde zum Meer wankte.
„Hier soll ein Strand sein?“, maulte Catherine und machte wieder einen Schmollmund. „Im Byblos wäre es doch viel bequemer in deinem Bett.“ Sie ging ein wenig in die Knie, um den Kopf auf die Schulter der viel kleineren Elisa zu legen.
„Nur Geduld, mein Engel! Es ist nicht mehr weit und ich bin sicher, dass du überrascht sein wirst“, antwortete Elisa zärtlich und streichelte die samtweichen Haare von Catherine.
Vorsichtig kletterten sie den steilen Hang hinunter, machten ab und zu eine Verschnaufpause, um einen Schluck Champagner zu trinken, und erreichten schließlich den menschenleeren Strand. Im trägen Wellenschlag wurden große Säcke mit Müll an das Ufer gespült, dazwischen lagen tote Fische, die von räudigen Katzen mit ihren Krallen zerfetzt wurden. Dürre Hunde zerrten an stinkenden, halb verwesten Fleischstücken und knurrten aggressiv, als sich Elisa und Catherine ihnen näherten. Weiter hinten am Strand brannten kaputte Autoreifen und der Gestank nach verbranntem Gummi vermischte sich mit dem intensiven Geruch nach verfaultem Fisch.
„Hier
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