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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Studien nachzugehen. Es klopfte.
    “Ja, nur herein.”
    “Guten Tag, ich bin Kriminalhauptkommissar Kolumbus. Ich würde ihnen gerne einige Fragen stellen.”
    Kolumbus war sicherlich 1,90 Meter groß, verbrachte seine Freizeit augenscheinlich im Fitnessstudio und seine Stimme klang klar und fest. Da redete man wohl besser nicht um den Brei herum.
    “Sehr gerne, kommen sie doch herein, ich hab sogar noch einen zweiten Stuhl in meinem Büro.”
    Kolumbus lächelte nicht einmal, kam aber herein und setzte sich.
    “Sie haben die Säure gefunden, nicht wahr? Und sie hatten das ach so wertvolle Buch auch angefordert, das nun Opfer dieses Verbrechens geworden ist?”
    “So ist es, als ich heute Morgen ins Büro kam, hab ich es entdeckt. Eine Schande. Sie kennen ja sicher bereits die Details. Es war eines von nur noch drei Exemplaren und ist natürlich unersetzlich.”
    “Leider haben wir keinerlei Spuren am Tatort sicherstellen können. Haben sie eine Idee, wer so etwas tun könnte? Wer könnte ihrer Meinung nach ein Interesse daran haben, dieses Buch zu zerstören?”
    “Das ist genau das, was ich nicht verstehe. Wenn es gestohlen worden wäre. Es gibt sicherlich einen Liebhabermarkt für alte Bücher. Aber die Motivation für einen derartigen barbarischen Akt der Zerstörung erschließt sich mir nicht.”
    Kolumbus missfiel die gestelzte Ausdrucksweise von Baldur, aber das war er aus diesem Milieu schon gewohnt.
    “Eine Frage Herr Kommissar ..”
    “Kriminalhauptkommissar, aber fragen sie nur.”
    Ja, die Polizei verstand es, Bürgernähe zu demonstrieren und sich beliebt zu machen.
    “Heute Morgen hatte ich gedacht, ich hätte zumindest ein langes Haar an dem Behälter gesichtet. Man könnte doch die DNA bestimmen.”
    “Wir haben bei der näheren Untersuchung keine Spuren gefunden. Das habe ich ihnen doch schon erklärt. Auch kein Haar.” Als wenn sie bei einem derartig unwichtigen Fall die teure DNA Untersuchung starten würden. Die Menschen hatten manchmal seltsame Ideen.
    “Sind sie sicher?”, hakte Baldur nach.
    “Sagen sie mal, wollen Sie mit mir diskutieren, wie wir hier unsere Arbeit machen?”
    “Schon gut, schon gut, war nicht so gemeint. Muss ich mich heute Morgen in der Aufregung wohl geirrt haben.” Seltsam. Warum reagierte er so gereizt? Baldur war sich ziemlich sicher gewesen, dass dort etwas war.
    “Wir haben uns ihre Personalien geben lassen. Wenn uns noch etwas einfällt, werden wir uns bei ihnen melden. Ich fürchte aber, dieser Fall wird im Sande verlaufen. Danke für ihre Hilfe und auf Wiedersehen.”
    “Auf Wiedersehen, Herr Kriminalhauptkommissar.”
    Der Beamte verließ Baldurs Büro, die Tür zog er etwas zu heftig hinter sich zu, so dass es einen Knall gab. Das passte zu seinem Auftritt.
    Das Ganze war mehr als seltsam. Er musste noch immer an das dunkle Haar denken. Er war sich nun sicher, dass er etwas gesehen hatte. Und auf einmal kam Baldur ein schrecklicher Verdacht.

06 Antiochia
    Das war ein aufregender Tag gewesen. Baldur zog die Tür seiner Wohnung hinter sich zu und nahm direkt Kurs auf seine Couch. Heute hatte er sich seine Pizza wirklich verdient. In einer der Gratiszeitungen, von denen er jede Woche ungefähr fünf verschiedene erhielt und bei denen er es nicht übers Herz brachte, sie ungelesen zu entsorgen, hatte er das aktuelle Sonderangebot von Flott-Flott-Pizza entdeckt. Sie hatten griechische Wochen und es gab Pizza Gyros, mit viel Fleisch und frischem Salat auf der Pizza. Bei dem Gedanken lief ihm das Wasser im Munde zusammen.
    Aber bevor er anrief wollte er noch kurz den Download eines Films starten. Das würde die richtige Kombination ergeben um den Abend in Freude ausklingen zu lassen. Vielleicht gab es in seinem Portal endlich “Königreich der Himmel”, darauf hatte er sich schon lange gefreut. Die Zeit der Kreuzzüge faszinierte ihn. Dieser maßlose Glaube, dieses Gottvertrauen. Bei allem Schlimmen was es angerichtet hatte, hatte es den Kreuzrittern auch eine fast übermenschliche Stärke verliehen. Wenn man diese Kraft nur für das Gute nutzbar machen könnte. Er hatte seinen Rechner aktiviert und wollte sich in das Portal einloggen, doch auf dem Bildschirm erschien nur “File not Found”. Irgendetwas stimmte mit der Internetverbindung nicht. Also gleich nochmal probiert. Und nochmal. Das konnte nicht sein. Widerwillig begab er sich zu seinem Router und startete ihn neu. Aber dort blinkte nun ein grünes Licht auffällig schnell. Kein gutes

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