Der Krankentröster (German Edition)
Da kamen plötzlich alle möglichen Leute auf mich zu gestürmt und drückten mir ihre Jacken und Pelzmäntel in die Hand. Die ich auch schön aufhängte, da ich ja nett und hilfsbereit bin. Als das Konzert zu Ende war, war diese Garderobe gesperrt, und erst als die Mäntel aller echten Garderoben ausgegeben worden waren, durften die Leute, die laut fluchend nach mir suchten, nach einem Entgelt ihre Sachen wiederbekommen. Ich sagte meiner Freundin: »Ich warte lieber mal draußen, und du holst unsere Sachen!«
A: Das klingt gar nicht so unwahrscheinlich, trotzdem glaube ich es nicht!
2. Michael lernte mich kennen, da ich am Ufer des Rheins auf einen Ast, der sich über dem Wasser befand, klettern wollte, abrutschte und hineinfiel. Gott sei Dank war das Wasser dort nicht tief. Doch es war Dezember. So wickelte er mich in seine große Jacke und bot mir an, mich nach Hause zu fahren.
A: Das ist zu romantisch, um wahr zu sein, und ich kenne am Rhein auch keinen Baum, der solche Äste hat, also: Gelogen!
3. Als ich von Thailand nach Hause flog, probierte ich das vegetarische Menü, das ich mir bestellt hatte. Da es mir nicht besonders schmeckte, bot ich es Micha an, der dann auf einen murmelgroßen Stein biss, der sich im Essen befand, und sich einen Zahn abbrach.
A: So was zieht doch eigentlich einen Schadensersatzanspruch mit Prozessandrohung nach sich, oder? Trotzdem sagt mein Bauch: Stimmt!
4. Ich habe mir ein George-Clooney-T-Shirt machen lassen und trage es gern zu Hausarbeiten.
A: Traue ich Dir zu, ja.
5. Ich hatte Micha bei RTL abgesetzt und mir vorher einen Doppelwhopper bei Burger King geholt. Als ich gerade genüsslich in den Hamburger biss, klopfte es ans Fenster. Ich drehte mich zur Seite und sah direkt in Hugo Egon Balders grinsendes Gesicht. Ich kurbelte die Scheibe hinunter, und er fragte, ob ich hier noch lange stehen würde, ich stünde nämlich auf seinem Parkplatz. Als ich meinte, dass ich sofort wegfahre, meinte er, dass ich ruhig noch aufessen könnte.
A: Hugo hat, seit Du verheiratet bist, nur für SAT.1 gearbeitet, das ist also gelogen.
6. Als ich einmal tanken wollte, war ich so neben der Kappe, dass ich ständig so wendete, dass wieder die falsche Tankdeckelseite an der Tanksäule war. Irgendwann gab ich es auf und fuhr weiter. Die Kinder meinten: »Mama, das war jetzt wie bei Mr. Bean.«
A: Ja, das glaube ich.
7. Ich esse nur Bio wie Claudia Schiffer.
A: Komisch, in Frage fünf hast Du noch einen Doppelwhopper gegessen. Also ist das hier auch gelogen.
8. Ich habe bei einer Aufführung, bei der ich eine Opernarie vortrug, plötzlich laut aufstoßen müssen.
A: So was kenne ich von Auftritten auch, glaube ich also.
9. Ich hatte mich mit den Kindern im australischen Dschungel verfahren, und Michael musste besorgt die Ranger rufen.
A: Ja, das ist die logische Folge der Tankstellengeschichte.
10. Und zum Schluss: Ich bekam Julia auf dem Krankenhausflur.
A: Das ist gut! Das ist auch total unglaubwürdig, also sage ich Ja!
Und jetzt kommt die Auflösung:
1. Wahr, ich war sechzehn. ☺
Das fängt ja gut an!
2. Unwahr.
Ah, mein erster Punkt!
3. Wahr.
Mein zweiter Punkt!
4. Unwahr.
Eigentlich habe ich das auch nicht geglaubt, aber zu spät.
5. Wahr.
Aber wieso sollte Hugo bei RTL einen Parkplatz haben, wenn er nicht für die arbeitet? Pilawa ist von SAT.1 weggegangen, u. a. weil man ihm keinen Parkplatz geben wollte!!
6. Wahr (zur Entschuldigung, da habe ich noch gestillt und stand unter Stress).
Na also, dritter Punkt.
7. Unwahr.
Jetzt läuft es, Punkt 4!
8. Unwahr.
Scheiße.
9. Wahr.
Punkt 5.
10. Wahr.
Punkt 6...
Und wie viel Punkte hast Du? Ich sage mal, als Preis würde es für jedes richtig geratene Rätsel ein Glas frisch gepresste Limonade geben. Von Cranberryjuice bis Orange. Oder so was. ☺
Liebe Grüße
Gaby
So, wenn Du bei zwanzig Fragen zwölf richtig hast, und ich bei zehn Fragen sechs, sind wir beide genau gleich blöd oder schlau oder gleich gute Lügner, wie man’s nimmt. Aber das ist schon erstaunlich. Das kann man natürlich sehr schön bei einer kleinen Feier spielen: Jeder braucht nur eine Behauptung, er muss jeden Gast fragen, und wer am Schluss die meisten falschen Antworten bekommen hat, ist der Abendsieger!
So, jetzt muss ich mich um mein kleines tagesaktuelles Solo für die heutige Lesung in Meißen (extrem süßes Städtchen übrigens) kümmern, morgen geht’s zurück nach Berlin, bin aber schon um 18.00 Uhr im Theater, ein
Weitere Kostenlose Bücher