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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Österreich einen Vorfrieden unterzeichnet hatte, der Venedigs Macht ausschaltete.
    »Und wie hat die Bevölkerung die Franzosen aufgenommen?« fragte David.
    »Begeistert, Sir David«, antwortete Demetros ohne Zögern. »Nachdem General Gentili und sein Berater Arnault, ein Schriftsteller und Gelehrter, die Freiheiten verkündet hatten, die jedem Individuum nach der französischen Revolution zustanden, nachdem sie die Glorie der griechischen Vergangenheit gefeiert hatten, war die Mehrheit der Bevölkerung sehr von den Franzosen eingenommen. Nur der Adel stand abseits, weil er mit Recht um seine Privilegien fürchtete.«
    »Haben die Franzosen alle Inseln besetzt?« wollte David wissen.
    »Sogar ohne französische Truppen schlossen sich die Inseln Frankreich an. Nach den Nachrichten auf Korfu genügte das Erscheinen eines einzelnen französischen Hauptmanns, daß sich ganz Kefalonia auf Seiten der Franzosen schlug. Auf Zakynthos hat der französische Konsul eine Nationalgarde eingeführt, und auf Ithaka hat man an der Quelle des Odysseus in Stein gemeißelt: ›Es lebe die Republik!‹«
    »Hat diese Zuneigung für Frankreich länger angehalten?«
    »Teils, teils, Sir David. Die Franzosen haben einiges getan. Sie errichteten die ersten öffentlichen Schulen, die erste Druckpresse, schafften die Zwangsarbeit in den Salinen ab, verteilten die Steuern gerechter und manches mehr. Auf der anderen Seite wurden auch viele französische Verwaltungsbeamte auf die Inseln versetzt, die oft ohne Fingerspitzengefühl Abgaben eintreiben sollten, denn Frankreich braucht immer Mittel für seine Eroberungskriege. Und dann blieben die französischen Soldaten monatelang ohne Sold. Sie begannen zu plündern und zu rauben und brachten die Bevölkerung gegen sich auf.«
    »Und nun sind die vereinigten Russen und Türken auf den Inseln«, stellte David fest.
    Jetzt kam Mr. Örgazan zu Worte. »Auf Korfu halten sich die Verteidiger noch in der alten Festung, Sir David, und auf anderen Inseln sind noch nicht alle Franzosen überwältigt. Außerdem greifen immer wieder französische Schiffe in die Kämpfe ein. Die Lage ist noch recht unübersichtlich.«
    »Bald werden wir es genauer wissen«, sagte David. »Die Russen haben eine recht starke Flotte in der Adria, und ihr Admiral Ushakov führt den Oberbefehl über die vereinigte russisch-türkische Flotte. Im Schwarzen Meer hat er sehr erfolgreich gekämpft.«
    Mr. Ballaine hatte noch eine Frage, obwohl er wußte, daß David andere Termine hatte. »Können Sie mir noch kurz verraten, welche Rolle der Ali Pascha spielt, von dem man immer wieder hört?«
    Mr. Örgazan zwirbelte seinen Bart und lachte. »Das ist ein ganz skrupelloser Bursche. Offiziell ist er Statthalter des Sultans im Epirus. Tatsächlich ist er Alleinherrscher. Er hat von den Venezianern Geld und Waffen genommen, er hat das von den Franzosen getan und immer die Geber mit diesen Waffen bekämpft, sobald eine neue Macht auftauchte. Er strebt nicht nur die Macht über die venezianischen Besitzungen an der Küste an, wie z.B. Parga, sondern auch über die Inseln. Im Augenblick wird er sich mit den Russen in den Armen liegen, aber sie sollten aufpassen, daß er ihnen nicht den Dolch in den Rücken stößt.«
    »Ein reizender Mensch«, sagte David. »Ich kann es kaum erwarten, ihn als Verbündeten zu begrüßen. Aber wir müssen das Gespräch ein andermal fortsetzen. Jetzt sind Mr. Watt und die Deckoffiziere dran.«
    David hatte es schon so oft erlebt. Immer wenn ein Kommandant ein neues Schiff übernahm, mußte er sich in Gesprächen mit den leitenden Offizieren über den Zustand des Schiffes informieren, mußte Listen abzeichnen, die Wünsche der Offiziere erfahren und seine eigenen Forderungen anmelden. Neben dem Ersten waren die wichtigsten Leute dabei der Bootsmann, der Stückmeister, der Master, der Zimmermann und der Zahlmeister. Mit dem Zahlmeister hatte er schon gesprochen. Jetzt waren die anderen dran.
    Mr. Watt bestätigte Davids ersten Eindruck, daß er ein besonders kompetenter Erster Leutnant war. Als er Mr. Watt auseinandersetzen wollte, wie er sich die Führung des Schiffes dachte, daß er Landungstrupps zusammengestellt haben wollte, Leute mit guter Nachtsicht als Ausgucke und daß die Leute erfaßt werden sollten, die Fremdsprachen beherrschten, hatte Mr. Watt schon die meisten Listen parat.
    »Ich habe mich bei Mr. Shield erkundigt, Sir, wie Sie es halten, und schon einiges vorbereitet. Mit den Landungstrupps wird

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