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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Kampfmittel zu greifen. Ihre stumme und beängstigende Präsenz reichte völlig. »Und glauben Sie mir, es wäre lediglich etwas Geschäftliches. Nichts Persönliches.«
    Der Bursche blieb ihm eine Antwort schuldig. An einem vorstehenden Knick des Strukturrahmens des Z-95 hing ein Waffengurt, in dessen Holster eine handelsübliche Blasterpistole der Imperialen Flotte steckte. Suhlak hätte die Waffe leicht erreichen können, doch stattdessen blieb er einfach mit vor der Brust verschränkten Armen, herabhängendem Kinn und glotzenden Augen an Ort und Stelle stehen.
    Gut, dachte Boba Fett. Das zeigt, dass er nicht ganz blöd ist.
    »Und da wir gerade über Geschäfte reden .« Der Kopfgeldjäger wandte sich dem zweiten intelligenten Lebewesen in der Kanzel des Z-95 zu. Der Twi'lek Ob Fortuna drückte sich gegen die Bordwand, die Hände hatte er flehentlich vor das Gesicht gehoben. »Du und ich haben noch eine Rechnung offen.«
    »Ich ... ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht.« Ob Fortunas Hände rangen miteinander wie blinde, haarlose Tiere. »Ich bin doch nur Dreck unter Euren Stiefeln, Boba Fett. Nur ein armer und gegenwärtig arbeitsloser Diener der wahrhaft Mächtigen. Seit der hoch verehrte Cradossk gestorben ist .«
    »Ich muss dich korrigieren, Cradossk ist nicht gestorben, sein Sohn Bossk hat ihn ermordet. Anschließend hat er sich der sterblichen Überreste nach Art der Trandoshaner entledigt.«
    Den Twi'lek durchlief ein deutlich sichtbares Frösteln. Selbst der finster blickende Suhlak schien bei der Erwähnung der dynastischen Gepflogenheiten der Trandoshaner ein wenig zu kränkeln. Die Knochen des verstorbenen Cradossk waren inzwischen samt den Bissspuren daran hoch geschätzte Objekte in Bossks privater Trophäenkammer.
    »Nun, dann .« Ob Fortunas Miene verzog sich zu etwas, das eigentlich ein einschmeichelndes Lächeln werden sollte. Er hob die leeren Hände und kehrte die Flächen nach außen, sein Achselzucken ließ die pendelnden Gewichte der Kopftentakeln hüpfen. »Ihr könnt mich kaum dafür tadeln, dass ich mir eine andere Anstellung suchen will. Ich bin sehr lange Cradossks Majordomus gewesen, da wäre es doch unerträglich für mich, wenn ich diesen Dienst auch seinem Sohn Bossk erweisen würde.«
    »Das hört sich für mich ganz vernünftig an.« N'dru Suhlaks Achselzucken fiel unbeschwerter aus. »Gönnen Sie dem Typ doch einfach mal eine Pause, ja?«
    Der Blick des T-förmigen Visiers war so kalt und unerbittlich, wie die halb vergessenen Legenden die mandalorianischen Krieger beschrieben, die bereits vor langer Zeit von den Jedi-Rittern ausgelöscht worden waren. Boba Fett war sich der Wirkung, die dieser finstre Blick auf andere hatte, wohl bewusst; dieser Blick gehörte ebenso zu seinem Arsenal wie jede der Waffen, die er sich auf den Rücken gebunden hatte.
    »Ihnen habe ich doch schon eine Pause gegönnt«, wandte er sich mit leiser Stimme an den Jagdsaboteur. »Schließlich sind Sie noch am Leben.«
    Suhlak lehnte sich gegen den Pilotensitz. Er warf einen Blick auf Ob Fortuna und schüttelte langsam den Kopf. »Mehr kann ich nicht tun.«
    »Aber .« Die Panik überdeckte jede andere Regung in den Augen des Twi'lek, als er sich wieder nach Boba Fett umsah. »Ihr müsst verstehen .«
    »Ich verstehe sehr viel«, antwortete Boba Fett. »Das ist nicht das Problem. Und es ist nicht dein Problem, dass du nicht für Bossk arbeiten willst. Es ist mir sogar völlig gleichgültig, wer mit einer solchen Kreatur zusammenarbeitet. Die Frage ist vielmehr, für wen du noch gearbeitet hast, als du bei Cradossk angestellt warst.«
    Die Haut von Ob Fortunas Kopftentakeln wirkte plötzlich verschwitzt und durchscheinend, als auch noch das letzte bisschen Farbe aus seinem Gesicht wich. »Aber das ... das ist doch krank. Eine Lüge!« Sein verzweifelter Blick flog zu dem Jagdsaboteur, als könnte er in ihm einen Verbündeten finden. »Ich war Cradossk vollkommen treu, das schwöre ich!«
    »Treu, ja, auf deine Weise. So treu, wie ein Twi'lek eben sein kann.« Boba Fett musste nicht erst aus der Verbindungsschleuse treten, um Ob Fortuna weiter gegen die Bordwand des Z-95 zu nageln. »Und das bedeutet immer gerade so viel Loyalität, wie man für Credits kaufen kann. Ganz gleich, wessen Credits.« Er richtete den Blick des Visiers auf Suhlak. »Wie viel sollten Sie für die sichere Auslieferung dieser Ware bekommen?« Er benutzte die Terminologie der Kopfgeldjäger, wenngleich der Begriff hier in technischer

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