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1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Als London angeflogen wurde, fühlte er sich mittelprächtig. Es hätte ihm schlechter gehen können.
    Innerhalb der Maschine war ihm nichts aufgefallen. Allerdings war das Wetter draußen nicht besonders. Die Stadt hatte eine lange Schneenacht erlebt, die schon am Tag zuvor begonnen hatte. Das lag zwar jetzt zwei Tage zurück, aber die Schneemassen waren nur von den Landebahnen weggeräumt worden.
    Zum Glück konnten die Maschinen landen, und auch die, in der Kenny Han saß, erreichte problemlos festen Boden.
    Ausrollen - aufatmen!
    So hätte es sein müssen. Bei vielen Passagieren war das auch der Fall.
    Nicht so bei Kenny Han. Er blieb sitzen, er atmete nicht auf, er beobachtete die anderen Fluggäste. Er suchte in ihren Gesichtern nach irgendeinem Hinweis, der ihn gewarnt hätte.
    Es war nichts zu sehen. Alle verhielten sich normal.
    Kenny Han war einer der letzten Passagiere, die aus der Maschine gingen und mit einem herzlichen Lächeln verabschiedet wurden. Eine erste Hürde war genommen, aber noch hatte er das Ziel nicht erreicht, das mitten in London lag.
    Diejenigen, die ihm auf den Fersen waren, lachten über Landesgrenzen.
    Sie operierten weltweit. Ihr Beziehungsgeflecht war über alle Kontinente hinweg verknüpft. Man konnte ihnen nur schlecht entkommen, und London gehörte zu ihren Hochburgen.
    Trotzdem musste er in diese Stadt und eine bestimmte Person sprechen, um ihr danach etwas zu überreichen. Wenn ihm das nicht gelang, war alles umsonst gewesen.
    Die Passkontrolle.
    Probleme gab es nicht. Auch seine Mitreisenden kamen gut durch. Inder Regel waren es Geschäftsleute, abgesehen von einer weiblichen Reisegruppe, deren Mitglieder im Flieger nicht zu überhören gewesen waren, weil keine den Mund halten konnte.
    Er stufte die Gruppe von Frauen als harmlos ein. Deshalb sah er zu, dass ei in ihrer Nähe blieb, auch wenn ihm ihr Geschnatter auf die Nerven ging.
    Dabei war Kenny Han jemand, dpi ebenfalls kaum auffiel. Schon gar nicht in einer internationalen Stadt wie London. Er war nicht besonders groß und auch kein Muskelprotz. Ein schlanker Mann von sechsunddreißig Jahren der eine mit Fell gefütterte schwarze Lederjacke trug, die ihm bis zu den Oberschenkeln reichte.
    Kurz vor der Landung hatte er in Richtung Westen schauen können und dort hinter oder in den grauen Wolken eine rote Farbe gesehen, die immer dann entsteht, wenn die Sonne versinkt. Jetzt, da einige Zeit verstrichen war, hatte sich die Dämmerung ausgebreitet und lag wie ein riesiger Schatten über der Metropole.
    Sein Ziel lag in Soho, am Rand des Stadtteils. Er konnte mit einem Zug vom Flughafen in die Innenstadt fahren, aber auch den Bus nehmen. Er entschied sich gegen beide Möglich keiten.
    Kenny Han wollte sich mit einem Taxi zu der entsprechenden Adresse bringen lassen, auch wenn das wesenlich teurer war. Doch Geld spielte in diesem Fall keine Rolle. Der Auftrag war ungeheuer wichtig, und er würde erst zufrieden sein, wenn er ihn durchgezogen hatte.
    Er war der Kurier. Er war derjenige auf den es ankam. Wenn er nicht sein Ziel erreichte, würde es der Person, die er aufsuchen wollte, schlecht gehen.
    Kenny Han hielt sich zum ersten Mal in London auf. Alles, was er über die Stadt wusste, hatte er sich angelesen. Bestimmte Orte hatte er sich gut eingeprägt, denn er ging immer noch davon aus, dass man ihm auf der Spur war. Die Verfolger hatten rund um die Welt ihre Leute.
    Er bewegte sich zwischen seinen schnatternden Landsleuten. Mit ihnen zusammen ließ er sich auf einen der Ausgänge zutreiben.
    Heathrow war in Europa der größte Flughafen. Ein gewaltiges Drehkreuz der Fliegerei, an dem sich nicht nur ein Fremder leicht verloren vorkommen konnte.
    Für ihn gab es jetzt nur noch eines: Rein in ein Taxi. Zum Ziel fahren und sie sprechen. Ihr alles sagen. Ihr das geben, was er bei sich trug und um das sich kein Zöllner gekümmert hatte, weil es einfach zu harmlos war und praktisch nach nichts aussah.
    Das war ein Irrtum. Kenny Han wusste, dass er im übertragenen Sinn Sprengstoff bei sich trug, aber daran wollte er jetzt nicht denken. Er musste so schnell wie möglich mit der überaus wichtigen Person Kontakt aufnehmen.
    Dass sich die Fahrt in die Länge ziehen würde, war ihm klar. Den dichten Verkehr war er aus seinem Land gewöhnt, der konnte ihn nicht schocken. Geduld aufzubringen, das hatte ihn das Leben gelehrt, und damit hatte er keine Probleme.
    Er trug nur die Reisetasche an seiner rechten Hand.
    Die Gruppe der Frauen,

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